Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen
geführt, uns die ganzen Jahre glauben gemacht, du wärst ein Mann! Schade, dass Guillaume nicht mehr da ist. Ich hätte zu gerne sein dummes Gesicht gesehen!« Thibault hatte die Zügel seines Pferdes einfach fallen lassen, und der Hengst zupfte friedlich ein paar trockene Grashalme ab.
Ellen bemerkte, dass jede Faser von Thibaults Körper angespannt war, als er auf sie zuging. Sie wollte einer Konfrontation mit ihm aus dem Weg gehen und wich so lange zurück, bis sie mit dem Rücken an einer mächtigen Eiche stand.
»Ich habe mich nachts gegeißelt, bis mir das Blut in Strömenüber den Rücken lief, weil ich Esel geglaubt habe, ich würde mich auf widernatürliche Art nach Alan, dem Schmiedejungen, verzehren. Jeder Blick deiner grünen Augen, jede deiner Berührungen hat mein Blut in Wallung gebracht. Ich habe immer wieder Buße getan, wenn ich dich begehrt habe, und das war oft, viel zu oft. Aber du bist gar kein Junge, also habe ich für etwas gebüßt, das gar keine Sünde war! Dafür wirst du heute bezahlen.« Thibaults Augen wirkten klein und schwarz.
Ellen unterdrückte ein furchtsames Lachen. Trotz ihrer für eine Frau außergewöhnlichen Stärke bekam sie es jetzt mit der Angst zu tun. Noch bevor sie begriff, was geschah, schlug er ihr mit der Faust mitten ins Gesicht.
»Ich werde den Mann aus dir herausprügeln, Tochter des Teufels«, zischte er mit wahnsinnigem Blick.
Ellen spürte, wie ihre Oberlippe nach dem Schlag anschwoll und warmes Blut ihr Kinn hinablief. Der zweite Hieb traf sie umgehend und genauso unerwartet. Die Haut an ihrer Augenbraue platzte auf, und das herabrinnende Blut trübte ihr die Sicht. Dann traf sie ein Schlag in die Magengrube, von dem ihr speiübel wurde. Ellen war zu überrascht von Thibaults hemmungslosem Wutausbruch, um sich zu wehren. Gegen einen ausgebildeten Knappen hatte sie ohnehin keine Chance. Wenn ich mich schlagen lasse, gibt er vielleicht bald auf, dachte sie und sackte zu Boden. Sie erinnerte sich an die Schläge mit dem Riemen, die sie von ihrer Mutter bekommen hatte. Anfangs hatten sie ihr furchtbar wehgetan, aber mit der Zeit hatte sie gelernt, ihren Geist vom Körper zu lösen. Manchmal war es ihr vorgekommen, als schwebe sie an der Decke und könne sich selbst auf dem Boden liegen sehen.
Thibault kniete über ihr und schüttelte sie.
Ellen wehrte sich nicht. Es war, als sei sie weit fort, sie begriff nicht einmal, was geschah, als er ihr Hemd hochschob und die Wicklung um ihren Brustkorb entdeckte.
Er lachte heiser auf. Ein Schnitt mit seinem Jagdmesserreichte, um die Leinenbandage aufzutrennen. Genüsslich ließ er die Klinge um ihre kleinen Brüste und an ihrem Bauch herab bis zu ihrem Nabel gleiten. Dann warf er das Messer achtlos zur Seite und riss ihr die Bruche vom Leib.
»Ich hab dich vom ersten Tag an gewollt, du Hexe, jetzt gehörst du endlich mir!« Thibault keuchte vor wollüstigem Zorn. »Die Frau sei dem Manne untertan«, flüsterte er ihr ins Ohr und drückte ihre Knie auseinander.
Erst jetzt begriff Ellen, was er tun wollte; entsetzt fuhr sie ihn an: »Das kannst du nicht tun!« Wenn er wüsste, dass er mein Bruder ist, würde er das niemals wagen, dachte sie benommen. Ich muss es ihm sagen!
»Das werden wir ja sehen, du bist nicht meine erste Jungfrau«, gab er hämisch lachend zurück.
Er würde ihr sowieso nicht glauben und vermutlich nicht einmal zuhören. »Bitte, Thibault, nicht!«, flehte sie deshalb nur.
Thibault grinste teuflisch. »Jetzt winselst du, wie es sich für eine Hündin gehört, gut so, nur weiter, aber es wird dir nichts nützen.«
Ellen wehrte sich mit aller Kraft, doch Thibault war in seiner Besessenheit viel zu stark. Er drückte den linken Arm gegen ihre Gurgel und fasste mit seiner rechten Hand nach ihrem Schoß. Seine Finger gruben sich brutal in ihr Geschlecht. In Ellens Kopf begann ein Rauschen, das mit dem Druck auf ihre Kehle immer stärker wurde. Sie röchelte, und Thibault ließ ein wenig locker, damit sie wieder Luft bekam.
»Ich will nicht, dass du ohnmächtig wirst, du sollst alles mitbekommen!« Er grinste, dann drang er stöhnend in sie ein.
Ellen würgte, als der stechende Schmerz den Verlust ihrer Jungfräulichkeit bestätigte.
Thibault dagegen triumphierte. Keuchend bewegte er sich immer schneller in ihr.
Schmerz und Erniedrigung ließen Ellen verzweifelt nach einem Ausweg suchen. Sie tastete den Waldboden neben sich abund bekam Thibaults Messer zu packen. Mit letzter Kraft stieß sie
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