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Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Titel: Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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die Wände.
    »Wir werden unsere Mutter Oberin von eurer Ankunft unterrichten. Sicher wird sie euch später empfangen. Ich schlage vor, Ihr kommt erst einmal mit mir«, wandte sich Schwester Agnes an Ellen, als sie zu einer Treppe kamen. »Und Ihr geht mit Schwester Clementine, sie wird Euch etwas zu essen geben und Euch zeigen, wo Ihr schlafen könnt«, sagte sie zu Claire und Jacques.
    »Schwester Clementine, würdet Ihr bitte die Güte haben, die Küchenschwester um eine besonders große Portion für unseren jungen Gast zu bitten, ich habe es ihm versprochen.« Schwester Agnes blinzelte Jacques zu.
    »Wie Ihr meint, liebe Schwester.« Die Pförtnerin senkte unterwürfig den Blick. »Seid Ihr sicher, dass Ihr allein klarkommt?«
    Schwester Agnes nickte beruhigend und öffnete die Tür zum Krankenzimmer des Klosters.
    In der Wand steckten zwei Fackeln, die genügend Licht spendeten, um sich zurechtzufinden. Die Kammer war sauber und duftete nach Kräutern. Ellens Blick fiel auf einen Tisch mit zwei Stühlen, auf dem eine Schüssel und ein Krug mit Wasser standen. An der Wand lehnte ein Eisenregal mit Tontöpfen verschiedener Größen, kleinen Körben und zwei großen Schubladen aus Weidengeflecht. Ellens rechtes Auge war stark geschwollen und pochte, trotzdem sah sie sich weiter um. Gleich links an der Wand standen zwei niedrige Holzbetten, die durch einen Vorhang getrennt werden konnten. Im hinteren Bett lag jemand. Schwester Agnes führte Ellen hin.
    »Schwester Berthe, erschreckt nicht«, flüsterte sie, »wir haben heute Nacht Besuch.«
    Es dauerte einen Moment, bis die Frau sich ächzend umdrehte. Ellen hatte noch nie ein so faltiges Gesicht gesehen. Die Alte schien schwach zu sein und konnte kaum sprechen, aber ihre Augen strahlten Güte und Lebenserfahrung aus. Sie nickte mühsam und streckte zitternd ihre Hand nach Ellen aus.
    Zaghaft ergriff Ellen die knorrigen Finger und streichelte sie sanft, dann legte sie die Hand der Alten behutsam zurück auf das Laken, mit dem sie zugedeckt war.
    Ihr Kopf war selbst jetzt mit dem Schleier bedeckt, und nicht ein einziges ihrer vermutlich weißen Haare lugte darunter hervor.
    »Schwester Berthe ist die älteste Schwester in unserem Kloster. Sie kann schon lange nicht mehr aufstehen. Wir haben ihre Zelle gegen das Krankenbett getauscht, damit sie nicht so viel allein ist. Ich verbringe ja die meiste Zeit hier, während meiner Arbeit erzähle ich ihr dann von den Predigten und Gebeten unserer Mutter Oberin, von den Novizinnen und den Streichen derwenigen Schülerinnen, die wir unterrichten. Ich erkläre ihr auch die Wirkung der Heilkräuter und berichte von Erkenntnissen aus meinen Studien und was es sonst noch Neues gibt. Wir haben nur selten Besucher hier.« Schwester Agnes streichelte liebevoll über die Wange von Schwester Berthe, aber die war schon wieder eingeschlafen und schnarchte kaum hörbar. »Nun aber zu dir, was ist passiert?«
    »Überfallen«, erklärte Ellen. Das Wort kam nur undeutlich über ihre geschwollenen Lippen. Um den Wunsch, nicht so viel sprechen zu müssen, zu unterstreichen, verzog sie das Gesicht ein wenig mehr, als es nötig gewesen wäre.
    Schwester Agnes nickte nur und sah sich die Wunden in Ellens Gesicht genauer an. »Vielleicht ist die Nase gebrochen«, murmelte sie, befahl Ellen aber, zunächst vorsichtig das Hemd auszuziehen, damit sie noch einmal die Rippen abtasten konnte.
    Im Liegen war Ellen entspannter, trotzdem kitzelte es, als die kühlen Finger der Nonne über ihre Knochen glitten. Ellens Bauch war rund um den Bauchnabel dunkelblau.
    »Du hast ein paar heftige Tritte bekommen«, stellte Schwester Agnes mitfühlend fest. »Der Herr hat es gesehen und wird beim Jüngsten Gericht Sühne fordern«, fügte sie kopfschüttelnd hinzu und bekreuzigte sich.
    Bei dem Gedanken, dass der Herr alles gesehen hatte, drehte Ellen beschämt den Kopf zur Seite.
    »Hast du Blut erbrochen, seit du getreten wurdest?«, fragte Schwester Agnes besorgt.
    Ellen schüttelte den Kopf.
    »Tritte können böse Folgen haben. Manchmal sieht es gar nicht schlimm aus, und zwei Tage später ist der Verletzte auf einmal tot.« Schwester Agnes seufzte, sagte dann aber schnell: »Entschuldige, ich wollte dir keine Angst machen, manchmal sollte ich lieber meinen Mund halten.« Sie stand auf und ging zu dem eisernen Regal.
    Ellen fragte sich, woher sie wusste, wie gefährlich Tritte waren,aber den Gedanken bis zum Ende zu führen war ihr unmöglich, so sehr

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