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Das Lächeln der toten Augen

Titel: Das Lächeln der toten Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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ihm schon stecken, dass wir seinem Haus einen Besuch abgestattet haben.«
    Trevisan schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht. Sie weiß selbst nicht, wo er sich in Dänemark aufhält. Ich glaube auch nicht, dass er sich bei ihr meldet. Sie scheint ihn nicht sehr zu mögen.«
    Die Tür wurde aufgestoßen. Till Schreier hielt ein Blatt Papier in der Hand. »Ich habe im Internet etwas über diesen Kulturverein gefunden. Vorsitzender ist kein Geringerer als Gunther Behrends, unser Landtagsabgeordneter.«
    »Und was ist das für ein Verein?«, fragte Trevisan.
    »Er beschäftigt sich mit der nordischen Kultur und Bräuchen«, erwiderte Till. »Ein paar Reiche aus der Gegend, die sich für den Erhalt von Bauwerken einsetzen. Kirchen, Statuen, Kunstwerke. Sie finanzieren Restaurierungen, organisieren Konzerte von Mundartgruppen, halten Kurse und Seminare über die Geschichte der nordischen Länder. Nichts Aufregendes. Mehr so eine Art Finanzhilfe für Kulturbegeisterte. Es gibt offenbar auch in Dänemark, England, Irland, Schottland und in ganz Skandinavien solche Gruppierungen. Behrends leitet die deutsche Sektion.«
    »Also eher eine Sackgasse«, folgerte Dietmar. »Da geht es doch bestimmt in erster Linie um Steuerermäßigungen und Spendenabschreibungen.«
    Trevisan seufzte. »Vielleicht hat Dietmar recht. Trotzdem möchte ich, dass du in dieser Sache am Ball bleibst.«
    Till nickte. »Wisst ihr schon was über den Schädel?«
    »Kleinschmidt hat ihn in die Rechtsmedizin gebracht« berichtete Trevisan. »Vor morgen früh werden die Untersuchungen nicht abgeschlossen sein.«
    Trevisan warf einen Blick zur Uhr. Es war kurz nach fünf. Draußen tobte der Sturm mit unverminderter Intensität weiter.
    »Ich denke, wir machen morgen weiter«, sagte Trevisan. »Dietmar nimmt sich der Kunstwerke an, Monika telefoniert mit dem Ausländeramt und den Behörden, Till macht mit dem Verein weiter und Tina kümmert sich um die Flugreisen Halbermanns. Möglicherweise bringt uns irgendwas weiter. Wenn nicht, dann können wir nur hoffen, dass Halbermann bald zurückkehrt.«
    »Aber du sagst doch, dass er eine harte Nuss ist«, wandte Dietmar ein.
    »Ich denke auch mehr an seine Frau«, erwiderte Trevisan.
    Sie erhoben sich. Als Monika Sander an ihm vorbeilief, hielt er sie am Arm fest. »Warte mal.« Er zog den Notizzettel aus dem Sekretär in Halbermanns Nebenwohnung hervor und reichte ihn ihr. Sie warf einen langen Blick darauf.
    »Habe ich bei Halbermann gefunden«, erklärte er. »Ich weiß nicht, was es bedeuten soll. Muss wohl irgendein Code sein. Vielleicht kannst du etwas in Erfahrung bringen?
    »Art … Art«, murmelte Monika. »Art heißt doch eigentlich Kunst. Nur was die Buchstaben und Zahlen darüber bedeuten, das ist mir ein Rätsel.«
    »Na ja, vielleicht ist es ja auch gar nicht wichtig.«
    *
    Trevisan ging den dunklen Flur entlang. Locker hatte er seine leichte Windjacke über seinen Arm gelegt. In der Rechten trug er eine schwarze Aktenmappe. Mit Schaudern dachte er daran, dass er seinen Wagen am Ende der Straße geparkt hatte. Draußen tobte ein heftiges Gewitter. Tiefe, schwarze Regenwolken streiften das Land und das Regenwasser sammelte sich am Straßenrand und bildete bereits einen hektisch fließenden Bach, bis die Flut in einen Kanalschacht gurgelte.
    Trevisan wollte gerade die Glastür zum Treppenhaus aufstoßen, als er Becks Stimme hinter sich hörte. Draußen grollte der Donner.
    »Trevisan, komm mal in mein Büro, wir müssen reden«, rief Beck durch das Tosen und Krachen.
    Trevisan wandte sich um. »Ich wollte gerade nach Hause. Wir haben morgen einen schweren Tag.«
    »Es ist dringend«, erwiderte Beck. »Ich habe gehört, du wurdest bei Halbermann fündig?«
    »Wie man’s nimmt.«
    »Ich war heute in Hannover«, erklärte Beck. »Führungsbesprechung. Zukunftsplanung, du verstehst.«
    Trevisan zuckte mit den Schultern.
    »Das Geld wird knapp«, erklärte Beck. »Die neue Computeranlage und die dazugehörigen Programmlizenzen kosten eine Menge Geld. Dazu noch der Dienstunfall im letzten Jahr. Ich habe eine Budgeterhöhung aus dem Ausgleichstopf gefordert, aber es sieht nicht rosig aus.«
    Trevisan kratzte sich gelangweilt am Kinn.
    »Ich weiß, das alles interessiert euch Vollzugspolizisten wenig, aber wir von der Verwaltung müssen das alles ausbaden.«
    »Dann sollten wir für den Rest des Jahres alle in Urlaub gehen«, erwiderte Trevisan spöttisch. »Keine Anzeigen, keine Ermittlungen, keine

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