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Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Titel: Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gabl
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seinen Ärmel. „So viel oder weniger?“
    „Weniger.“
    „Hm“, brummte sie. „Warte einen Moment, mein Junge. Lass uns die richtigen Kräuter mitnehmen.“
    Robin stand mit fast unerträglicher Ungeduld an der offenen Tür und sah zu, wie sie in verschiedenen Tontöpfen und Stoffbeuteln herumkramte, die in einem unordentlichen Haufen neben dem Herd auf dem Boden aufgestapelt lagen.
    „Oh, beeil dich doch, Cecily.“
    Sie nickte abwesend und förderte einen leeren Beutel hervor, in den sie ein paar getrocknete Blätter und Wurzeln steckte. „Es ist nie so eilig, wie es den Anschein hat, mein Junge.“
    „Aber sie braucht Hilfe. Etwas stimmt nicht.“
    Cecily lachte leise. Es war ein unschöner, misstönender Laut.
    Robin betrachtete sie mit Argwohn. „Was ist so komisch?“
    Sie schüttelte ihren alten, grauen Kopf. „Nichts. Es ist kein bisschen komisch, junger Robin. Nur deine Ungeduld ist komisch.“
    Robin biss sich auf die Unterlippe. „Denkst du, sie wird sterben?“
    Cecily antwortete nicht gleich. Sie hatte endlich alles, wonach sie gesucht hatte, warf sich ein wollenes Tuch über die Schultern und verließ hinter ihm ihr Haus. So schnell sie konnte schlurfte sie neben ihm her. Schließlich sagte sie: „Ja. Das ist absolut möglich.“
    Er wünschte, er hätte nicht gefragt. Jetzt fürchtete er sich wirklich, und die Langsamkeit, mit der die alte Frau sich bewegte, machte ihn fast rasend. Er musste sich zusammenreißen, um geduldig zu bleiben und sie über die gefährlichen, glatten Stellen zu führen, wo der Schnee auf dem Mönchskopf verharscht war. Schon bald war sie außer Atem. Einmal hielt sie kurz an, zog ihr Tuch zurecht und schüttelte den Kopf. „Eine teuflische Kälte.“
    „Ja … Können wir weiter?“
    „Ich bin so weit.“
    Er nahm wieder ihre knotige Hand und führte sie. Er ging jetzt ein bisschen langsamer. Für sie war es ein beschwerlicher Weg, und es würde nichts nützen, wenn sie hinfiel und sich verletzte.
    Als sie den Hügel endlich überwunden hatten und an Conrads Haus ankamen, lief Elinor ihnen schon entgegen. Sie wirkte verängstigt, und ihre blauen Augen sahen ihnen flehentlich entgegen. „Oh, Cecily. Komm schnell. Komm schnell.“
    „Ja, mein Engel. Ich bin ja schon da.“
    Robin blieb zögernd an der Tür stehen. Er musste sich ein bisschen am Türrahmen festhalten. Sein Kopf schien leicht zu schweben, und ihm war schwindelig. Elinor stand mit ihren drei Brüdern vor dem Herd zusammengedrängt.
    Conrad kam aus der hinteren Tür. „Cecily, Gott sei Dank.“
    „Wie steht es?“, fragte die alte Frau ruhig, während sie auf ihn zuhumpelte.
    „Schlecht. Schlecht. Ich weiß nicht. Sie blutet …“ Er schüttelte den Kopf und schob sie vor sich her in den kurzen Flur. Über die Schulter sagte er: „Robin, bring die Kinder weg von hier. Und jemand soll sich um deinen Arm kümmern.“
    „Ja, Conrad“, antwortete Robin beklommen.
    Während Conrad und Cecily hinausgingen, hörten sie Maria wieder schreien. Die beiden kleineren Jungen, Henry und William, fingen an zu weinen.
    Robin rang sich ein Lächeln ab. „Habt keine Angst. Kommt mit mir. Wir werden ins Küchenhaus gehen und zusehen, ob wir dort was Gutes finden. Na los. Ihr habt euren Vater gehört.“
    Wie eine kleine Herde Lämmer setzten sie sich alle gleichzeitig in Bewegung und scharten sich vertrauensvoll um ihn.
    Er führte sie aus der Kate und hinüber ins warme Küchenhaus. Der große Raum wirkte leer und verlassen ohne die gewohnte Schar hungriger Stallarbeiter. Aber das Feuer brannte noch niedrig, und Elinor legte Holz nach. Robin verfrachtete die drei Kleinen auf die Bank nahe dem Herd und ging zum Regal mit den Vorräten.
    „Hm, woll’n mal sehen, ob noch ein bisschen Milch von heute Morgen da ist. Ich wette, das würde euch gefallen, was?“
    Sie starrten ihn stumm an.
    Robin seufzte, wärmte die Milch auf und gab einen Löffel Honig hinein. Dann verteilte er sie auf vier Becher und brachte sie zum Tisch.
    „Hier, trinkt das. Du auch, Elinor. Komm zu uns, setz dich.“
    Sie lächelte ihn nervös an, trat neben ihn und wies auf seinen Arm. „Es blutet immer noch.“
    „Ja, aber nur ein bisschen.“
    „Vater hat gesagt, jemand soll sich darum kümmern. Ich weiß, wie das geht.“
    „Tatsächlich?“
    „Ja.“
    „Dann nur zu. Ich bin froh, wenn ich es nicht mehr ansehen muss.“
    Sie stellte einen kleinen Topf mit Wasser auf. Während sie darauf wartete, dass es heiß wurde, krempelte

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