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Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Titel: Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gabl
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vor Matilda und wollte ihm folgen, aber plötzlich stand Mortimer hinter ihm und versperrte ihm den Weg. „Jammer ihm lieber nichts vor“, warnte er leise. „Das würde dir schlecht bekommen.“
    Robin erwiderte seinen Blick und gab sich keinerlei Mühe, seinen Abscheu zu verbergen. „Da bin ich sicher. Seid unbesorgt.“
    Er ließ Mortimer ohne Gruß stehen und ging in den Burghof hinunter. Will, einer der Stallburschen auf der Burg, führte zwei gesattelte Pferde aus dem Stall. Robin kannte ihn flüchtig. Sie hatten nicht häufig mit den Pferden hier oben zu tun, aber hin und wieder kam einer der Burschen hinüber zum Gestüt und fragte Conrad oder Stephen um einen Rat. Sie nickten sich zu.
    Geoffrey wartete schon auf ihn. „Was ist, Robert? Bist du so weit?“
    Robin saß auf. „Ja, Mylord.“
    Sie ritten durch das große Tor, über die Zugbrücke auf die Hügel hinaus. Geoffrey wies mit dem Arm auf die weiten Wälder im Osten. „Lass uns dorthin reiten. Weißt du, wie das Wild läuft?“
    Er schüttelte den Kopf. „Ich kann mich nicht erinnern. Ich war lange Zeit weg von hier.“
    „In St. Thomas, ich weiß. Als ich hierherkam, fand ich einen sehr höflichen aber entschiedenen Brief von einem gewissen Jerome of Berkley vor. Abt von St. Thomas. Er erhebt juristische Ansprüche auf deinen Kopf, Robert.“
    Robin stockte der Atem. „Mylord, ich …“
    Geoffrey lachte fröhlich. „Keine Sorge, Junge. Ich werde ihm nicht antworten. Ich denke, fünf Jahre war lange genug.“
    Gott sei Dank, dachte er erleichtert. Seine schlimmste Sorge hatte sich als unbegründet erwiesen.
    „Du kannst also lesen?“
    „Ja, Sir.“
    „Und schreiben?“
    „Es geht so.“
    „Und Latein?“
    „Ja.“
    „Hm. Vater Constantin liegt mir in den Ohren, dass er einen Gehilfen braucht, jetzt da wir feine Leute sind. Das sagt er nicht, aber das meint er. Er ist der einzige geistliche Beistand für meinen ganzen Haushalt, und er unterrichtet Mortimer. Gleichzeitig ist er aber auch ein emsiger Gelehrter, und die Schreibarbeiten, die er für mich erledigen muss, rauben ihm zu viel Zeit. Wie wär’s?“
    Robin war entsetzt. „Mylord, ich bin sehr zufrieden mit meiner jetzigen Arbeit.“
    Geoffrey grunzte ungeduldig. „Das geht doch nicht, Junge. Du bist ein Edelmann, kein Knecht.“
    „Wäre ich ein Edelmann, Mylord, wäret Ihr nicht hier.“
    Geoffrey gluckste vergnügt. „Und du nimmst es mir nicht einmal übel. Sehr nobel von dir.“
    „Es war ja nicht Eure Schuld.“
    „Nein. Aber zurück zur Sache. Ich kann nicht zulassen, dass du hier ein armseliges Dasein fristest und verwahrlost.“
    „Es ist nicht so armselig.“
    „Ach, Junge, du weißt, dass es das ist. Sieh dich doch an! Wenn du nicht zu dem alten George gehen kannst, dann muss ich eben dafür sorgen, dass etwas aus dir wird. Das schulde ich deinem Vater.“
    Robin lachte verächtlich. „Mein Vater.“
    Geoffrey sah überrascht auf. „Du hältst keine großen Stücke auf ihn, nein?“
    „Pah.“ Robin war sich nicht bewusst, dass der Laut eine getreue Nachahmung Conrads war.
    „Warum nicht, mein Junge?“
    „Was soll ich von einem Mann halten, der meinen König verraten hat?“, stieß er erbost hervor.
    „So, deinen König liebst du also, ja?“
    „Natürlich!“
    Geoffrey hob langsam die Schultern. „Das tat dein Vater auch. Sei versichert.“
    „Und deswegen hat er ihn verraten?“
    „Nein. Das hat er nicht getan. Komm, lass uns absitzen und ein Stück gehen. Ich will dir erzählen, wie es war. Ich muss es schließlich wissen; ich war dabei.“
    Robin war nicht sicher, ob er die Geschichte hören wollte. Aber er saß ab, nahm sein Pferd am Zügel und stapfte neben Geoffrey über raschelndes Laub. Ein paar dünne Schneeflocken begannen, um sie herum zu schweben.
    „Weißt du, dass König Edward einen Vertrag mit dem König von Frankreich geschlossen hat?“
    „König Edward ist der König von Frankreich“, erwiderte Robin.
    „Nein, mein Junge. Du bist nicht auf dem Laufenden. Nicht einmal er selbst erhebt diesen Anspruch noch. Auch das war Gegenstand des Vertrages.“
    Robin machte große Augen. „Was für ein verdammter Vertrag ist das?“
    „Es gefällt dir nicht, dass der König den Anspruch auf die französische Krone aufgibt?“
    „Nein. Warum sollte er? Er war der Neffe des alten Königs, und der hatte keine Söhne.“
    „Schon. Aber die Franzosen wollen ihn nun mal nicht haben.“
    „Die Flamen aber doch.“
    „Ja, ja. Ich werde

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