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Das Kumo-Kartell

Das Kumo-Kartell

Titel: Das Kumo-Kartell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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Mittag von Riker’s Island verlegt werden. Wir geben ihnen Fotos der drei Männer, auf denen sie einen schwarzen Balken vor den Augen haben, aber immer noch gut genug zu erkennen sind. Da wir den Zielort natürlich nicht angeben, bleibt Yuki nichts anderes übrig, als zu versuchen, ihre Zielpersonen abzufangen, unmittelbar nachdem der Gefangenentransport die Insel verlassen hat. Und dort werden wir sie erwarten.«
    Quinn gab einen amüsierten Laut von sich.
    High blickte ihn streng an. »Haben Sie einen besseren Vorschlag, Agent Quinn?«
    »Nein, Sir. Ich bin nur der Meinung, dass das Risiko ziemlich groß ist. Agent Zeerookah, würden Sie uns bitte eine Satellitenaufnahme von der Kreuzung der Riker’s Island Bridge mit der 19th Avenue zeigen.«
    Zeerookah projizierte die Aufnahme auf den Bildschirm und zoomte sie heran. Quinn deutete auf verschiedene Stellen.
    »Vom Dach dieser Gebäude könnte Yuki mit einer Panzerfaust den ganzen Bus in die Luft jagen. Diese Reklametafeln hier bieten hervorragende Deckung. Oder hier, dieses Waldstück. Diese Orte können Sie unmöglich überwachen, ohne dass Yuki die Anwesenheit Ihrer Leute schon auf eine Meile Entfernung wittert.«
    High blickte ihn auffordernd an. »Sie sind der Experte für diese Frau. Was meinen Sie, welchen Ort sie sich als Angriffspunkt auswählen wird?«
    Quinn betrachtete die Aufnahme eine Zeit lang. »Das Waldstück, würde ich sagen. Dort hat sie Deckung und die beste Möglichkeit, sich abzusetzen. Außerdem grenzt der Wald an zwei Seiten ans Wasser, was für eine Drachenlady eine hervorragende Fluchtmöglichkeit ist, selbst wenn Sie dort die Coast Guard einsetzen. Immer vorausgesetzt, dass Yuki die Falle nicht schon vorher durchschaut.« Er zuckte mit den Schultern. »Die andere Alternative wäre, dass sie an einem strategisch günstigen Punkt in einem Wagen wartet, dem Transport folgt und das Attentat an einer geeigneten Stelle unterwegs vornimmt.« Er schüttelte den Kopf. »Ich kann es wirklich nicht sagen. Yuki denkt auf eine Weise, die normale Menschen nicht immer nachvollziehen können. Möglicherweise lässt sie sich einen anderen Plan einfallen, auf den wir nicht mal im Traum kämen.« Er blickte High an. »Wir müssen mit allem rechnen.«
    Cotton kniff die Augen zusammen. Wieder dieser bewundernde Unterton. Er musterte Quinn unauffällig, ob er an dessen Mimik oder Verhalten etwas erkennen konnte. Irgendwas stimmte mit dem Mann nicht, was Yuki betraf.
    »Was schlagen Sie vor, Agent Quinn?«, wollte High wissen.
    Quinn dachte eine Weile nach. »Yuki wird sich mindestens eine, vielleicht auch zwei Stunden vor dem Transporttermin in Position bringen. Ihre Leute sollten an Stellen, wo Yuki sie nicht entdecken kann, auf Abruf bereitstehen. Außerdem sollte mindestens drei Stunden vor dem Termin eine permanente Luftüberwachung des Gebietes erfolgen.«
    High nickte Zeerookah zu. »Das ist Ihre Aufgabe, Agent Zeerookah.«
    »Haben wir Anhaltspunkte, warum Yuki nicht in die Falle gegangen ist?«, wollte Cotton wissen. Er blickte Quinn an. »Die Begründung, dass sie die Falle gewittert haben könnte, genügt mir nicht.«
    »Mir auch nicht, Agent Cotton«, pflichtete Mr High ihm bei. »Wir arbeiten bereits daran, eine Antwort darauf zu finden.«
    Er stand auf, nickte in die Runde und verließ den Raum. Die anderen folgten ihm.
    Quinns Smartphone klingelte. Er blickte auf das Display, runzelte die Stirn und meldet sich. »Hier Quinn.« Er blieb abrupt stehen, drehte sich um und ging ein paar Schritte zurück in den Raum.
    Cotton, der bereits draußen war, blieb stehen. Er legte die Hand gegen die Tür und verhinderte, dass sie sich automatisch schloss. Durch den Spalt beobachtete er Quinn. Dessen Haltung war angespannt.
    »Ja, verstanden«, sagte der Agent und wechselte unvermittelt ins Japanische. Quinn sprach leise. Mit wem?
    »Kore wa kyōkidearu, Yuki. Das ist Wahnsinn.«
    Yuki? Cotton stürmte in den Raum, riss Quinn das Handy aus der Hand und presste es sich ans Ohr, während er Quinn zurückstieß.
    »Cotton!«, rief er. »Was zum Teufel soll das?«
    Der Ausruf sagte Yuki natürlich, dass Quinn nicht mehr allein war und dass man ihn entdeckt hatte. Die Verbindung wurde augenblicklich unterbrochen.
    Cotton schleuderte Quinn gegen die Wand und drückte ihm den Unterarm unter den Hals. » Sie haben Yuki vor der Falle gewarnt.«
    Quinn stieß ihn zurück. »Das ist nicht wahr!«
    Decker und High kamen zurück. Zeerookah blieb in der Tür

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