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Das Lächeln der toten Augen

Titel: Das Lächeln der toten Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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lieber selbst, Trevisans fahrerische Qualitäten waren im Kollegenkreis mittlerweile hinlänglich bekannt. Nachdem sie sich durch den Stadtverkehr gekämpft hatten und in Richtung Sande abgebogen waren, beschleunigte Dietmar den Wagen. Das Wageninnere erhitzte sich in der strahlenden Sonne schnell.
    »Was hast du eigentlich beim Finanzamt herausgefunden«, übertönte Trevisan das Brummen des Motors.
    Dietmar schaltete in den vierten Gang. »Regelmäßige Steuererklärungen. Alles in Ordnung. Er hat einen Steuerberater.«
    »Sonst nichts?«
    Dietmar musste bremsen, weil ein Lastwagen vor ihm abbog. »Vor drei Jahren hat er eine ganze Million an den Kulturverein in Norderney gespendet. Es gab Vorermittlungen in dieser Sache, weil der Sachbearbeiter die Spende für ein bisschen hoch hielt. Doch das Ganze wurde schnell wieder eingestellt, nachdem eine Ehrenerklärung des Vereines erfolgte. Das Geld war für die Restaurierung einer kleinen Kirche bei Buschhaus gedacht. Nachdem ein Kostenvoranschlag über eineinhalb Millionen vorgelegt wurde, war die Sache gegessen.«
    »Halbermann scheint sehr viel an der Geschichte unseres Landes zu liegen.«
    Dietmar nickte. »Eine Million ist ein ganz schöner Batzen. Das würde mir schon reichen, um mich zur Ruhe zu setzen.«
    »Wie groß ist denn sein Vermögen?«, fragte Trevisan.
    »Man schätzt es auf etwa vierzig Millionen, wenn wir alles zusammennehmen. Die Firmenanteile natürlich nicht gerechnet.«
    Trevisan stieß einen Pfiff aus. »Ich frage mich oft, wie ein einzelner Mensch nur so viel Geld haben kann.«
    »Das ist einfach, er hat geerbt. Dafür kann er nichts. Und wenn du einmal einen schönen Batzen zusammenhast, dann wird da fast automatisch mehr daraus.«
    Trevisan nickte. Vor ihnen lag die Zufahrtstraße zum Flughafen Mariensiel. Ehemals nur ein kleiner Regionalflughafen für Segler und kleine einmotorige Flugzeuge, der es mittlerweile doch zu einer beachtlichen Größe gebracht hatte. In dem verglasten Abfertigungsgebäude spiegelten sich die Sonnenstrahlen. Trevisan klappte die Sonnenblende herunter. »Gibt es hier auch eine Zollabfertigung?«, fragte er, als Dietmar den Wagen auf dem Parkplatz abstellte. Dietmar runzelte die Stirn.
    Sie fragten sich durch. Nachdem Trevisan dem dritten Mann, dem sie begegneten und der offensichtlich zum Flughafen gehörte, sein Anliegen geschildert hatte, wurden sie endlich in den stickigen Tower geführt. Ein junger Mann in taubenblauem T-Shirt und kurzer Hose saß hinter einem Computerbildschirm und starrte in das grünlich flimmernde Dunkel. Der zweite Mann, nahe fünfzig und mit einer Glatze, erhob sich und kam auf Trevisan zu. Er wischte sich seine Hände an der grauen Stoffhose ab und reichte sie Trevisan zum Gruß. »Sie sind die Herren von der Polizei?«
    Trevisan holte seine Dienstmarke aus der Hosentasche und nickte.
    »Ich wurde bereits telefonisch vorgewarnt«, sagte der Mann und grinste dabei. »Was genau wollen Sie von mir?«
    »Es geht um Simon Halbermann«, sagte Trevisan. »Er hat hier ein Flugzeug stehen.«
    Der Mann bot den Beamten mit einer Geste einen Platz an und zog sich seinen bequemen Schreibtischstuhl heran. »Das stimmt. Er hat eine 152R. Sie steht hinter dem Runway 2 in der Parking Area. Stellplatz F 5. Aber sie ist nicht da.«
    »Ich weiß«, antwortete Trevisan. »Können Sie feststellen, wohin er von hier aus geflogen ist?«
    Der Mann mit der Glatze tupfte sich mit einem Taschentuch den Schweiß von der Stirn. Er rollte mit seinem Stuhl an seinen Arbeitsplatz und drückte auf eine Taste seines Computers. »Die Klimaanlage hier drinnen ist ausgefallen, ich glaube, wir haben fast vierzig Grad«, murmelte er. Auf seinem Bildschirm entstand Bewegung. Eine lange Liste kam zum Vorschein. Der Mann beugte sich vor, um die kleinen Buchstaben lesen zu können.
    »Langsam werde ich zu alt für den Job«, sagte er lächelnd. »Diese verdammte Computerschrift.« Mit dem Cursor fuhr er auf dem Bildschirm herum. »Simon startete am letzten Donnerstagabend. Sein Ziel war Esbjerg in Dänemark. Dahin fliegt er immer.«
    Dietmar Petermann öffnete seine Krawatte. »So, ist er oft dorthin geflogen?«
    »Halbermann? Der ist mehr dort oben als hier in Deutschland.«
    Trevisan zog die Augenbrauen hoch. »Sie kennen ihn wohl recht gut. Wissen Sie, was er dort machte?«
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Er hat es mir nie gesagt, so gut kennen wir uns auch nicht. Wir sind beide Flieger, insofern haben wir die gleichen

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