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Das Kreuz des Zitronenkraemers

Das Kreuz des Zitronenkraemers

Titel: Das Kreuz des Zitronenkraemers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Bonerz , Johanna Kirchen
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mit ihm in ihre Wohnung fahren und die Dokumente übergeben? Dann wäre sie erstmal aus der Sache raus. Anne befreite ihre Hand aus seinem Griff. Er ließ sie gewähren. Anne spürte seinen auffordernden Blick von der Seite. Sie konnte ihn nicht ansehen. Sie musste genau überlegen, was sie tun sollte. Ihr Gedanke von eben war eine Milchmädchenrechnung. Das war Anne klar. Sie würde hier allein nie mehr rauskommen. Er würde sie niemals einfach laufen lassen, wenn sie ihm die Papiere geben würde. Schließlich war sie die Einzige, die seine Identität bislang kannte. Er würde sie aus dem Weg räumen. Er hatte gar keine andere Wahl, er konnte sie gar nicht laufen lassen.
    Anne brauchte Hilfe. Hätte sie doch Hannes nur vorher erreicht. Vielleicht würde er ja bald seine Mailbox abhören und irgendetwas unternehmen, wenn er sie nicht erreichen konnte. Annes ganze Hoffnung ruhte auf Hannes. Sie würde ihn hier mit reinziehen müssen. „Also, was ist nun?“ Schönemann stieß ihr ungeduldig die Pistole in die Seite.
    Anne holte tief Luft. Ihre Stimme zitterte, als sie sprach. „Wie gesagt, die Dokumente sind an einem sicheren Ort, da komme ich allein nicht ran.“ Hoffentlich tat sie das Richtige. Er seufzte ungeduldig. „Das habe ich doch glatt befürchtet.“ Einen Moment Stille. Er schien zu überlegen, wie er weiter vorgehen sollte. „Na gut, dann müssen wir es eben kompliziert machen. Es hätte so einfach sein können. Los, starten sie den Wagen.“ Anne drehte wie in Trance den Schlüssel.
     
    *
     
    Hannes riss die unverschlossene Tür seines Autos auf und griff hektisch nach dem Handy. Es lag wie so oft achtlos auf dem Beifahrersitz. Der Telefonhörer auf dem Display signalisierte Hannes einige Anrufe in Abwesenheit. Mist, Anne hatte angerufen. Im Flur hörte Hannes die Mailbox ab. Ihre Stimme bebte. Aufgeregt hörte Hannes die Nachricht ab. „Ich hab ihn gefunden!“, keuchte es ihm entgegen. Sie kann wohl nur den Entführer meinen, schoss es ihm durch den Kopf. Und den Mörder. Erneut wurde es Hannes schlecht. Ihre Stimme verriet ihm, dass sie Angst hatte, große Angst. Geschockt setzte Hannes sich hin und hörte sich den Rest der Nachricht an. Krampfhaft umklammerte er das kleine Gerät. „Ende der Nachricht“, verriet ihm schließlich die nette Stimme der Mobilbox.
    „Was ist los?“, fragte Peter.
    „Dieses verdammte Weib!“, rief Hannes wütend. „Alles macht sie im Alleingang. Sie hat ihn gefunden! Und auch noch angerufen! Er weiß alles. Wer sie ist, wo sie wohnt! Sie muss wahnsinnig sein! Wahrscheinlich trifft sie sich auch noch mit ihm! Das würde zu ihr passen!“ Sein Herz krampfte sich zusammen. Sie hatte Angst, das hatte sie selbst am Telefon gesagt. Hannes auch. Noch nie in seinem Leben hatte er solch eine Angst. Dieser Mann war gefährlich, und Anne hatte etwas, was ihn brennend interessierte.
    „Vielleicht rufst du sie endlich an!“, rief Peter. Mit zitternden Fingern drückte Hannes die Rückruftaste. Es tutete, endlos. Sie nahm nicht ab. „Sie geht nicht ran“, hauchte er entsetzt.
    „Probier es bei ihr zu Hause, auf der Arbeit, irgendwo muss sie doch sein!“, forderte Peter ihn auf. Hannes tat, was er sagte. Irgendwie konnte er nicht mehr logisch denken. Wieder tutete es. Endlich, Hannes hörte ihre Stimme. „Anne Seifert“, schallte es ihm fröhlich entgegen. Erleichtert atmete er auf. „Anne, Gott sei Dank ...“
    „Im Moment bin ich nicht zu Hause, aber sie können mir gerne eine Nachricht ...“ Wütend schleuderte Hannes das Handy in die Ecke. „Wo ist sie?“, schrie er in den Raum.
    „Frag ihre Arbeitskollegen!“, befahl Peter und drückte Hannes das Telefon wieder in die Hand.
    Zum Glück hatte er auch diese Nummer gespeichert. Annes Chefin ging persönlich ans Telefon. „Ich hätte gern sofort Frau Seifert gesprochen!“, schnauzte er sie ohne jegliche Begrüßung an.
    „Ich auch!“, kam es böse zurück. „Wenn sie sich bei Ihnen meldet, bestellen Sie ihr liebe Grüße, so geht das nicht. Sie kann doch nicht einfach sang- und klanglos von hier verschwinden. Was bildet sie sich ein?“ Hannes legte einfach auf. Das musste er sich nicht auch noch anhören. „Und jetzt? Was machen wir jetzt? Wen soll ich noch anrufen?“, fauchte Hannes seinen Freund an. „Du musst einen kühlen Kopf bewahren“, versuchte Peter, ihn zu besänftigen.
    Hannes sprang auf. „Wir fahren zu ihr“, beschloss er. „Barbara müsste noch einen Schlüssel zu ihrer Wohnung

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