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Das Labyrinth der Ratten

Das Labyrinth der Ratten

Titel: Das Labyrinth der Ratten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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...«
    »Haben Lilo und Sie etwas zustandegebracht?«
    »Ja.«
    »Gut.«
    »Man nennt es Dampfmaschine. Tragbar.«
    Pete starrte ihn an.
    »Im Ernst?«
    »Im Ernst.«
    »Man wird euch massakrieren.«
    »Das weiß ich«, sagte Lars.
    »Können Sie entkommen? Zurück in den Wes-Block?«
    »Ich kann es versuchen. Ich kann die Flucht ergreifen. Aber im Augenblick gibt es wichtigere Dinge. Hören Sie zu: Auftrag Nummer Zwei, den Sie aber als ersten erledigen – setzen Sie sich mit KACH in Verbindung!«
    »In Ordnung.«
    »Lassen Sie alle Personen überprüfen, die verantwortlich sind für die Vorarbeit, das Zeichnen, die Herstellung der Blindexemplare, die Skript-Ideen. Mit anderen Worten, stellen Sie alle Urheber des Materials in den Comic-Heften ›Der blaue Kopffüßer-Mann vom Titan‹ fest.«
    »Gemacht.« Pete kritzelte.
    »Dringend.«
    »Dringend.« Pete schrieb es hin. »Und Bericht an?«
    »Wenn ich wieder im Wes-Block bin, an mich. Wenn nicht,
    dann an Sie. Nächster Auftrag.«
    »Nur zu, lieber Gott, Sir.«
    »Verständigen Sie über eine Notleitung das FBI in San Francisco. Sagen Sie, man soll das FBI-Team hier in Fairfax anweisen ...« Und er verstummte, weil der Bildschirm erloschen war. Das Gerät hatte abgeschaltet.
    Irgendwo in der Leitung hatte die sowjetische Geheimpolizei, die das Gespräch überwachte, den Stöpsel gezogen.
    Erstaunlich, daß man das nicht schon früher getan hatte.
    Er verließ die Zelle, blieb stehen und dachte nach. Unten im Flur warteten zwei KBW-Leute. Kein anderer Weg.
    Aber das FBI-Team hatte sich irgendwo in Fairfax verschanzt. Wenn es ihm auf irgendeine Weise gelang, sich zu den Leuten durchzuschlagen –
    Aber sie hatten Anweisung, mit dem KWB zusammenzuarbeiten. Sie würden ihn einfach wieder Major Geschenko übergeben.
    Es ist immer noch die wunderbare Welt, dachte er, in der alle zusammenarbeiten – außer, man ist die einzige Person, die nicht mehr mittut und aussteigen möchte. Es gibt nämlich keinen Ausweg mehr; alle Wege führen hierher zurück.
    Er konnte ebensogut alle Mittelsmänner ausschalten und gleich mit Major Geschenko verhandeln.
    Er kehrte widerwillig ins Motelzimmer zurück.
    Geschenko, Dr. Todt und Lilo Toptschew saßen immer noch am Tisch, tranken Kaffee und lasen die Zeitung. Diesmal unterhielten sie sich auf Deutsch. Vielsprachiges Drecksvolk, dachte er, als er sich setzte.
    »Wie geht's?« fragte ihn Dr. Todt auf Deutsch.
    »Schlecht«, sagte Lilo, ebenfalls auf Deutsch. »Können Sie das nicht sehen? Was war, Lars?« fuhr sie auf Englisch fort. »Haben Sie General Nitz angerufen und ihn aufgefordert, Sie doch, bitte, heimzuholen? Und er hat nein gesagt, und: stören Sie mich nicht, weil Sie jetzt dem KWB unterstehen, obwohl Island eigentlich neutraler Boden ist? Nicht wahr?«
    Lars sagte zu Geschenko: »Major, ich ersuche offiziell um
    Genehmigung, meine Lage allein unter vier Augen mit einem Vertreter des FBI besprechen zu dürfen. Sind Sie damit einverstanden?«
    »Läßt sich leicht machen«, erwiderte Geschenko. Ein KWBMann, der plötzlich hereinkam, überraschte sie alle, Geschenko eingeschlossen. Er ging auf den Major zu und übergab ihm ein getipptes, nicht photokopiertes Schriftstück. Geschenko bedankte sich und begann zu lesen. Als er fertig war, hob er den Kopf und sah Lars prüfend an.
    »Ich glaube, das ist eine gute Idee von Ihnen – alle früheren Ausgaben von ›Der blaue Kopffüßer-Mann vom Titan‹ zu beschaffen und durch KACH die Autoren der Serie gründlich überprüfen zu lassen. Wir haben beides natürlich selbst schon veranlaßt, aber es gibt keinen Grund, warum Ihre Seite das nicht auch tun sollte. Um jedoch Zeit zu sparen – die, wie ich Sie erinnern darf, von lebenswichtiger Bedeutung ist – schlage ich höflich vor, daß Sie Ihre Geschäftspartner in San Francisco, mit denen Sie eben gesprochen haben, bitten, uns über alles nützliche Material, auf das sie stoßen, sofort zu unterrichten. Schließlich ist es eine amerikanische Stadt gewesen, die als erste angegriffen wurde.«
    »Wenn ich mit einem FBI-Mann sprechen kann, ja«, sagte Lars. »Wenn nicht, dann nein.«
    »Ich habe Ihnen schon erklärt, daß sich das leicht machen läßt.« Geschenko sprach mit seinem Untergebenen erneut russisch.
    »Er weist ihn an, hinauszugehen, fünf Minuten wegzubleiben, zurückzukommen und mitzuteilen, daß die Leute vom FBI hier in Fairfax nicht aufzufinden sind«, sagte Lilo.
    Major Geschenko sah sie an und sagte gereizt:

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