Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Titel: Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gabl
Vom Netzwerk:
Mühe.“
    Geoffrey lachte gegen seinen Willen. „Junge, du musst doch einsehen, dass es nicht möglich ist.“
    „Es ist ganz und gar möglich. Der Schwarze Prinz hat es möglich gemacht.“
    „Das solltest du nicht sagen. Man redet sich schnell um Kopf und Kragen.“
    „Aber nur Ihr hört mich, Mylord.“
    „Ja. Und ich bin Prinz Edwards Mann. Bis auf den letzten Blutstropfen. Vergiss das nicht.“
    „Nein.“
    „Das verstehst du nicht, oder? Du denkst, ich müsste ihn verabscheuen für das, was er deinem Vater angetan hat?“
    „Das könnt nur Ihr entscheiden.“
    „Hm. So ist es. Mit mir ist es wie mit deinem Vater. Ich gehöre ihm mit Haut und Haaren. Und das wäre nicht anders, wenn ich an der Stelle deines Vaters gewesen wäre. Der Schwarze Prinz ist ein gefährlicher Mann, weißt du. Er bringt Leute mühelos dazu, ihm zu verfallen. Genau wie sein Vater. Das ist ihre große Gabe. Darum ist unser Heer so oft siegreich, auch wenn der Feind viel größer ist. Die Männer geben ihr Letztes für den König und Prinz Edward. Aber es macht sie auch gefährlich.“
    Robin dachte darüber nach. „Das verstehe ich nicht.“
    „Nein. Vielleicht irgendwann einmal.“
    „Hoffentlich nicht. Ich will nicht mehr Ritter werden.“
    „Ist das wirklich wahr?“
    Robin dachte darüber nach. Solange er denken konnte, war es immer sein einziger Wunsch gewesen, ein Ritter seines Königs zu sein. Nicht einmal wirklich ein Wunsch. Eine Selbstverständlichkeit. Er sagte langsam: „Ich würde mein Leben für meinen König geben. Aber nicht meine Seele. Ich will kein Söldner sein. Ich denke, ich kann ihm besser dienen, wenn ich gute Pferde für seinen Krieg züchte.“
    „Trotzdem wirst du in Zukunft jeden Tag für zwei Stunden auf die Burg kommen und an Mortimers Unterricht teilnehmen.“
    Robin riss entsetzt die Augen auf. „Ich habe keine zwei Stunden freie Zeit am Tag! Und ich kann doch schon lesen.“
    „Unsinn, kein Bücherkram. Aber du musst lernen, wie man ein Schwert und eine Lanze führt. Dann kannst du später immer noch entscheiden, was aus dir werden soll. Wenn du alt genug bist.“
    „Oh ja, ein Ritter ohne Land, großartig. Wie mein Onkel George. Und meine Kinder müssen hungern, damit ich mir ein neues Schlachtross kaufen kann. Nein, vielen Dank.“
    „Ich bin sicher, du wirst deine Meinung ändern. Land kann man sich verdienen, Robert.“
    „So wie Ihr, Mylord?“
    Geoffrey fuhr wütend auf, und einen Moment glaubte Robin, er habe sich wieder einmal Ohrfeigen eingehandelt. Aber der Earl seufzte nur und betrachtete ihn kopfschüttelnd. „Hätte ich abgelehnt, hätte ich sein Vertrauen verloren. Das kann ich mir nicht leisten. Ich muss auch an Mortimer und Lady Matilda denken.“
    Robin verzog sarkastisch den Mund. „Ja. Vielleicht hätte mein Vater auch an seine Familie denken sollen.“
    „Er hat getan, was er tun musste.“
    „Ein armseliger Nachruf. Aber immerhin. Besser als ‘Er hat seinen König verraten.’“
    „Ja. Sehr viel besser. Also, Junge. Wir sind fast da. Es bleibt dabei. Ab morgen kommst du jeden Tag und lernst mit Mortimer, wie man ein Ritter wird.“
    Robin hatte gehofft, der Earl hätte es vergessen. Er dachte einen Moment nach und fragte dann: „Ihr lasst ihn hier ausbilden?“
    „Ja.“
    Sehr merkwürdig, fand Robin. Sein Bruder Guillaume hatte als Knappe an den Hof des Earl of March gehen sollen. Es war nur natürlich, dass ein junger Mann an einem fremden Hof zum Ritter ausgebildet wurde.
    Geoffrey seufzte fast unvernehmlich. „Ich kann ihn nicht wegschicken. Er ist … ein schwieriger Junge. Und seine Mutter, weißt du, sie hat furchtbar gelitten, als die anderen beiden starben. Mortimer ist ihr Ein und Alles. Sie würde es nicht verkraften, wenn er jetzt schon fortginge.“
    Ein schwieriger Junge, dachte Robin grimmig. Das kann man wohl sagen. Und ein Muttersöhnchen.
    Geoffrey sah ihn forschend an. „Er war im Gestüt, nicht wahr? Ich hab gemerkt, dass ihr euch schon kanntet. Hat er sich schlecht benommen? Ärger gemacht?“
    „Nein, Mylord. Keineswegs“, log Robin, ohne zu zögern. Er gedachte nicht, Mortimers Warnung in den Wind zu schlagen.
    „Dann ist es ja gut. Ich dachte nur. Er ist manchmal ein bisschen hochfahrend. Na ja, er ist erst zwölf. Wie alt bist du?“
    „Zwölf, Mylord. Dreizehn im Januar.“
    Geoffrey schüttelte langsam den Kopf. „Er ist nicht wie du. Er ist noch ein Kind. Ich bin sicher, deine Gesellschaft wird ihm guttun. Also dann.

Weitere Kostenlose Bücher