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Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Titel: Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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passiert – nie hätte ich auch nur ein Wort davon gesagt.« Rose konnte vor lauter Weinen kaum sprechen.
    Ellen runzelte die Stirn. »Nun mal der Reihe nach, ich habe kein Wort verstanden. Was hast du wem gesagt, und wieso könnte es mir schaden?«
    »Thibault!«, schluchzte Rose auf.
    Angst kroch plötzlich in Ellen hoch.
    »Er war bei mir. Er hat behauptet, er sei nicht der Vater des Kindes gewesen, sondern du. Wie ein betrogener Ehemann hat er sich benommen. Ich habe ihn ausgelacht und ihm beteuert, dass ich immer nur ihm gehört habe.« Rose heulte auf. »Er war so gemein, er hat sogar behauptet, er habe die Kräuterfrau nicht bezahlt. ›Und wer war es dann?‹, habe ich ihn gefragt. ›Glaubst du, ich hätte so viel Geld?‹ Du kannst dir nicht vorstellen, wie er mich angestarrt hat. So habe ich ihn noch nie gesehen. ›Alan war’s!‹, hat er gefaucht. ›Alan, der Vater deines Balgs, war es, weil er dich nicht heiraten wollte.‹« Rose lief vor lauter Heulerei die Nase. »Ich hab ihm gesagt, dass du nicht der Vater bist, immer wieder, aber er wollte es nicht glauben. Er hat mich eine Hure genannt und mich beschimpft, weil ich ihn ausgerechnet mit dir betrogen hätte. Da ist es mir rausgerutscht.«
    »Was?«, drängte Ellen.
    Rose starrte zu Boden. »Ich hab ihm gesagt, dass du mich gar nicht geschwängert haben kannst, weil du ein Mädchen bist. Er war doch immer der Einzige für mich, Ellen!«
    »Rose, nein!« Ellens Augen waren vor Entsetzen weit aufgerissen. »Weißt du, was du getan hast?«
    Rose nickte, aber Ellen vermutete, dass ihr die Tragweite ihres Verrats nicht bewusst war. Ellen schlug die Hände vors Gesicht. Ein Loch, das sie zu verschlingen drohte, schien sich vorihr aufzutun. Alles, was sie bisher erreicht hatte, rückte auf einmal in weite Ferne. Thibault würde sein Wissen nicht lange für sich behalten und ihr das Leben in Tancarville unmöglich machen. Schlimmer noch, man würde sie bestrafen, sie vielleicht aufs Rad flechten oder ihr den Bauch aufschlitzen. Ellen erschauderte.
    »Es tut mir so leid, Ellen, ehrlich! Ich weiß nicht, was ich mir erhofft habe. Vielleicht, dass er einfach nur erleichtert ist. Seine lächerliche Wut auf dich sollte endlich aufhören. Ich wollte ihn doch nur wiederhaben.« Rose rieb sich mit dem Ärmel über die Augen. »›Ein Mädchen?‹, hat er ganz langsam wiederholt. Seine Stimme war eiskalt und sein Gesicht richtig verzerrt. Da habe ich es mit der Angst zu tun bekommen und bin sofort zu dir gerannt. Ellen, was sollen wir jetzt tun?«
    »Oh, du hast genug getan!« Ellen war selbst überrascht über die Härte ihres Tonfalls.
    »Bitte, ich wollte dir nicht schaden, bestimmt nicht!«, flehte Rose und zögerte, bevor sie kleinlaut fragte: »Stimmt es, dass du die Kräuterfrau bezahlt hast?«
    »Wie bitte? Das ist doch jetzt vollkommen egal, ich muss fort von hier, auf der Stelle.« Dann murmelte sie: »Ich werde mich nicht einmal von Donovan und Glenna verabschieden können.«
    »Bitte geh nicht!« Rose krallte ihre Finger in Ellens Ärmel.
    »Du hast mich doch ans Messer geliefert! Auf dem Schiff damals hast du zu mir gehalten und mir geholfen. Dafür war ich dir immer dankbar, deshalb habe ich auch die Kräuterfrau bezahlt, aber jetzt schulde ich dir nichts mehr. Wir waren Freundinnen; ich dachte, ich könnte mich auf dich verlassen!« Ellen sah sich gehetzt in der Werkstatt um und überlegte, was sie mitnehmen sollte.
    »Aber warum kannst du denn nicht bleiben?« Rose wollte nicht wahrhaben, wie folgenschwer ihr Verrat war.
    »Bist du wirklich so dumm?«, fuhr Ellen sie schroff an. »Mir bleibt doch gar nichts anderes übrig, als so schnell wie möglichvon hier zu verschwinden. Du weißt selbst, wie abgrundtief Thibault mich hasst. Weiß der Himmel, warum! Jetzt hat er durch dein dummes Geschwätz endlich etwas gegen mich in der Hand, und das wird er ohne Zweifel ausnutzen. Wenn herauskommt, wer ich bin, komme ich für meinen Betrug in den Kerker oder an den Galgen, und Donovans Ruf wäre auch ruiniert. Das würden Glenna und er nicht überleben.« Während Ellen sprach, packte sie ihr Werkzeug, Mütze und Schürze zusammen. Dann stürzte sie hinüber ins Wohnhaus, um ihr Geld und die wenigen Habseligkeiten zu holen, die sie besaß.
    Rose folgte ihr wie ein junger Hund. »Bitte, Ellen, sag, dass du mir verzeihst!«, bettelte sie.
    »Du hast mein Leben zerstört, und ich soll dir verzeihen?«, schrie Ellen sie an. »Glaubst du nicht, das ist ein

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