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Das Lächeln der Toten • Ein Merrily-Watkins-Mystery

Das Lächeln der Toten • Ein Merrily-Watkins-Mystery

Titel: Das Lächeln der Toten • Ein Merrily-Watkins-Mystery Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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Namen mehrerer Drogendealer genannt hatte. Sie hatten einen Sohn, Niall, der früher mit ein paar Jugendlichen zu tun gehabt hatte, die offensichtlich nicht gerade nett zu Robbie Walsh gewesen waren.
    «Ich habe Karen gesagt, sie soll sich um die Familie kümmern. Heute Morgen hatte sie eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter, sie soll die Collins in ihrem Unterschlupf anrufen. Stellt sich raus, dass die nicht besonders begeistert sind von diesem seltsamen Polizisten, der bei ihnen aufgetaucht ist, um sich mit Niall über Robbie Walsh zu unterhalten. Drogen sind das eine, aber die Collins hoffen sehr, dass ihr Sohn in dieser Sache nicht gegen seine ehemaligen Spielkameraden aussagen muss. Aus Gründen, die vielleicht später noch klarer werden.»
    «Haben Sie mit Mumford gesprochen?»
    «Laurence … darum geht es ja gerade: Wir können Mumford nicht finden. Seine Frau sagt, er ist gestern weggegangen, um sich um die Beerdigung seiner Mutter zu kümmern, und nicht wiedergekommen. Er hat – ist das zu glauben? – einen Nachbarn angerufen und ihn gebeten, Gail zu sagen, dass es ihm gutgeht.»
    «Warum sollte er denn so was machen?»
    «Er streitet sich eben nicht gern. Und ob er nun denkt, wir –» Bliss zuckte hilflos mit den Schultern. «Ich weiß nicht, Lol. Er ist nicht er selbst. Oder vielleicht ist er doch er selbst, aber er sollte es nicht mehr sein, weil er verdammt nochmal im Ruhestand ist. Gail ist logischerweise außer sich. Gail weiß, wie er in letzter Zeit war und wie weit er gehen würde.»
    «Erzwungener Ruhestand ist wie eine Gefängnisstrafe, nur umgekehrt, aber wahrscheinlich genauso aufreibend», sagte Lol. «Er muss etwas beweisen, und sei es nur sich selbst. Vielleicht ist er einfach nicht in der Lage, nach Hause zu kommen, bis er das erledigt hat.»
    «Seh ich genauso», sagte Bliss. «Aber es kommt noch schlimmer. Also … unsere Kollegen in Shropshire haben Robbies Tod als Unfall behandelt – es gibt nichts, was das Gegenteil beweist, keinen Abschiedsbrief, und offenbar ist auch niemand anders beteiligt gewesen. Mumford scheint gedacht zu haben, da gäbe es doch irgendwas, und das lässt ihn nicht los.»
    «Weil er denkt, dass er als Polizist etwas bemerkt und dem Ganzen ein Ende gemacht haben müsste.»
    «Exakt. Und es sieht so aus, als hätte er recht. Nach allem, was wir jetzt wissen – Mumford sei Dank –, gibt es allen Grund zu der Annahme, dass der Junge solche Angst davor hatte, ins Plascarreg zurückzukehren, dass er sich umgebracht hat.»
    «Und welche Gründe gibt es für diese Annahme?»
    «Das kann ich Ihnen nicht sagen.»
    «Eigentlich möchte ich es, ehrlich gesagt, auch gar nicht wissen», sagte Lol. «Aber vielleicht könnte es Merrily weiterhelfen.»
    «Sie glauben, er hat noch Kontakt zu ihr?»
    «Wir haben alle keinen Kontakt zu ihr – sie hat ihr Handy liegenlassen. Die Sache ist die … Möchten Sie eine Tasse Tee, Frannie? Oder ein Glas Cider?»
    «Nein danke. Ich möchte nur wissen, worum es genau geht.»
    «Das kann ich Ihnen nicht sagen», sagte Lol.
    Bliss lächelte. «Mistkerl.»
    Lol zuckte mit den Schultern.
    «Na gut», sagte Bliss. «Sie zuerst.»
    «Sie ist mit Mumford ins Plascarreg gefahren, und sie ist verletzt worden.»
    Bliss erhob sich halb. «Verletzt?»
    «Hat ein blaues Auge. Waren ein paar Jugendliche. Mumford hat Robbies Computer gefunden, und sie haben nachgesehen, was er da so drauf hatte – sie waren in einer Garage. Diese Kids haben offensichtlich gedacht, dass irgendwas auf dem Computer ist, was sie belastet, deshalb haben sie ihn … auf den Boden fallen lassen. Mumford wurde von ihnen angegriffen, und Merrily ist bei dem Versuch verletzt worden, einen dieser Jungs von Mumford wegzuzerren. Der Junge hat versucht, ihn mit einer Kette zu erdrosseln.»
    Bliss lehnte sich zurück und atmete hörbar durch die Nase aus. «Und warum hat sie mir von diesem Vorfall nichts gesagt?»
    «Wegen Mumford.»
    Bliss stand auf. «Kein Wort mehr, Laurence. Wenn ich Mumford sehe, nehm ich den Arsch persönlich fest. Ich muss Sie nur ermahnen, wenn Sie mit Merrily sprechen und sie Kontakt zu ihm hat, soll sie ihm sagen, er –»
    «– soll sich stellen? Ich meine, was genau hat er denn getan?»
    «Er hat sich als Polizeibeamter ausgegeben.»
    «Er hat sich also als er selbst ausgegeben.»
    «Es geht darum, was er tun
könnte
», sagte Bliss.
    «Und wem würde das schaden? Ich denke, das sollte ich wissen, oder?»
    «Ja», sagte Bliss. «Na gut,

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