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Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Titel: Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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getraut, weil er mit seinemnach innen verdrehten Fuß nur auf der Außenkante laufen konnte. Er stolperte leicht über die eigenen Füße, auch wenn er bei den Händchen gehalten wurde, und hatte Mühe, das Gleichgewicht zu halten.
    Osmond standen Tränen der Erleichterung in den Augen, als er hörte, dass sein Enkel noch wackelig, aber entschlossen auf die Krippe zulief.
    »Das hast du gut gemacht!«, lobte Ellen den Jungen, als er am Ziel war. Der kleine William strahlte, ließ wieder los und trat den Weg zurück zum Schemel an. So wanderte er hin und her, bis Rose meinte, dass es für ihn Zeit zum Zubettgehen sei.
    Isaac war ganz vernarrt in den Jungen. »So einen kleinen Stammhalter brauchen wir auch noch!«, zwinkerte er Mildred zu, die von Agnes Geburt immer noch ein wenig geschwächt war.
    Auch am nächsten Tag beobachtete Isaac die unermüdlichen Gehversuche des kleinen William, und plötzlich kam ihm eine Idee. »Jean, kommst du mal mit mir in die Werkstatt?«
    Ellen runzelte die Stirn, sagte aber Mildred zuliebe nichts, als Isaac sich vom Essenstisch erhob und sich auf den Weg in ihre Schmiede machte, ohne sie um Erlaubnis zu fragen.
    Jean versicherte sich mit einem kurzen Blick ihres Einverständnisses und folgte ihm dann.

    »Sein krummer Fuß ist schuld daran, dass der Kleine nicht eher laufen gelernt hat. Mut hat er und einen eisernen Willen, aber sein Fuß, der wird ihn sein Leben lang stören. Wenn er so eine Art festen Schuh hätte, der seinen Fuß einzwängt, sodass er einfach nicht schief sein kann, dann würde er vielleicht gerade weiterwachsen. Ich meine, Kinderfüße sind sowieso noch irgendwie unfertig. Hast du dir mal Agnes’ Füße angesehen? Sie sind platt und dünn. Erst mit der Zeit werden sie breiter und bekommen ihre endgültige Form, aber das dauert. Sogar Maries Füße sind noch ziemlich flach.«
    Jean verzog den Mund und dachte nach. »Und woraus könnte man so etwas machen?«
    »Wir sind Schmiede, nicht wahr?«
    »Du willst dem Kind einen Schuh aus Eisen machen?« Jean lachte. »Das ist viel zu schwer, damit kann er niemals laufen.«
    Isaac holte tief Luft. »Wahrscheinlich hast du Recht. Aber ich bin sicher, wir finden eine Lösung, wenn wir beide darüber nachdenken, meinst du nicht auch?«
    Jean nickte freudig. Er mochte Isaac, auch wenn er verstehen konnte, dass Ellen es hasste, dass dieser sie so von oben herab behandelte, sobald es um das Schmieden ging.
    »Ein Schuh aus Leder ist auf jeden Fall zu weich, der passt sich dem Fuß an«, dachte Jean laut nach.
    »Wie wäre es mit einem Holzschuh?«
    »Passt nicht.« Jean schüttelte entmutigt den Kopf. »Er kriegt den Fuß gar nicht erst rein. Deswegen lässt Ellen ihn ja auch immer barfuß laufen«, erklärte er.
    »Ist ja im Sommer auch ganz schön. Marie läuft auch meist barfuß. Aber es geht uns ja um seinen krummen Fuß. Wenn wir ihm also einen Schuh schnitzen, der ihm fast passt, dann würde der den Fuß immer ein bisschen in die richtige Richtung drücken. Und nach einer Weile machen wir ihm einen neuen. Kinderfüße wachsen ohnehin so schnell, dass sie dauernd neue Holzpantinen brauchen. Glaub mir, ich weiß das von Marie, und sie ist ein Mädchen. Bestimmt wachsen Jungenfüße noch schneller.«
    »Ich habe noch nie Holzschuhe gemacht. Du etwa?«
    »Nur ganz gewöhnliche, nicht so was Spezielles. Aber schließlich sind wir Handwerker, wir können das schaffen, meinst du nicht?« Isaac grinste aufmunternd. »Wir müssen nur noch überlegen, wie wir ihn an seinen Fuß anpassen. Zuerst nehmen wir mal einen von Maries Schuhen und sehen uns an, wie er gemacht ist. Also los, habt ihr irgendwo trockenes Holz?«
    Jean nickte. »Im Schuppen auf der Rückseite.« Er zeigte auf die Westseite der Schmiede.
    Isaac holte die Holzpantinen von Marie, während Jean den kleinen William in die Werkstatt lotste.
    Ellen wunderte sich über ihre Geheimniskrämerei und fragte sich, was sie so lange in der Werkstatt taten. Kein Rauch stieg aus der Esse auf, und es war auch kein Hämmern zu hören. Hätte Isaacs herablassende Art sie nicht so sehr geärgert, wäre sie zu ihnen gegangen, um nachzusehen.
    Als Jean und Isaac mit dem kleinen William auf dem Arm zurück ins Haus kamen, war es bereits stockfinster. Die Holzschuhe waren fertig.
    Ellen hob nur gelangweilt die Schultern, als Jean ihr erklärte, was sie damit bezweckten.
    »Er wird einmal Schmied, da braucht er nicht besonders gut laufen zu können«, erwiderte sie bissig.
    »Ja, ja, ich

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