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Das Laecheln der Chimaere

Das Laecheln der Chimaere

Titel: Das Laecheln der Chimaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tatjana Stepanowa
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akzeptiere. Den Untersuchungsführer werde ich hoffentlich rumkriegen. Letztlich entkommst du uns ja doch nicht.«
    »Also, meine Theorie sieht folgendermaßen aus. Vergiss aber nicht, ich beschuldige niemanden. Ich spreche nur einfach meine Vermutungen laut aus. Ich weiß nicht, wie es beim Bruder meiner Frau aussieht, aber den alten Teterin hätte Shanna ohne weiteres um die Ecke bringen können.«
    Nikita spitzte überrascht die Ohren. Die Sache nahm eine Wendung, an die er bisher noch gar nicht gedacht hatte.
    »Du hast mich nach dem Legionär gefragt«, fuhr Gasarow fort, »seinen Namen kenne ich wirklich nicht. Aber dafür weiß ich etwas anderes: Er ist schon seit einem Jahr mit Shanna zusammen. Sie ist hoffnungslos in ihn verknallt. Aber jetzt will er mit ihr Schluss machen, das heißt, er hat schon mit ihr Schluss gemacht, unmittelbar vor Neujahr. Sie ist völlig ausgeflippt, hat ihn auf Schritt und Tritt verfolgt. Er hat sich vor ihr versteckt. Da hat sie, kannst du dir das vorstellen, mich gebeten, ihn ausfindig zu machen. Na, natürlich hab ich nicht nein gesagt. Eine verzweifelte Frau, da muss man doch helfen. Aber das war schon danach. Nach dem fünften Januar. In einer Bar hab ich ihn entdeckt, zusammen mit Philipp Saljutow, mitten in der Nacht. Ich hab Shanna sofort angerufen. Ob du’s glaubst oder nicht – sie kam augenblicklich angebraust, um drei Uhr nachts. Vorher war sie völlig aufgelöst: Der Legionär ist verschwunden, wo kann er nur stecken? Zu Hause ist er nicht, ans Telefon geht keiner. Im Kasino hat sie ihm natürlich auch aufgelauert. Aber da gibt es überall Augen und Ohren, du verstehst. Und was glaubst du, was ihr passiert, wenn Kitajew oder Saljutow erfahren, dass sie was mit dem Legionär hat?« Gasarow fuhr sich mit der Handkante über die Kehle. »Sie fliegt im hohen Bogen aus dem › Mohn ‹ raus, da helfen ihr auch keine früheren Verdienste. Nun, ich denke, an jenem Abend hat sie ihn im Kasino gesehen. Aber es gab keinen Ort, wo sie ohne Zeugen mit ihm reden, sich aussprechen konnte, außer der Toilette, begreifst du? Und aus diesem Grund ist sie dorthin gegangen, vielleicht hat sie ihn dort gesucht, vielleicht auch angetroffen. Der alte Teterin war ein hinterfotziger Kerl, ein ganz gerissener Alter. Anständige Leute hat Saljutow im › Mohn ‹ nicht auf der Gehaltsliste, das kannst du mir glauben. Vielleicht ist es ihm geglückt, etwas aufzuschnappen. Er hat sofort seinen Vorteil gerochen und Shanna angehauen, hat ihr gedroht, sie bei Saljutow zu verpfeifen und für sein Schweigen Geld verlangt. Shanna ist eine temperamentvolle, resolute Frau. Die brächte es glatt fertig, ihm das Maul endgültig zu stopfen.«
    Kolossow schnaubte verächtlich: blödsinnige Theorie.
    »Und warum drohte Shanna die Entlassung, wenn ihre Beziehung zu diesem Typ bekannt geworden wäre? Gibt es etwa eine Vorschrift, die den Angestellten des Kasinos verbietet, Kontakte zu den Gästen zu unterhalten?«
    »Nein, aber Saljutow hätte das als persönlichen Verrat betrachtet! Shanna gehört zu seiner Mannschaft. Und den Legionär kann er auf den Tod nicht ausstehen. Er wirft ihm vor, einen schlechten Einfluss auf Philipp zu haben. Der hat ja Vaters Moneten für so einen teuren Schlitten verjubelt. Dazu angestiftet hat ihn angeblich der Legionär. Wegen dieser Sache ist Saljutow stocksauer auf ihn und eifersüchtig wahrscheinlich auch. Aber er kann nichts machen – Philipp und der Legionär sind unzertrennlich, sie sollen sich ewige Freundschaft geschworen haben und Blutsbrüder sein. Also wenn Saljutow zu Ohren käme, dass Shanna mit dem Legionär in die Kiste geht, dann . . . Glaub mir, dann wäre sie geliefert.« Gasarow legte seine Hand aufs Herz. »Und wenn Teterin das mitgekriegt hat und versucht hat, sie zu erpressen – dann hatte Shanna gar keine andere Wahl. So wie ich sie kenne, schreckt sie vor Blut nicht zurück.«
    »Aber hätte der Legionär nicht auch diese Wahl gehabt?«, fragte Kolossow.
    »Dazu kann ich nichts sagen. Es waren Shannas Probleme, nicht seine. Ihretwegen ein Mord? Für ihn war die Beziehung ja sowieso zu Ende.« Gasarow schnaufte geringschätzig. »Mehr will ich dazu nicht sagen. Sonst heißt es nachher noch – so ein Mistkerl, die eigene Haut will er retten und reißt dafür alle anderen in die Scheiße.«
    »Kann Shanna denn überhaupt mit einer Pistole umgehen?«
    »Wieso, ist es etwa so schwer, auf den Abzug zu drücken? Im Übrigen habe ich nur gesagt, was ich

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