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Das Lächeln der toten Augen

Titel: Das Lächeln der toten Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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Trevisan, doch schon machte der Opel einen Satz und raste mit zunehmender Geschwindigkeit über das kleine Rasenstück neben dem Flughafenrestaurant, bis er schließlich ebenfalls hinter den Büschen und Bäumen verschwand. Tina hatte inzwischen ihr Handy aus ihrer Handtasche genommen und wählte mit zitternden Fingern die Notrufnummer.
    Ein Mann mit dunklem Overall kam herbeigelaufen. »Was ist denn hier los?«
    Trevisan hatte den Eindruck, dass die Zeit nur so dahinflog, dabei war vermutlich höchstens eine Minute vergangen. Er streichelte Monikas Kopf. Sie lag regungslos am Boden und blickte stumm in den Himmel. »Monika, hörst du mich?«
    Sie suchte ihn mit den Augen. »Was … was ist denn überhaupt passiert?«, fragte sie mit brüchiger Stimme.
    *
    »Was ist los mit dir?«, schrie der Dunkelhaarige. »Das waren noch nicht einmal fünfundzwanzig Meter.«
    Persson drückte auf das Gaspedal. »Er hat sich nach vorne gebeugt. Ich hatte ihn genau im Visier, er hat sich nach vorne gebeugt.«
    Die Büsche flogen an ihnen vorbei. Der Tachometer zeigte 150 Stundenkilometer. Sie fuhren auf dem Schaardeich hinaus zum Kreisverkehr. Zwei langsam fahrende Wagen hatte Persson bereits halsbrecherisch überholt.
    »Wohin fahren wir?«, schrie der Dunkle gegen den aufheulenden Motorenlärm an.
    »Erst einmal weg hier«, entgegnete Persson. »Wir müssen den Wagen loswerden.«
    Kurz vor dem Kreisverkehr fuhr ein schwerer Lastwagen voraus. Eine lange Schlange an Fahrzeugen kam ihnen entgegen. Persson musste scharf abbremsen und warf einen Blick in den Rückspiegel. »Verdammt!«
    »Was ist los?«, fragte der Dunkelhaarige.
    »Sie verfolgen uns«, rief Persson. Sein Komplize wandte sich um. Der rote Opel kam schnell näher. Persson beschleunigte wieder und als sich im Gegenverkehr eine kleine Lücke auftat, zwängte er sich an dem LKW vorbei. Ein entgegenkommender Autofahrer musste stark bremsen und aufs Bankett ausweichen. Der Mann hinter dem Steuer gestikulierte wild, doch dann war Persson schon vorbei. Er beschleunigte den Wagen und war froh, dass er genügend PS unter der Motorhaube hatte.
     
    Alex brach der Schweiß aus den Poren. Er hatte den dunklen Wägen vor sich. Der BMW wurde von einem langsamen Lastwagen aufgehalten.
    Alex bremste ab. In seinem Kopf arbeitete es fieberhaft. Was sollte er tun, wenn er den Wagen eingeholt hatte? Der Funkhörer lag auf der Mittelkonsole, doch es wäre Wahnsinn, jetzt eine Hand vom Lenkrad zu nehmen. Der Kerl vor ihm war ein guter Fahrer. Mehr als einmal hatte der BMW trotz Gegenverkehrs überholt und war den entgegenkommenden Wagen gefährlich nahe gekommen. Auch Alex hatte schon mehr riskiert, als ihm lieb war. Sein Jagdinstinkt war erwacht. Er würde den Kerlen folgen, die auf seine Kollegin geschossen hatten. Der Blutfleck hatte sich auf der rechten Seite, unterhalb ihrer Brust ausgebreitet. Doch das hatte nichts zu heißen, jede Schusswunde war lebensgefährlich, weil sich die Kugel auch noch im Körper einen todbringenden Weg suchen konnte.
    Als sich die kleine Lücke im Gegenverkehr auftat, überholte der dunkle Wagen und drängte einen Autofahrer aufs Seitenbankett. Alex drückte ebenfalls aufs Gaspedal. Mit hauchdünnem Abstand zwängte er sich an dem Lastwagen vorbei. Schweißperlen rannen über seine Stirn. Der BMW fuhr mit quietschenden Reifen in den Kreisverkehr ein. Das Heck schlingerte gefährlich, doch der Fahrer fing den Wagen ab und zog in Richtung Fedderwarden davon. Alex war angespannt bis in die Haarspitzen. Auch der Opel wankte bedrohlich, aber auch Alex fing seinen Wagen ab und beschleunigte. Schon raste er durch die enge Ausfahrt auf die Hooksieler Straße.
    Der BMW war schon ein ganzes Stück entfernt. Kurz vor der Auffahrt zum Niedersachsendamm fuhr er wieder hinter einem langen Lastzug mit Anhänger her. Nur kurz flammten die Bremslichter an dem dunklen Wagen auf, dann zog der Fahrer auf die Gegenspur. Alex stockte der Atem, als zur gleichen Zeit ein großer Omnibus in die Hooksieler Straße einbog. Erneut leuchteten die Bremslichter des BMW auf, dann rutschte der Wagen quer in Richtung Straßengraben und wirbelte durch die Luft, bevor er endgültig im Graben verschwand.
    Alex sah nur noch Qualm und Staub. Er bremste stark und ließ seinen Wagen ausrollen. Der Verkehr stand. Er stieg aus und griff nach seiner Dienstwaffe.
    Splitter und allerlei Teile lagen auf der Straße. Der Omnibus war im Frontbereich massiv eingedrückt. Der Fahrer öffnete langsam die Tür

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