Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Titel: Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gabl
Vom Netzwerk:
einiger Verspätung den Anforderungen der Höflichkeit. „Agnes, das sind Elinor, Stevie, Henry und William. Die Kinder des Stallmeisters, Conrad.“
    „Von dem du mir geschrieben hast.“
    „Ja.“
    Elinor sah Agnes ernst an. „Mortimer hat Robin am Arm verletzt. Und Mutter liegt in den Wehen. Und ich muss für alle das Essen machen.“
    Agnes sah verständnislos zu Robin.
    Er nickte. „Das war eine knappe aber sehr treffende Zusammenfassung unserer Lage. Du hast dir keinen besonders glücklichen Tag ausgesucht, um nach Hause zu kommen.“
    Sie hob langsam die Schultern. „Nichts ist mehr glücklich. Ich glaube, ich war nicht mehr fröhlich, seit die Mutter Oberin mir von Vater erzählt hat …“
    „Nein. Ich weiß. Aber vielleicht ist es nicht so schlimm, wie du denkst. Ich werd dir später erzählen, was ich erfahren habe. Aber jetzt sollte ich wohl lieber Elinor helfen.“
    Er stand auf, ohne zu wissen, was zu tun war. Agnes erhob sich ebenfalls und trat neben Elinor an den großen Herd. „Was soll es geben?“
    Elinor sah sich ratlos um. „Wir haben noch viel Brot. Und da ist ein Käse. Mutter sagt, der beste Käse, den es zwischen Canterbury und Ainswil gibt. Von Mildred. Nein, die kennst du ja nicht, sie ist die Frau des Schafhirten. Und sie macht den besten Käse weit und breit. Aber er war für Weihnachten gedacht.“
    Agnes winkte kurz ab. „Egal. Essen wir eben Weihnachten das, was es heute geben sollte. Hauptsache ist, es steht etwas auf dem Tisch.“
    Elinor wiegte den Kopf hin und her. „Du hast recht.“
    Robin beobachtete sie fasziniert. Sie zählten ab, wie viele Mäuler sie sattkriegen mussten, dann standen sie sich gegenüber, eine mit verschränkten Armen, die andere mit einem Finger am Mund und konzentriert gerunzelter Stirn. Sie machten Vorschläge, verwarfen sie, machten neue. In Windeseile kamen sie zu einer Einigung. Agnes schürte das Feuer auf, und Elinor füllte Hafer in einen Topf.
    Sie sind Kinder , dachte er verständnislos. Eine kaum sieben, die andere elf. Wie war es möglich, dass sie plötzlich wie Frauen aussahen? Er wandte sich ab, ein bisschen nervös vielleicht, und verwickelte Stevie, Henry und William in ein Spiel.
    Die Vorbereitungen für das Essen verliefen reibungslos. Elinor und Agnes waren wie ein altvertrautes Gespann. Während der Kessel mit Hafergrütze über dem Feuer dampfte, deckten sie den Tisch. Elinor stellte Becher neben die Teller.
    Nach und nach kamen die hungrigen Stallburschen. Die Männer aus dem Dorf waren nach Hause gegangen. Heute war schließlich der Heilige Abend.
    „… und ich habe nicht die geringste Lust, die halbe Nacht in der eiskalten Kirche zu stehen“, bemerkte Isaac zu Crispin, während sie eintraten. „Ich finde, das ist nicht gerecht. Weihnachten soll doch ein Freudenfest sein, keine Bußübung. Oh, da bist du, Robin, alter Kämpe. Wir dachten schon, du wärst verblutet oder so was.“
    Robin grinste freudlos. „Nein. Ich hab nach den Kindern gesehen. Maria …“
    „Ist es so weit?“, erkundigte sich Crispin.
    Robin nickte.
    „Wurde auch Zeit“, befand John. „Sie kam mir mächtig dick vor.“
    „Und was ist mit dem Essen?“, fragte Pete ängstlich.
    Die anderen lachten.
    Elinor nahm mit einem dicken Tuch den Topf vom Feuer und brachte ihn zum Tisch. „Wascht euch die Hände und setzt euch.“ Sie war eine getreue Kopie ihrer Mutter.
    Alle taten willig, was sie sagte. Als sie schließlich um den langen Tisch saßen, fiel ihnen auf, dass ein unbekanntes Gesicht in der Runde war. Es wurde still, und alle wechselten fragende Blicke.
    „Das ist Agnes“, sagte Robin zwischen zwei Bissen. „Meine Schwester.“ Dann wies er mit seinem Löffel der Reihe nach auf die Stallburschen und stellte sie vor. „Mit der Zeit wirst du sie schon auseinanderhalten.“
    Agnes lächelte höflich, füllte eine Schale mit Grütze und reichte sie Isaac. „Ich erinnere mich an dich.“
    Isaac errötete. „Ja, kann sein“, murmelte er.
    „Und was ist jetzt mit Maria?“, wollte Cedric wissen. „Ist Cecily da?“
    Robin nickte.
    Elinor sagte leise: „Es ist nicht so, wie es war, als Henry und William kamen. Ich kann mich noch gut dran erinnern. Dieses Mal ist es anders. Ich hab Angst.“
    Die anderen sahen fragend zu Robin. Er schüttelte bekümmert den Kopf. „Irgendetwas ist nicht in Ordnung.“ Er biss sich auf die Zunge und hielt seine Befürchtungen für sich.
    „Du hattest also recht“, sagte Bertram in die ängstliche Stille

Weitere Kostenlose Bücher