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Das Laecheln der Menschen

Das Laecheln der Menschen

Titel: Das Laecheln der Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz R. Friedhoff
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kein Schiff meines Geschwaders verzichten. Es ist besser, wenn wir eine weitere Nachrichtensonde abschicken."
    "Sir, ich gebe zu bedenken, dass wir nur eine begrenzte Anzahl von Nachrichtensonden haben", wandte der Major ein.
    "Das weiß ich selbst, Major!" fuhr ihn der Kommandeur verärgert an, "Also hören Sie gefälligst mit Ihren Belehrungen auf! Bereiten Sie die Sonde vor. Ich werde dann die codierten Nachrichten über mein Terminal eingeben."
    "Aye, Sir", gab der Major resignierend von sich, salutierte und verließ das Büro den Colonels, der ihm missgelaunt hinterher starrte.
    ("Dieser Oberbedenkenträger wird langsam lästig",) dachte Runfield, als sich die Tür hinter seinem Stellvertreter geschlossen hatte, ( "Ich muss mich bald entscheiden, ob ich ihn in meine Pläne einweihe oder ob ich mich seiner entledige.")
     
Er stand auf, ging hinaus auf den großen Balkon vor seinem Büro und schaute zum Start- und Landefeld des neuen Raumhafens hinüber, den die Ariden in den ersten sechs Monaten nach der Vernichtung von ELLION eigens für die Raumfahrer aus dem Weltraum angelegt hatten.
    Natürlich hatten sie auch gleich einen Palast in der Nähe des Raumhafens gebaut, der den Raumfahrern als sehr geräumige Unterkunft diente. Es war eine äußerst komfortable Unterkunft, mit einem Luxus, den selbst die teuersten Hotels auf der Erde und all ihren Kolonien nicht zu bieten hatten.
    Scharen von aridischen Bediensteten lasen den Raumfahrern jeden Wunsch von den Augen ab und überschlugen sich geradezu in ihrem Eifer, den neuen Herren ihrer Welt jeden ihrer Wünsche zu erfüllen. Selbst der einfachste Raumsoldat des Geschwaders wurde hier verwöhnt wie ein Gott.
    Die Ariden hatten Raumhafen und Palast an der Küste einer Halbinsel gebaut, wo fast das ganze Jahr über ein angenehmes und warmes Klima herrschte. Ein herrlicher weißer Sandstrand und ein Süßwasser-Ozean luden jeden Tag zum Sonnenbaden und zum Schwimmen ein.
    Gleich neben dem Wohnpalast hatten die Ariden einen Amüsier-Betrieb mit Bar, Restaurant, Spielkasino und 3D-Kino eingerichtet. Eine komfortable Sportanlage wurde gerade gebaut und würde in den nächsten Wochen fertig werden. Und da die Ariden sehr menschenähnlich waren, gab es inzwischen auch ein Freudenhaus, in dem die sexuellen Bedürfnisse sowohl der männlichen wie auch der weiblichen Mitglieder der Schiffbesatzungen befriedigt wurden. Die Raumfahrer lebten hier wie in einem Paradies und wurden verwöhnt wie Götter.
    Colonel Runfield hatte nicht vor, das in absehbarer Zeit zu ändern.
    Deshalb hatte er auch jeder Nachrichtensonde den Befehl zur Selbstzerstörung einprogrammiert, als er seinen persönlichen Bericht in die Datenspeicher der Sonden eingegeben hatte.
    Major Casseli, sein Stellvertreter, wusste nichts davon, aber Colonel Runfield befürchtete, dass dessen zunehmende Besorgnis irgendwann in Misstrauen umschlagen würde.
    ("Soll ich Casseli einweihen?") fragte er sich, ("Vielleicht wäre es besser, ihn zu beseitigen, denn er ist ein loyaler Offizier, der dem Imperium treu ergeben ist. Aber er ist auch der beste Offizier, den ich habe. Ich würde nur sehr ungern auf ihn verzichten.")
     
Nachdenklich starrte Runfield dem grellen Lichtschweif eines seiner Raumschiffe hinterher, das gerade zu einem Patrouillenflug im Orbit des Planeten gestartet war ...
     
     
    Dreißig Monate später (nach Erd-Zeitrechnung):
    "Colonel, wir haben jetzt alle unsere Nachrichtensonden abgeschickt und immer noch keine Antwort erhalten", sprach Major Casseli, dem seine Unzufriedenheit deutlich anzusehen war, "Ich verlange, dass mir ein Zerstörer zur Verfügung gestellt wird, mit dem ich zur nächstgelegenen Raumbasis fliegen kann, um von dort aus das Oberkommando persönlich über den Verlauf unserer Mission zu unterrichten."
    "Entspannen Sie sich, Major", antwortete Runfield gelassen, "Setzen Sie sich und erklären Sie mir, warum Sie es so furchtbar eilig haben, diesen wundervollen Planeten wieder zu verlassen."
    "Ich verstehe nicht, was Sie meinen, Colonel", gab Casseli von sich, während er sich in einem der bequemen Sessel niederließ.
    "Überlegen Sie doch mal", begann der Kommandeur zu erklären, "Sobald das Flottenoberkommando Verstärkungen hierher geschickt hat, wird unser Geschwader garantiert von hier abberufen und mit einer neuen Mission beauftragt. Dann werden wir wieder monatelang in unseren engen, ungemütlichen Weltraum-Blechkisten hocken und durch die Galaxis fliegen. Ich kann mir

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