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Das Lächeln der Frauen

Das Lächeln der Frauen

Titel: Das Lächeln der Frauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicolas Barreau
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betreten hatte. Doch nun war er doch ein
bißchen aufgeregt und redete fast überhaupt nichts mehr. Immer wieder schlug er
das Buch an den Stellen auf, die ich ihm mit kleinen roten Zetteln markiert
hatte.
    »Kompliment.«
Ich wandte mich zu dem alten Buchhändler. »Die Buchhandlung ist ja voll!«
    Fermier
nickte, und sein gütiges Gesicht leuchtete. »Ich habe Monsieur Millers Buch die
ganze Zeit sehr gut verkauft«, sagte er. »Und als ich dann letzte Woche das
Lesungsplakat ins Schaufenster hängte, haben viele Leute aus unserem Viertel
Interesse gezeigt und schon eine Karte gekauft. Aber daß so viele Menschen
kommen würden, habe ich auch nicht erwartet.«
    Er
wandte sich an Sam, der hochkonzentriert vor sich hin starrte. »Sie haben
offenbar viele Fans, Mr. Miller«, sagte er. »Wirklich schön, daß Sie kommen
konnten.«
    Er
trat vor den Vorhang, lächelte in die besetzten Stuhlreihen und ging zu einem
kleinen Holztisch, der etwas erhöht auf einer zweiten Ebene an der Rückseite
des Raumes stand. Auf dem Tisch befand sich ein Mikrophon, daneben ein Glas und
eine Karaffe mit Wasser. Dahinter ein Stuhl.
    »Es
geht los«, sagte ich zu Sam. »Keine Panik, ich sitze gleich in der Nähe.« Ich
deutete auf einen zweiten Stuhl, der an der Seite auf der Empore stand.
    Sam
räusperte sich. »Ich hoffe, ich makke nix verkehrt. «
    »Wird
schon«, sagte ich, während Pascal Fermier gegen das Mikrophon klopfte, und
drückte kurz seinen Arm. »Und nochmals danke!«
    Dann
trat auch ich hinter dem Vorhang hervor und stellte mich neben Monsieur
Fermier, der jetzt zum Mikrophon griff. Der Buchhändler wartete, bis das
Getuschel und das Gescharre der Stühle erstarb, und dann hieß er die Anwesenden
in schlichten Worten herzlich willkommen und gab das Mikrophon an mich weiter. Ich
bedankte mich und sah ins Publikum.
    In
der ersten Reihe saß der halbe Verlag, das komplette Lektorat war anwesend,
sogar Madame Petit thronte in einem dunkelroten Kaftan unübersehbar auf ihrem
Stuhl und sagte gerade etwas zu Adam Goldberg. Jean-Paul Monsignac, diesmal mit
Fliege, hatte sich neben Florence Mirabeau niedergelassen, die mindestens so
aufgeregt schien wie Sam Goldberg. Es war wohl das erste Mal, daß sie zu einer
Lesung mitging.
    Und
ganz außen saß wie eine Königin eine äußerst zufriedene Michelle Auteuil, wie
immer in Schwarz, neben dem Photographen. »Der ist ja total süß, Ihr Miller,
hat hervorragend geklappt mit den Journalisten«, hatte sie mir noch rasch
gesagt, als ich in die Buchhandlung gekommen war.
    »Meine
Damen und Herren«, begann ich, »ich möchte Ihnen heute einen Autor vorstellen,
der unsere schöne Stadt zum Schauplatz seines wunderbaren Romans gemacht hat. Eigentlich
könnte er jetzt gemütlich in seinem englischen Cottage am Kamin sitzen, aber er
hat keine Mühe gescheut, um heute abend bei uns zu sein und für uns zu lesen.
Sein Roman heißt Das Lächeln der Frauen. Er könnte aber auch Ein
Engländer in Paris heißen, denn es geht darum, was passiert, wenn ein Engländer
in Paris eine beliebte englische Automarke etablieren soll, und mehr noch
darum, was passiert, wenn ein Engländer sich in eine französische Frau
verliebt. Begrüßen Sie mit mir - Robert Miller!«
    Das
Publikum klatschte und sah erwartungsvoll auf den schlanken, wendigen Mann in
Hemd und Weste, der sich kurz verbeugte und dann hinter dem Tisch Platz nahm.
    »Also«,
sagte Robert Miller und lehnte sich lächelnd in seinem Stuhl zurück. »In mein
Cottage ist es schön, aber ich müss schon sagen, ich finde es hier auch sehr
gemütlik.« Das waren seine ersten Worte.
    Aus
den Reihen waren ein paar wohlwollende Lacher zu hören.
    »Doch
wirklich«, fuhr Robert Miller ermutigt fort. »Diese Bookhandlung ist wie meine
... äh ... Wohnzimmer, nur daß ich nicht habe solchen viele Bücher.« Er blickte
sich um. »Wow«, sagte er. »Das ist wirklich sexy.«
    Ich
wußte nicht, was man an einer Buchhandlung sexy finden konnte - war das englischer
Humor? -, beim Publikum jedenfalls kam es gut an.
    »Anyway. Ich möchte Sie danken, daß Sie gekommen sind. Leider spreke ich nicht so
gut Französisch wie Sie, aber doch nikt so schlecht fur eine Ingländer.«
    Neuerliches
Gelächter.
    »Also«,
sagte Robert Miller und schlug mein Buch auf. »Dann fangen wir an.«
    Es
wurde eine sehr kurzweilige Lesung. Adams Bruder lief, befeuert von der
Reaktion seiner Fans, zur Hochform auf. Er las, er versprach sich auf amüsante
Weise, er riß seine kleinen

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