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Das Kumo-Kartell

Das Kumo-Kartell

Titel: Das Kumo-Kartell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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Und dafür gab es Cottons Meinung nach nur einen heißen Kandidaten: Tyler Quinn.
    Der Agent des Heimatschutzministeriums war ihm von Anfang an nicht ganz koscher vorgekommen. Die Bewunderung, mit der er über Yuki sprach, war Cotton suspekt. Außerdem hatte er sich als Einziger nicht überrascht gezeigt, als Mr High bei der letzten Besprechung verkündet hatte, Yuki sei nicht aufgetaucht. Auch jetzt war er der Einzige, der keinen mürrischen Eindruck machte, sah man von Mr High ab; aber der war grundsätzlich so beherrscht, dass er sich Gefühle kaum anmerken ließ.
    Cotton setzte sich neben Decker, als High auch schon begann.
    »Unser Labor hat die Blutprobe von Mr Saito analysiert. Er starb an einem schnell wirkenden Gift, das unter anderem ein Extrakt aus Chrysanthemen enthält.«
    Daher also der blumige Geruch, der Cotton aufgefallen war.
    »Seine Zusammensetzung bestätigt Agent Quinns Theorie, dass Yuki zu einem alten Ninja-Clan gehört. Dieses Gift wird seit Jahrhunderten den Ninjas zugeschrieben. Es bewirkt Symptome, die einem Herzinfarkt gleichen.« Er nickte Cotton und Decker zu. »Die Leute, die in dem Dodge vor Mr Itanis Haus gesessen haben, wurden ebenfalls identifiziert und inzwischen verhört. Sie sind Exsöldner und arbeiten für einen Mann namens Delany. Sie hatten den Auftrag, Yuki zu töten, sobald sie versucht, Itani umzubringen.«
    Quinn lachte unterdrückt. »Ein altes japanisches Sprichwort besagt, dass nur ein Ninja einen Ninja töten kann. Die hätten Yuki nicht mal kommen gesehen.«
    High ging nicht darauf ein. »Wir ermitteln noch, von wem Delany seinen Auftrag erhielt. Wahrscheinlich von Kumo.« Er machte eine kurze Pause. »Die Vernehmungen von Shigeta, Matsumoto und Koto haben nichts ergeben, was uns eine Spur zu Kumo liefern könnte. Da die Sache mit dem Kumo-Zeichen auf der Stirn der Toten der Öffentlichkeit nicht mitgeteilt wurde und die Kartellmitglieder sich offenbar tatsächlich untereinander nicht kennen, haben sie erst durch uns erfahren, dass sie die Nächsten und Letzten auf der Liste des Killers sind. So erschrocken und verängstigt sie auch waren – sie waren nicht bereit, irgendetwas zuzugeben, das wir ihnen nicht beweisen können.«
    »Auch mit den Waffenschiebereien wollen sie nichts zu tun haben«, warf Quinn ein. »Noch viel weniger sind sie bereit, Kumos Identität preiszugeben. Wir wissen nur, dass diese Leute vor fünf Jahren ein Motivationsseminar beim Fairbairn Institute besucht haben, japanischer Abstammung sind und alle anderen Japanischstämmigen aus ihrem Seminarjahrgang ermordet wurden. Das macht sie auf den ersten Blick zu Opfern, nicht zu Tätern. Worauf ihre Anwälte uns sehr nachdrücklich hingewiesen haben.«
    Zeerookah warf ein: »In ihren Safes haben wir versiegelte Akten mit einer aufgedruckten Spinne gefunden. Deren Inhalt rechtfertigte, die Männer in Haft zu behalten. Diese Akten enthielten Telefonnummern. Ein Teil davon gehört offenbar zu Prepaidhandys. Solange sie nicht eingeschaltet sind, kann ich sie nicht ausfindig machen. Die Akten enthalten aber auch verschlüsselte Daten von Kontaktpersonen – einen Teil habe ich bereits geknackt – sowie alles, was man für eine neue Identität braucht, wenn man untertauchen will. Meine Programme analysieren noch die restlichen Informationen.«
    »Können uns die Akten Aufschluss über Kumos Identität geben?«, lenkte Mr High Zeerookahs Ausführungen auf den wichtigsten Punkt.
    Zeerookah wiegte den Kopf. »Es gibt nur drei übereinstimmende Kontakte in jeder Akte, denen ich aber noch keine Person zuordnen konnte. Das könnte ein Hinweis sein oder auch nicht. Das kann ich erst sagen, wenn ich eine Identifikation erhalte. Es würde allerdings leichter sein, wenn ich die Kumo-Akten der toten Kartellmitglieder ebenfalls zur Analyse hätte.«
    »Die hat bedauerlicherweise Yuki«, erinnerte Quinn. »Und die ist spurlos verschwunden.«
    Cotton bemerkte, dass der Agent leicht gelächelt hatte, als Zeerookah erwähnte, dass ihm noch keine Identifizierung gelungen sei. Er blickte in die Runde. »Wieso ist sie uns nicht in die Falle gegangen?« Er schaute Quinn an.
    Der zuckte mit den Schultern. »Ich vermute, sie hat Lunte gerochen und sich abgesetzt.«
    »Deshalb werden wir sie aus der Reserve locken«, erklärte High. »Wir werden in den Medien eine sorgfältig redigierte Version der Ereignisse lancieren mit dem Hinweis, dass die drei verdächtigen Individuen, die mit zwei Morden in Verbindung stehen, morgen

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