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Das Lächeln in deinen Augen (German Edition)

Das Lächeln in deinen Augen (German Edition)

Titel: Das Lächeln in deinen Augen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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Marathon . . .« Beate dehnte ihren schmerzenden Rücken. Die Füße hatte sie bereits auf einen Stuhl hochgelegt. »Ich bin halb tot. Ich habe nur noch einen Wunsch: schlafen.«
    »Gehen Sie ruhig hoch, den Rest schaffe ich schon allein«, sagte Anna.
    »Nein. Das wäre unfair Ihnen gegenüber.«
    »Jetzt sind nur noch ein paar Gläser abzuräumen. Die stelle ich morgen in den Geschirrspüler. Sie brauchen sich deshalb keine Gedanken zu machen.«
    »Also dann«, Beate stand auf und reckte sich erneut, »verlasse ich das Schlachtfeld. Gute Nacht, Anna.«
    »Gute Nacht.«
    Beate ging durch die Eingangshalle. Die Stimmen der Gäste drangen nur gedämpft hierher. Gerade als Beate die Treppe hochgehen wollte, hörte sie hinter sich Cornelia ihren Namen rufen.
    Beate drehte sich um. Cornelia kam zu ihr. Immer noch die eindrucksvolle Erscheinung im Abendkleid.
    Beate fühlte sich bei Cornelias Anblick doppelt zerschlagen. »Wie machen Sie es eigentlich, nach einem Vierzehn-Stunden-Tag immer noch so gut auszusehen?« entfuhr es ihr.
    Cornelia schaute Beate eindringlich an. »Der Verdienst gebührt nicht mir allein. Wissen Sie nicht? Alle starken Frauen und Männer in Wirtschaft und Politik verdanken ihren Erfolg ihrer Sekretärin oder Ehefrau beziehungsweise beiden. Sie sind meine Frau im Hintergrund.« Cornelia neigte ihren Kopf und streifte Beates Wange mit einem flüchtigen Kuss. »Danke«, flüsterte sie.
    Beate errötete leicht. »Dann gebührt der Dank heute aber eher Anna als mir.«
    »Ja, aber Anna möchte ich nicht küssen«, sagte Cornelia ernst. »Nicht so.«
    »Was meinen Sie mit . . .?« Weiter kam Beate nicht. Cornelias Lippen verschlossen ihr sanft den Mund. Nicht sehr lange. Nur zwei oder drei Sekunden dauerte die Berührung. Und nur kurz streiften Cornelias Finger Beates Nacken. Dann löste sie sich wieder.
    Beate stand völlig verwirrt da. »Das . . . das war nicht nötig«, stotterte sie.
    »Nein. Aber ich wollte es trotzdem tun.« Cornelias Augen durchdrangen Beate für einen kurzen Moment.
    »Gute Nacht«, sagte Beate hastig und wandte sich der Treppe zu, stolperte jedoch, als sie die erste Stufe nehmen wollte. Cornelia reagierte blitzschnell und verhinderte einen Sturz. Beate murmelte ein verlegenes »Danke« und bemühte sich, so gelassen zu erscheinen wie nur möglich, als sie die Treppe hochstieg. Was nicht so leicht war mit dem Gedanken an Cornelias Augen im Rücken.
    Irgendwie gelang es Beate, auch die letzten Meter bis zu ihrem Zimmer nicht zu rennen, sondern normal zu gehen. Sie atmete erleichtert auf, als sie die Tür hinter sich schloss, und versuchte das Zittern ihrer Hände unter Kontrolle zu bekommen. Doch erst als sie endlich im Bett lag, gelang ihr das einigermaßen. An den nächsten Tag wagte Beate nicht zu denken. Sie wollte nicht darüber spekulieren, ob Cornelias Blicke sie spöttisch oder ärgerlich streifen würden. Das war völlig unwichtig, denn sie würde sich so oder so hundsmiserabel fühlen. Weil sie mit ihrer kindischen Reaktion dem Kuss eine Bedeutung gegeben hatte, die ihm überhaupt nicht zukam. Cornelia war nur der Laune eines Augenblicks gefolgt. Du, Beate, hast daraus ein Problem gemacht!

11. Kapitel
    A ber nichts geschah. Cornelia erschien am Morgen wie aus dem Ei gepellt zum Frühstück und begrüßte Beate in genau demselben Ton wie alle Tage.
    Sie fuhren ins Büro, Cornelia bat gewohnt geschäftlich um die notwendigen Unterlagen. Keine Spur von Spott oder Ärger. Keine Erwähnung des Kusses. Nichts. Absolut nichts!
    Beates Anspannung hielt den ganzen Tag an. Erst als sich Cornelia nach dem gemeinsamen Abendessen zurückzog und Beate eine gute Nacht wünschte, atmete sie auf. Aber was würde am nächsten Tag sein? fragte sie sich gleich darauf.
    Nichts. Auch am nächsten Tag ließ Cornelia nicht das Geringste erkennen. Nach einem weiteren Tag war Beate überzeugt, Cornelia hatte die Sache vergessen. Wahrscheinlich schon zehn Minuten, nachdem alles passiert war. Nur du machst dich so fertig!
    »Ramona Wagner«, sagte eine Frauenstimme vor ihr. Beate schreckte aus ihren Gedanken hoch. »Ist Frau Mertens da?«
    »Ja, aber sie ist nicht allein. Herr Breuer ist bei ihr. Sie sind nicht angemeldet, soweit ich weiß.«
    »Ich brauche nicht lange«, sagte Ramona. »Ein paar Minuten wird Cornelia schon für mich übrighaben. Ich warte.« Damit war für sie das Thema erledigt. Kein Gedanke daran, dass Beate ihr widersprechen würde.
    Beate schaute die Frau an. Das

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