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Das Kuckucksei

Das Kuckucksei

Titel: Das Kuckucksei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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wie das geschehen sollte. Er ist Hatani, sagst du. Es wäre nicht einfach. Duun - du mußt eins verstehen: Es ist nicht nur der Rat. Es geht um öffentlichen Druck. Die Sache auf Sheon - ist durchgesickert.«
    Duun sagte nichts, und Ellud hob mäßigend die Hand und skizzierte einen Erklärungsversuch. »Sie haben die Friedensrichter angerufen; die Friedensrichter haben sich an den Provinzvorsteher gewandt - damals, als sie noch dachten, sie wären mit der Gilde in Konflikt geraten; als sie noch dachten, sie steckten bis unter die Achselhöhlen in Hatani-Problemen. Na ja, die Sache wurde noch weiter aufgeblasen. Ein paar Ämter haben sich eingemischt, und ein paar reiche Grundbesitzer haben auf einer Dinner Party ... nun, eine Note wurde an bestimmte politische Interessengruppen hier übergeben. Und Rothens Nachfolger ...«
    »Shbit.«
    »Shbit. Genau. Will Politik spielen. Über die Fragen, ob nicht die ganze Sache ein Fehlschlag war.« Ellud machte eine hilflose Geste. »Duun, so schwer es einem fällt, sich vorzustellen, jemand könnte kurzsichtig genug sein ...«
    »Das fällt mir überhaupt nicht schwer. Ich habe ein sehr ausgeprägtes Verständnis für Käuflichkeit. Und für Dummheit. Das Morgen kommt nicht, und ein hochgeworfener Stein fällt nicht wieder herunter. Für einen Entsagenden bin ich ein sehr praktischer Mann, Ellud. Das solltest du nicht vergessen.«
    »Ich vergesse es nicht.« Mit leiser, heiserer Stimme. »Duun, um der Götter willen ... sie versuchen, zwischen dich und die Gilden zu treten. Du weißt, daß sie so vergehen werden. Sie versuchen, mein Büro durch ihre Verzögerungspolitik zu bremsen. Sie wollen eine Dokumentation von Gesetzesübertretungen. Ich mache von allem Duplikate und lasse das Paket jemandem zukommen, der es der Gilde übergibt, falls - irgend etwas passiert.«
    »Klug von dir.«
    »Ein paar Leute haben Angst, Duun.«
    »Bewache weiter deine Hintertür! Ich kümmere mich um die Vorderseite, ich .«
    »Um der Götter willen ...«
    Duun maß ihn mit kaltem Blick. »Ein Appell an Shbit würde das Problem lösen.«
    »Du kämst nicht zu ihm durch.«
    »Nein?« Duun schürzte die Lippen. Er atmete Luft ein, die nach Politik stank, und sein Blut pulsierte schneller. »Da achte mal drauf.«
    »Ihr Götter, nein! Tu es nicht! Munition ist alles, was ich brauche. Hör zu, Duun! Laß mich eine Zeitlang machen! Überlaß mir die Sache! Was geschieht denn mit mir, wenn die Einzelteile schon auf dem Boden aufschlagen? Du hast die Gilde im Rücken. Ich habe keine Deckung. Fragst du dich, ob ich es schaffen kann? Ich bin schon zurechtgekommen, während du sechzehn Jahre lang in den Bergen gerostet hast. Um der Götter willen, überlaß mir die Politik und besorge mir, was ich brauche! Du hast genug am Hals. Vertraue mir in dieser Sache!«
    Duun blickte finster drein. »Was bedeutet das?«
    »Laß mich erstmal nur Daten zusammentragen. Eine Zeitlang.«
    »Die Gilde ist auch eine Antwort. Er könnte es schaffen.«
    »Götter, das meinst du doch nicht im Ernst!«
    »Wir sind sehr vielseitig.«
    Elluds Ohren sanken vor Bestürzung herab.
    »Ich arbeite daran«, sagte Duun. »Das will ich dir nur sagen.
    Aber er ist noch nicht bereit.«
    »Du weißt, wozu das führen würde?«
    »Und was es verhindern würde.«
    Es war lange still. Dann: »Die Bänder, Duun. Um der Götter willen, fang damit an! Kannst du das machen?«
    Duun starrte ihn an und überlegte. »Ja«, sagte er dann.
    Sie saßen beisammen, Elanhen und Betan und Sphitti und Cloen. »So sieht es aus«, sagte Elanhen. »Wir wurden als Gruppe ausgesucht. Wir alle. Du bist der eine, den sie zusätzlich hineingesteckt haben. Wenn du nicht lernst, scheitern wir alle zusammen.«
    »Wir werden aus unseren Berufen geworfen«, ergänzte Betan. »Was sind eure Berufe ?« fragte Dorn, denn alles, was sie sagten, verblüffte ihn.
    Da wurden ihre Gesichter verschlossen, verbargen Geheimnisse, die sie nicht mit ihm zu teilen bereit waren.
     
    »Du hast da ein Problem«, sagte Betan, die sich über seine Schulter beugte, während er die Tastatur auf seinem Schoß bediente und beobachtete, wie auf dem Fenster an der anderen Seite des Raumes eine Anzeige aufleuchtete. Linien blinkten und schnitten sich. »Das ist die Flugbahn. Wo wirst du ihn bei dieser Beschleunigung abfangen?«
    Manchmal ergaben die Probleme verschwommen Sinn. Und manchmal auch nicht.
    (Was in aller Welt tritt denn zu zweihundertvierundzwanzigst auf?)
    (Sterne. Bäume.

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