Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Titel: Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
Vom Netzwerk:
an.
    »Manchmal wird es jetzt schon zu eng an den beiden Essen, und drei Ambosse sind auch zu wenig!«, fügte Jean kauend hinzu.
    »Ich hab schon darüber nachgedacht«, sagte Ellen und wollte zu einem Vorschlag ansetzen, doch bevor sie auch nur den Mund aufmachen konnte, meldete Rose sich zu Wort.
    »Zuerst brauche ich jetzt mal eine Hilfe!« Sie setzte die kleine Jeanne auf dem Boden ab. »Hier, meine Süße.« Rose drückte ihr eine Stoffpuppe in die Hand, woraufhin das Kind vor Freude juchzte. Rose sah nacheinander zu Ellen, Isaac und Jean. »Eveund ich schaffen das nicht mehr allein. Wir haben sechs Kinder zu versorgen und mittags zum Essen alle aus der Schmiede, dazu das Haus, die Wäsche, die Tiere und den Gemüsegarten. Wir haben jede nur zwei Hände.« Rose war immer lauter geworden. Es war deutlich zu hören, wie ungehalten sie war. Ihr Unmut musste sich schon eine ganze Weile angestaut haben.
    Ellen sah sie erschrocken an. Rose hatte sich doch noch nie beschwert! Manchmal war sie in letzter Zeit ein wenig gereizt gewesen, aber niemand hatte das wirklich ernst genommen. Weder Ellen noch einer der anderen hatte sich jemals Gedanken darüber gemacht, dass die beiden Frauen immer mehr Arbeit bekamen.
    »Außerdem wird Eve bald heiraten!«
    Glückwünsche an die Magd und fröhliches Händeschütteln unterbrachen Rose. Geduldig wartete sie, bis sich die allgemeine Heiterkeit gelegt hatte.
    Erst Ellens bange Frage, ob Eve denn nach der Hochzeit aufhören wolle, für sie zu arbeiten, ließ alle gänzlich verstummen. Eve verneinte, und Ellen sah Rose fragend an, als wolle sie sagen, siehst du, es wird sich nichts ändern!
    Roses Augen funkelten wütend.
    »Spätestens in einem Jahr haben wir dann noch ein Kind mehr hier. Oder glaubt ihr, Eve wird ewig nur Händchen halten? Ich brauche mehr Geld für eine zweite Magd und vor allem für Lebensmittel. Schmiede fressen wie neunköpfige Raupen. Mehl, Getreide und besonders der Speck sind im Handumdrehen weg. Manchmal weiß ich gar nicht, was ich in die Suppe schneiden soll. Immer nur Zwiebeln und Kohl, das macht doch niemanden satt!« Rose hatte die Stimme erneut angehoben.
    »Meine Güte, Rose!« Ellen sah sie schuldbewusst an.
    »Du hast natürlich Recht. Wir verdienen doch genug! Wieso bin ich nicht selbst darauf gekommen?«
    »Ich habe es ja immer irgendwie hingekriegt, aber jetzt geht es einfach nicht mehr«, erklärte Rose beinahe entschuldigend.
    Ellen öffnete den Beutel an ihrem Gürtel und legte eine stattliche Anzahl Silbermünzen auf den Tisch.
    »Du hättest es mir früher sagen können!«, sagte sie tadelnd. »Wenn du mehr brauchst, kommst du zu mir, einverstanden?«
    »Das wird eine Weile reichen. Ich passe ja auf, aber …«
    »Lass doch, Rose! Du musst dich nicht rechtfertigen. Ich weiß, du kannst gut haushalten. Kümmerst du dich selbst um eine Magd? Schließlich musst du ja mit ihr klarkommen.«
    Rose räusperte sich zufrieden und nickte. »Ein Mädchen aus dem Dorf war gestern hier und hat nach Arbeit gefragt. Sie sieht aus, als ob sie zupacken könnte. Ich schicke Marie gleich morgen zu ihr.« Rose war zufrieden.
    »Vielleicht gibt es ja dann auch bald mal wieder Kuchen!« Ellen sah fragend in die Runde. »Was meint ihr?«
    »Au ja!«, jubelten die Kinder, und Rose strahlte.
    »Wann wolltest du eigentlich Peter sein Gesellenstück fertigen lassen?«, erkundigte sich Isaac und hielt Rose seinen Holzteller hin, damit sie ihm noch etwas auftun konnte.
    »Noch vor dem Winter. Da wäre das Schwert für den jüngeren Sohn des Earl of Clare. Ich dachte, das wäre die beste Gelegenheit.«
    »Aber ohne das kupferne E wird er es nicht haben wollen«, gab Jean zu bedenken.
    »Ich habe schon mit ihm darüber gesprochen. Der junge Mann kann sich ein Schwert von mir nicht leisten, deshalb wird Peter es fertigen. Unter meiner Aufsicht selbstverständlich. Ich habe dem jungen de Clare versichert, dass wir nur einwandfreie Arbeit abgeben. Das Schwert wird ein E aus Messing tauschiert bekommen, so wie alle Schwerter, die zukünftig aus unserer Schmiede kommen. Nur die Schwerter, die ich selbst fertige, erhalten weiterhin das kupferne Zeichen. Und das werden wir uns entsprechend teuer bezahlen lassen.«
    »Keine schlechte Idee!«, lobte Jean. »Dann bekommen meine Schwerter ja in Zukunft auch das E aus Messing!«
    »Natürlich!« Ellen nahm einen großen Löffel Getreidegrütze nach. »Du hast Recht, Rose, schmeckt zwar nicht schlecht, aber ein wenig mehr Speck

Weitere Kostenlose Bücher