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Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Titel: Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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reiten. Schließlich musste er Pierre Ellens Fortbleiben erklären, damit er ihr nicht für alle Zeiten böse war. Vielleicht konnte er dem Schmied anbieten, auszuhelfen, bis er einen anderen Helfer gefunden hatte?
    »Du bist hier in guten Händen, glaub ich«, flüsterte er der Fiebernden zu, obwohl er nicht sicher war, ob sie ihn verstand. »Ich komme bald wieder, mach dir keine Sorgen, ich kümmere mich um alles.« Er strich ihr beruhigend über den Arm, verabschiedete sich mit ein paar guten Ratschlägen von Madeleine und machte sich auf den Weg.

    * * *

    Thibault stiefelte wütend über den Platz, an dem die Händler ihre Stände aufgestellt hatten. Guillaume konnte einfach nicht damit aufhören, ihn ständig zu provozieren. Lauthals hatte er am Morgen verkündet, dass er sich stark wie ein Ochse fühleund es den Franzosen zeigen wolle. Er tat wieder einmal so, als sei er allein entscheidend für den Ausgang des Turniers! Und wie ihm die anderen alle zugejubelt hatten, lächerlich! Zwischen den Zelten rannten spielende Kinder umher. Pferde, Maultiere und Wagen wurden abgeladen, Frauen stritten schrill über die besten Plätze, und dazwischen rauften Hunde miteinander wie toll. Zweimal strauchelte Thibault, einmal hatte er einen Eisenhaken im Boden übersehen, das zweite Mal hatte sich sein Fuß in einem herumliegenden Seil verheddert. Wütend spuckte er auf den Boden. Wenn nun auch noch diese Schmiedin irgendwo auftauchte, dann … Thibault gab einer dürren Katze einen Tritt in den Hintern. Wenn sie so mager war, konnte sie kein guter Jäger sein und hatte es nicht anders verdient. Aber natürlich hatte sein Ärger gar nichts mit dem dürren Fellknäuel zu tun. Er hatte wieder an Ellen gedacht, das war es, was ihn so wütend machte. Guillaume und Ellen machten ihm das Leben zur Hölle, jeder von ihnen auf seine Weise.
    Thibault war fast bei den Schmieden angelangt. Ganz unbewusst hatte es ihn hierher gezogen, und jetzt, als er es wahrnahm, brachte es sein Blut schon wieder in Wallung. Gerade als er kehrtmachen wollte, hörte er die aufgeregte Stimme eines Schmiedes.
    »Erst treibt sie ihren Lohn hoch, dass mir die Augen feucht werden, und dann drückt sich das unzuverlässige, faule Luder und will einfach nicht zur Arbeit erscheinen!« Der Schmied fuhr sich ärgerlich durch das volle Haar. Thibault bemerkte neidvoll, dass es tiefschwarz und nur von wenigen Silberfäden durchzogen war. Kaum ein Mann seines Alters hatte noch so dichtes, wolliges Haar. Läuse und Hautkrankheiten ließen es bei den meisten schon früh ausfallen oder aussehen, als sei es von Mäusefraß befallen. Thibault fuhr sich über den Kopf, seine Haare waren ein wenig dünner geworden. Die Haare des Schmiedes dagegen hatten etwas Würdevolles, das ihm, wie Thibault fand, überhaupt nicht zustand.
    Der Schmied regte sich so sehr auf, dass sein Hals anschwoll, als wolle er platzen.
    »Sie ist weder faul noch unzuverlässig, sie will doch arbeiten, Pierre. Das wisst Ihr ganz genau!«, hörte Thibault jemanden sagen.
    Er kniff die Augen zusammen und überlegte. Den Jungen hatte er doch schon einmal gesehen. Richtig! Damals beim Turnier im Herbst hatte er Ellen vor den Hufen seines Schlachtrosses gerettet.
    »Ihr kennt sie gut genug, um zu wissen, dass es ihr hundsmiserabel gehen muss, wenn sie nicht zur Schmiede kommt. Sie hat hohes Fieber. Die weise Frau hat gesagt, sie könnte sterben, wenn sie nicht streng ihr Lager hütet«, erklärte der Junge. Es war nicht zu überhören, dass er sich Sorgen machte.
    Thibault schnaufte. Ellen war krank! Geschieht ihr recht, dachte er befriedigt und lauschte weiter.
    »Ach was, diese Kräuterweiber malen doch immer den Teufel an die Wand. Das tun sie nur, damit man sie vor lauter Angst besser bezahlt. Wird euch ein Vermögen kosten. Ihr lasst euch an der Nase herumführen!« Pierre warf dem Jungen einen verächtlichen Blick zu, der ihm zu verstehen gab, dass er ihn für gewitzter gehalten hatte, und Thibault nickte beifällig.
    »Ellenweore klappert vor Kälte mit den Zähnen, obwohl sie glüht. Sie hat hohes Fieber. Ob Ihr es nun glaubt oder nicht, ich habe selbst gesehen, wie krank sie ist. Sobald es ihr gut genug geht, wird sie froh sein, wieder für Euch zu arbeiten.« Der Junge hatte noch nicht ganz ausgeredet, da drehte sich der Schmied bereits von ihm weg.
    »Wenn ich sie dann noch will!« Mit diesen Worten ließ er den verdutzten Jean einfach stehen.
    »Und Ellens Schwert?«, rief der hinter dem

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