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Das Lächeln in deinen Augen (German Edition)

Das Lächeln in deinen Augen (German Edition)

Titel: Das Lächeln in deinen Augen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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Laura. Die zuckte ratlos die Schultern.
    »Frau Thiele . . .« Cornelia sah wieder Beate an. »Kommen Sie bitte mit in mein Zimmer.« Sie drehte sich abrupt um. Beate folgte. »Schließen Sie bitte die Tür«, sagte Cornelia, während sie an ihrem Schreibtisch Platz nahm.
    Beate tat es und stand nun abwartend da. Sie war sich im klaren, dass die folgenden Minuten alles andere als angenehm werden würden.
    Cornelia schaltete ihren Computer an und beobachtete den Bildschirm, gerade so, als wären die Informationen des Setupprogramms spannende Nachrichten.
    Beate wurde zunehmend nervöser. Warum eigentlich? fragte sie sich. Du hast nichts Falsches gesagt und dir demzufolge nichts vorzuwerfen. War es nicht so, dass Cornelia, wenn sie nur wollte, Herzbergs Anliegen forcieren und dessen Familie helfen konnte? Stimmte es etwa nicht, dass sie es nur deshalb nicht tat, weil sie nicht nachempfinden konnte, wie sich andere in ihrem Unglück fühlten? Was die Leute zuallerletzt brauchten, war eine Versicherung, die ihnen Steine in den Weg legte. Beate richtete sich innerlich auf. Sie würde sich hier nicht niederbügeln lassen!
    »Wollen Sie mir erklären, was das gerade eben war?« fragte Cornelia endlich.
    »Ich . . . ich wollte Sie nicht belehren oder so«, stotterte Beate wieder besseren Vorhabens. »Ich dachte nur, wenn Sie . . . es wäre doch nur ein Anruf!« Prima Beate! Jetzt hast du es ihr richtig gegeben, verspottete sie sich selbst.
    Cornelia musterte Beate eingehend. »Sie verstehen nicht, worum es geht, nicht wahr?«
    »Sagen Sie es mir!«
    Cornelia stand auf, kam um den Schreibtisch herum und lehnte sich an die Tischkante. »Es geht um Grundsätze. Grundsätze bilden die Basis für ein erfolgreiches Geschäft. Ich weiß, das klingt nüchtern, um nicht zu sagen herzlos. Aber das ist leider nicht zu ändern.«
    Beate konnte dem Argument nicht folgen. »Es würde Sie nichts kosten, den Gutachter anzurufen. Was würden Sie verlieren?«
    »Es kostet mich Zeit«, hielt Cornelia entgegen. »Aber Sie haben recht, das wäre das wenigste. Das eigentliche Problem ist: Mache ich meinen Einfluss zu oft geltend, verliert meine Stimme an Gewicht in wirklich wichtigen Fällen.«
    »Und wonach legen Sie fest, was wichtig ist und was unwichtig?« wollte Beate wissen.
    »Glauben Sie mir, wenn ich sage, ich kann das beurteilen.« Weiter ging Cornelia nicht auf Beates Frage ein. »Im übrigen bin ich es nicht gewohnt, Entscheidungen mit meiner Assistentin zu diskutieren. Und ich gedenke auch nicht, es zur Gewohnheit werden zu lassen.« Damit war für Cornelia das Gespräch beendet.
    Laura empfing Beate mit fragendem Blick, als sie wieder aus Cornelia Mertens’ Büro herauskam. »Und?«
    Beate stieß verärgert die Luft aus. »Sie hatten recht. Cornelia Mertens kennt keine Gefühle. Nur Prinzipien!«
    »Daran gewöhnen Sie sich schon«, meinte Laura. »Und wenn ich Ihnen etwas raten darf: Verkneifen Sie sich in Zukunft alle Ratschläge. Sonst sind Sie bald diejenige, die eine neue Assistentin einarbeitet. Allerdings unfreiwillig.« Laura stand auf und nahm einen Ordner aus dem Regal. »Ich muss ein paar Seiten kopieren. Bin gleich wieder da.«
    Beate ließ sich in ihren Stuhl fallen. »Grundsätze. So ein Blödsinn«, brubbelte sie vor sich hin. Sie schaute missmutig auf die Tür, hinter der Cornelia saß. Unschlüssig starrte Beate aufs Telefon. Nun ruf Herzberg schon an! Du kannst ja nichts an der Sache ändern.
    Beate wählte seufzend die Nummer. Als das Freizeichen zum ersten Mal ertönte, legte sie schnell wieder auf. Konnte sie nicht? Konnte sie doch!
    Cornelia Mertens beendete ihr Diktat, das aus einer langen Liste Anweisungen und einer Flut von Kommentaren bestand. »Haben Sie noch irgendwelche Fragen dazu?« Sie schaute Beate an.
    »Keine. Jedenfalls nicht zu dem Besprochenen.«
    »Sondern?«
    Beate zögerte. Die Zurechtweisung von heute morgen reichte ihr eigentlich. Sie wollte sich nicht gleich wieder einen Rüffel einhandeln.
    »Keine Angst. Ich reiße Ihnen schon nicht den Kopf ab«, ermunterte Cornelia sie.
    »Eines verstehe ich nicht«, meinte Beate. »Warum so umständlich?«
    »Was meinen Sie?«
    »Diese zeitraubenden Diktate. Es wäre doch einfacher, Sie mailen mir, was Sie brauchen.«
    »Einfacher schon. Aber, das wird Sie jetzt überraschen, in diesem Fall geht es mir tatsächlich um das persönliche Gespräch.«
    »Das überrascht mich allerdings«, musste Beate zugeben.
    Cornelia hatte bisher nicht den

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