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Das Kumo-Kartell

Das Kumo-Kartell

Titel: Das Kumo-Kartell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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ordnete High an. »Quetschen Sie sie aus. Die müssen etwas wissen. Selbst wenn es nur Vermutungen sind, wer hinter der Mordserie stecken könnte. Und Sie, Zeerookah, suchen weiter nach Anhaltspunkten und vor allem nach der Identität dieser Frau.«
    »Ja, Sir.« Zeerookah machte sich auf den Wag zurück in seinen Arbeitsraum. Decker reichte ihm Kumikos Laptop, als er an ihr vorbeiging. Sie musste ihm nicht sagen, was er damit tun sollte.
    Highs Telefon klingelte. »Ja?« Sein Gesicht wurde ernst. Er winkte Zeerookah zurück, der das Büro schon fast verlassen hatte. »Ja. Danke.« Er legte auf und blickte seine drei Agents der Reihe nach an. »Henry Noguchi wurde vor vier Stunden in seinem Büro ermordet. Von einer Frau, die sich Miriam Johnson nannte und vorgab, Journalistin zu sein. Sie hat seinen Safe ausgeräumt und ihm das Kumo-Zeichen auf die Stirn gemalt. Eine Angestellte hat sie offenbar dabei überrascht, aber die Frau lebt noch. Obwohl die Sicherheitsleute sofort vor Ort waren, konnte die Attentäterin entkommen. Sie hat den Feueralarm ausgelöst. Alle Sicherheitsleute schwören Stein und Bein, sie hätten die Frau das Gebäude nicht verlassen sehen. Sie ist spurlos verschwunden.« Er nickte ihnen zu. »Nehmen Sie sich die vier noch lebenden Teilnehmer dieses Seminars noch heute zur Brust. Wenn die Frau ihre Quote beibehält, wird sie erst morgen das nächste Opfer töten.« High blickte Zeerookah an. »Und Sie durchforsten sämtliche Aufzeichnungen der Überwachungskameras in Noguchis Firmengebäude. Ich will wissen, wie die Frau entkommen ist.«
    »Ja, Sir.«
    Zeerookah flüchtete aus Mr Highs Büro. Cotton und Decker folgten ihm, nachdem sie High berichtet hatten, was sie von Kumiko erfahren konnten.
    »Wir sollten uns aufteilen, damit es schneller geht«, schlug Cotton vor. »Wen nehmen Sie, Phil?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das machen wir gemeinsam. Wir fangen mit Itani an«, entschied sie, nachdem sie ihr Smartphone gecheckt hatte. »Er wohnt in Fieldston, am weitesten vom Stadtkern weg. Wenn ich die Attentäterin wäre, würde ich ihn als nächstes Ziel wählen, weil ich davon ausgehen würde, dass die Polizei sich auf die Innenstadt konzentriert.«
*
    Die Dämmerung brach herein, als Yuki beim Haus 4547 Delafield Avenue ankam. Es war ein teils asymmetrischer Kastenbau moderner Bauart und passte zu Takumi Itani, dem ehrgeizigen Manager einer Softwarefirma. Der Mann war noch nicht zu Hause, denn das Haus war dunkel, und er lebte allein. Yuki hatte die Örtlichkeiten bereits lange vorher in Augenschein genommen – unter anderem durch Satellitenbilder –, sodass sie wusste, was sie erwartete.
    Auch mit den zwei Kerlen, die Kumo geschickt hatte, damit sie das Haus bewachten, hatte Yuki gerechnet. Allerdings waren die Typen dumm genug, auf der gegenüberliegenden Straßenseite in einem Wagen zu sitzen und darauf zu warten, dass der Attentäter sich von der Straße aus Zutritt zu verschaffen versuchte. Aber man konnte sich auch von der West 246th Street über die Nachbargrundstücke von hinten heranschleichen.
    Mindestens drei Bodyguards bewachten Itani, solange er sich noch in der Firma aufhielt. Vielleicht sogar mehr, denn die Versager, die Noguchi beschützen sollten, hatten Kumo mit Sicherheit gemeldet, dass der Mann trotz ihrer Anwesenheit tot war. Es müsste mit dem Teufel zugehen, wenn Kumo nicht inzwischen sehr nervös war.
    Sehr gut. Das war ganz im Sinn ihrer Auftraggeber. Interessant war, dass die Bodyguards offenbar den Auftrag hatten, dafür zu sorgen, dass die Zielpersonen nichts von ihrer Anwesenheit bemerkten. Das ließ den Schluss zu, dass Kumo das Leben seiner Leute letztendlich egal war. Yuki lächelte. Weder Kumo noch seine Handlanger ahnten, mit wem sie es zu tun hatten.
    Sie parkte ihren Mietwagen in der West 246th und tauchte in einem unbeobachteten Moment in den Schatten der Bäume ein, die an der Rückfront der Häuser standen. Hier fand sie genug Deckung, dass sie in ihrer schwarzen Kleidung in der inzwischen vollständigen Dunkelheit unsichtbar war. Außerdem saßen die meisten Bewohner der Häuser um diese Zeit beim Abendessen oder vor dem Fernseher.
    Yuki erreichte unangefochten die Rückfront von Itanis Haus und zwängte sich zwischen zwei Sträucher direkt gegenüber der Terrasse. Sie hatte Itani ebenso wie ihre anderen Zielpersonen gründlich studiert, deshalb wusste sie, dass er als Erstes die Terrassentür öffnete, um frische Luft hereinzulassen, wenn er nach Hause

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