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Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Titel: Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gabl
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Morgen Nachmittag, Robert. Zwei Stunden.“
    „Oh, das ist unmöglich, Mylord!“
    „Es ist meine Bedingung.“
    „Eine Stunde.“
    „Schön, eine Stunde. Fürs Erste. Und du willst wirklich bei diesem Gesindel bleiben?“
    „Sie sind kein Gesindel. Ja, ich will dort bleiben.“
    Geoffrey zog ratlos die Schultern hoch. „Also bitte. Wenn deine Seligkeit davon abhängt … Du könntest bei uns leben, weißt du.“
    „Danke. Das ist sehr großzügig. Aber damit stünde mein Weg fest. Dann müsste ich Soldat werden.“
    Geoffrey nickte unwillig. „Und gibt es gar nichts, was ich für dich tun kann? Brauchst du warme Kleidung? Irgendetwas?“
    Robin zögerte.
    „Rede schon, Robert. Ich würde mich besser fühlen, wenn ich dir einen Wunsch erfüllen könnte. Was ist es? Ein vernünftiger Mantel?“
    „Oh nein, der Mantel ist gut genug. Aber da ist etwas anderes. Nur … Ich weiß nicht, ob es nicht vermessen ist.“
    „Lass es mich hören, ich sag dir dann Bescheid“, schlug Geoffrey lächelnd vor.
    „Ich müsste einen Brief schreiben. Nach Chester.“
    „Was hast du vor? Willst du Prinz Edward schreiben und dich beschweren? Das ist keine kluge Idee. Und er ist jetzt nicht in Chester.“
    „Nein, das war nicht meine Absicht.“
    „Also, wen hast du in Chester?“
    „Eine Schwester. Sie ist im Kloster. Ich würde ihr gern schreiben und fragen, ob sie nach Hause kommen will. Würdet Ihr …“
    „Einen Boten mit deinem Brief schicken, der sie gleich mitbringt, wenn sie will?“
    Robin senkte den Kopf und nickte.
    „Das ist wohl kaum zu viel verlangt. Sie ist schließlich alles, was du noch an Familie hast, nicht wahr? Komm mit zurück zur Burg. Constantin soll dir Pergament und Tinte geben. Du kannst deinen Brief gleich schreiben. Und der Bote wird sich heute noch auf den Weg machen.“
    Er wartete bis nach dem Abendessen, bevor er mit Conrad sprach. Vom Küchenhaus ging er noch einmal nach den Pferden sehen und hielt sich ein paar Minuten bei ihnen auf. Dann lief er zu Conrads Haus. Eine dünne Schneedecke lag inzwischen auf der Erde, und darum war die Nacht recht hell.
    Die Holzläden an den Fenstern des Hauses waren fest gegen die Kälte verschlossen.
    Robin klopfte an und trat ein. Maria saß auf einem Schemel nahe am Herd und spann. Conrad saß auf der Bank, hatte die Beine unter dem Tisch ausgestreckt und sah ihr zu. Von oben erklangen helle Kinderstimmen und der grummelnde Bass des alten Henry.
    Robin kam sich vor wie ein Eindringling. „Entschuldigt. Kann ich dich sprechen, Conrad?“
    „Wo du schon hier bist …“
    Maria sah kurz auf. „Du läufst wieder ohne Mantel durch die Kälte.“
    „Ähm … ja. Tut mir leid. Ich hab’s vergessen.“
    „Wie üblich.“
    Conrad nickte ihm zu. „Setz dich.“
    Robin nahm ihm gegenüber Platz, verschränkte die Hände auf der blitzblanken Tischplatte und wusste nicht, wie er anfangen sollte.
    Conrad kam ihm zu Hilfe. „Er hat dich an deine hohe Geburt erinnert und will einen Edelmann aus dir machen, richtig?“
    Robin nickte stumm.
    „Und du kommst, um dich zu verabschieden?“
    Er sah ärgerlich auf. „Ist es das, was du von mir denkst?“
    Conrad lächelte dünn. „Du wärst ein Narr, sein Angebot auszuschlagen.“
    „Nein. Ich wäre ein Narr, wenn ich es annähme.“
    „Wieso?“
    Robin erzählte ihm von seinem Onkel George, davon, was es bedeutete, ein landloser Ritter zu sein. Conrad und Maria hörten ihm aufmerksam zu, und es war einen Moment still, als er geendet hatte.
    Elinor steckte den Kopf durch die Tür. „Sie schlafen endlich.“
    Maria nickte ihr zu.
    „Elinor, bring uns einen Becher Bier“, sagte Conrad.
    Sie trat ein, ging zum Schrank neben dem Herd und holte zwei Becher heraus. Robin sah ihr zu. Sie hatte Mühe, den großen Krug anzuheben, und er stand auf und half ihr.
    Sie lächelte ihn schüchtern an. Er lächelte zurück und stellte den Krug wieder an seinen Platz. Elinor trug die Becher zum Tisch hinüber.
    „Gutes Mädchen“, murmelte Conrad.
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss. „Gute Nacht, Vater.“
    Er drückte sie kurz an sich. „Und wovon wirst du träumen?“
    Sie kicherte. „Weiß nicht. Ich kann sicher gar nicht einschlafen. Großvater hat uns eine grauslige Geschichte von Waldgeistern erzählt. Und einen Kobold gab es auch.“
    „So. Ist sie denn gut ausgegangen?“
    „Ja. Der junge Holzfäller und die Schäferstochter haben die Waldgeister verjagt und den Kobold eingefangen.

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