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Das Lächeln der Toten • Ein Merrily-Watkins-Mystery

Das Lächeln der Toten • Ein Merrily-Watkins-Mystery

Titel: Das Lächeln der Toten • Ein Merrily-Watkins-Mystery Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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zu sehen, was sie heute so macht. Was sie in Ludlow macht.»
    «Und?»
    «Hab’s nicht rausgefunden. Aber einiges andere über sie. Zum Beispiel ist der Name Belladonna gar keine Manieriertheit. Sie heißt Arabella Donnachie. Belladonna ist also der Mittelteil ihres Namens.»
    «Ob ihre Eltern das mit Absicht gemacht haben?»
    «Auf der Website steht, es war Schicksal. Sie ist in Banbury geboren, in Oxfordshire. Ihr Vater war ein vermögender Steuerberater. Sie war im Ladies’ College in Cheltenham, ist aber mit siebzehn weggelaufen, um eine Band zu gründen, deren Mitglieder sie aber später zu seltsam fanden.»
    «Inwiefern?»
    «Stand da nicht. Ich habe heute Abend versucht, Mumford anzurufen. Bei ihm zu Hause ist keiner drangegangen, und sein Handy war aus. Ob er sie sucht?»
    «Die wird schon auf sich aufpassen», sagte Lol, und Merrily sah auf. Lol zuckte mit den Schultern. «Prof hat mich angerufen.»
    «Wegen …?»
    «Na ja … Belladonna.»
    «Und das wolltest du mir nicht sagen?»
    «Ich habe auf den richtigen Moment gewartet. Hatte ich erwähnt, dass Tom Storey in Knight’s Frome war, um sein Album abzumischen?»
    Er wusste nicht, ob Merrily jemals ein Tom-Storey-Fan gewesen war. Tom war immer eher von Männern bewundert worden – wie Jeff Beck, Peter Green, Mark Knopfler und Eric Clapton, ehe er «Wonderful Tonight» aufgenommen hatte.
    «Normalerweise halte ich mich fern, wenn Tom da ist», sagte Lol. «Er ist, hm … aufbrausend. Sein Haar ist jetzt ganz weiß, und sein Riesenschnurrbart bedeckt ungefähr sein halbes Gesicht. Es ist, als würde ein Yeti das Studio verwüsten, aber dann kommen all diese Gitarrenriffs – so flüssig, ökonomisch, gefühlvoll –»
    «Kennt er Belladonna?»
    «– und er ist ein sensibler Mann. Ich meine empfindlich sensibel. Und auch empfindlich, wenn es darum geht, dass er empfindlich ist, er hat eine permanente Verweigerungshaltung. Neurotisch. Tom wird dir sagen – genau wie dein Freund Saltash –, dass das alles Blödsinn ist und nur in deinem Kopf stattfindet. Allerdings weiß Tom, dass das nicht stimmt. Und als Prof dann gesagt hat, warte, ich hol mal Tom an den Apparat …»
     
    «Belladonna.» Eine volle, tiefe Stimme hatte das Handy erfüllt, sodass es Lol plötzlich doppelt so schwer vorkam – wie ein Goldbarren. «Die verdammte Belladonna.»
    Lol hatte sich setzen müssen.
    «Du weißt, was diese Frau gemacht hat, oder, Laurence? Sie hat ein Baby bekommen. Als sie erfahren hat, dass sie endlich einen Plattenvertrag gekriegt hat, war sie schwanger. Und was macht sie? Kaum war das Kind geboren, hat sie es zur Adoption freigegeben.»
    «Geht das so spontan?»
    «Vielleicht hat sie das vorher schon in die Wege geleitet, die Details kenn ich nicht so genau. Jedenfalls hat sie den Vater auch hängenlassen. Ist inzwischen tot, armer Kerl – Heroin. So eine Frau ist das. Trägt den Tod mit sich rum wie eine Schale mit schwarzem Mohn. Gibt ein Kind weg, um eine Platte aufzunehmen.»
    Schwer zu sagen, ob das so stimmte. Lol wusste, dass Tom extreme Gefühle hatte, wenn es um Kinder ging. Seine Tochter Vanessa hatte das Downsyndrom. Er behandelte sie wie eine Göttin.
    «Aber das ist lange her», sagte Lol. «Da muss sie doch selbst fast noch ein Kind gewesen sein?»
    «Da war sie eine Frau, glaub mir. Weiß Gott, was sie jetzt ist.»
    Dann sprach Tom über ihre Alben – sie waren in England eine Zeitlang ziemlich gut gelaufen, aber in den Staaten … megagut. Was ziemlich selten war für einen britischen Punk- oder New-Wave-Künstler. «Britischer Punk – die Amerikaner kapierten einfach nicht, was daran witzig war. Aber Belladonna war ja auch nie witzig. Und sie war nicht wie alle anderen. Sie hat so vornehm geredet. Das fanden sie in den Staaten ganz toll.»
    Jedenfalls hatte Belladonna dadurch ziemlich schnell einen Haufen Geld gemacht, sagte Tom. Und Daddy hat ihr geholfen, sich darum zu kümmern.
    «Sie haben in alte Häuser investiert. Haben ein runtergekommenes Objekt gekauft, es wieder aufgemotzt und dann für das Dreifache verkauft. Daddy hat das Potenzial gesehen, aber Bell hat solche Häuser gekauft, weil – und was sagt das bitte schön über sie –, weil sie dachte, dass es dort spukt.»
    Lol hatte zögernd nachgefragt, was es denn Toms Meinung nach über sie aussagte.
    «Das sagt mir, dass sie … dass ihr einfach was fehlt. Sie fühlt es nicht. Wenn irgendwo ein Geist umgeht, ist das für sie einfach bloß romantisch. Diese

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