Das Laecheln Deines Moerders
zu deiner Konferenz, Steven. Tu, was du tun musst, um unsere Mädchen zu schützen. Ich gehe mit Nicky angeln. Wenn du mit deinem Meeting fertig bist, kommst du zu uns an den See.« Sie rückte von ihm ab und sah die Zweifel in seinem Gesicht. »Keine Sorge, ich bin eine ziemlich fähige Anglerin.« Sie lächelte. »Vielleicht fangen wir ja sogar etwas.«
Er schüttelte den Kopf. »Wahrscheinlich tut ihr das. Mir scheint, du kannst so ziemlich alles, Jenna. Aber bist du sicher, dass du das machen willst? Du musst nicht.«
Jenna warf einen Blick zu dem schlafenden Jungen. »Ich weiß, dass ich nicht muss. Ich will.« Plötzlich schien ihr etwas durch den Sinn zu gehen. »Aber wenn du das nicht möchtest, kann ich es verstehen. Ich weiß ja, dass du dir Sorgen machst, Nicky könnte zu schnell eine Bindung zu mir aufbauen.«
Steven legte einen Finger unter ihr Kinn und hob es an, bis sie ihn ansah, und die Sorgenfalte auf ihrer Stirn verschwand, als sie den Ausdruck seiner Augen sah. »Das hat er schon, Jen. Und ich auch.« Er legte seine Lippen auf ihre und küsste sie so sanft, so zärtlich, so … liebevoll, dass ihr Inneres sich zusammenzog. Eine Woge des Verlangens überkam sie, aber dieses Verlangen war nicht sexueller Art; in dieser Hinsicht hatte er ihre Bedürfnisse in der Nacht mehr als gestillt. Plötzlich wollte sie mehr, wollte alles, wünschte sich all das, was er repräsentierte. Sie wollte den Mann, die Kinder, die fertige Familie.
Eine Familie, die sie genauso sehr brauchte wie Jenna sie. Eine Familie, die lieben konnte. Eine echte, eigene Familie. Ihre Familie.
Das alles wollte sie, und sie wollte es so sehr, dass sie nur dort stehen, ihrem hämmernden Herzschlag lauschen und sich von ihm küssen lassen konnte. Als er seinen Kopf hob, verengten sich seine Augen sorgenvoll. »Ist alles in Ordnung?«
Jenna holte bebend Luft. »Ja, alles in Ordnung.« Sie zwang sich zu einem Lächeln. »Sieh zu, dass du dich fertig machst. Ich schau mal, was ich fürs Frühstück finde.«
Sonntag, 9. Oktober, 8.05 Uhr
Ich müsste erschöpft sein, dachte Steven, aber ich bin es nicht. Stattdessen prickelte sein ganzer Körper, und er fühlte sich wach und ausgesprochen lebendig. Es war wohl tatsächlich etwas dran, wenn man dem Sex eine verjüngende Wirkung zusprach. So hatte er sich seit … seit ewigen Zeiten nicht gefühlt. Aber nun war das Vergnügen erst einmal vorbei. Sein Team hatte sich früh am Sonntagmorgen versammelt, um einen Mörder zu finden und ihn davon abzuhalten, sein Konto an toten Mädchen auf drei zu erhöhen. Leider hatte Steven keine Ahnung, wie nah oder weit entfernt sie von der Lösung des Falls waren. »Guten Morgen«, sagte er und das Murmeln verstummte. »Wo stehen wir?«
Harry schlug seinen Notizblock mit einem Gähnen auf. Er war derjenige gewesen, der Rudy in der Nacht observiert hatte. »Tja, unser Rudy hat einen tollen Abend gehabt. Drei Partys, keine davon ohne harte Sachen. Ich hätte ihn am liebsten wegen Alkoholkonsums bei Minderjährigen festgenommen.«
»Das wäre zu einfach gewesen«, sagte Steven trocken.
Harry warf ihm einen amüsierten Blick zu. »Er verließ die letzte Party mit einem Mädchen, das um einiges zu alt für die High School war. Sie sind zu ihr gegangen, und Rudy kam erst wieder um drei Uhr morgens zum Vorschein. Sehr ausgeruht, würde ich sagen. Jedenfalls hat sie ihn zu Hause abgeliefert, und dann ist er auch nicht mehr ausgegangen.«
Steven warf Davies einen Blick zu, dem die Frustration anzusehen war. »Alev Rahrooh ist jetzt seit zwei Tagen in seiner Gewalt«, sagte Steven nachdenklich. »Er hat sowohl Lorraine als auch Samantha knapp unter einer Woche gefangen gehalten. Ich denke nicht, dass Alev schon tot ist, also muss er früher oder später zu ihr gehen. Natürlich immer vorausgesetzt, dass Rudy unser Mann ist. Sandra, wie weit bist du mit der Liste der Sportler mit Vorstrafen?«
Davies wirkte nun nicht nur frustriert, sondern auch aufgeregt, sagte aber immer noch nichts.
»Etwa zu drei Vierteln durch. Keine offensichtlichen Verbindungen. Aber ich habe den Cheerleader-Terminplan jeder High School, von denen die Opfer stammten, überprüft. Alle drei Mädchen kamen zu einem Spiel gegen die Roosevelt High
zur
Roosevelt und verschwanden innerhalb einer Woche danach. Das rückt Lutz wieder ins Rampenlicht.«
Davies’ Lächeln war nur ein winziges bisschen selbstgefällig. »Er ist es. Ich weiß es.«
Steven schob seinen Stuhl zurück und
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