Das Lächeln in deinen Augen (German Edition)
dazusetzen?« fragte Jana.
»Bitte.« Beate wies auf den Stuhl ihr gegenüber.
Jana setzte sich. »Was für ein netter Zufall. Beim ersten Hinsehen dachte ich, es wäre ein Irrtum, aber dann habe ich dich ganz sicher erkannt.«
Ah, fiel Beate auf. Frau Kamp ist bereits zum Du übergegangen. Waren wir letztens nicht noch per Sie und sie eine unserer Versicherungskundinnen? Beate lächelte. »Heißer Tag heute. Ich habe mir gerade eine kalte Schlemmerei gegönnt.« Und weil ihr nichts Besseres einfiel, fragte sie: »Ist im Club soweit alles wieder in Ordnung?«
Jana lächelte leicht. »Ich hatte gehofft, du hättest mich angerufen, um mich das zu fragen. Dann hätte ich dich zum Eis eingeladen.« Janas Augen blitzten herausfordernd. »Ich verstehe ja, dass du dich nicht gleich auf das ungewisse Abenteuer einer Segeltour einlassen willst. Wir können es auch langsam angehen lassen.«
Beate verschlug es die Sprache angesichts dieser Offenheit. An dem Pfahl hing ja noch der ganze Zaun! »Du verschwendest nicht viel Zeit«, stellte sie fest. Jana Kamp weiterhin zu siezen, war wohl überflüssig, es sei denn, sie wollte sie vor den Kopf stoßen.
Jana lächelte. »War noch nie meine Art. Ich sage immer, was ich will. Meistens bekomme ich es auch.«
Unter Minderwertigkeitskomplexen litt Jana jedenfalls nicht. Cornelia hatte wohl recht mit ihrer Einschätzung. Beate verspürte jedoch weder Ärger noch Enttäuschung darüber. »Ich hoffe, du kannst auch mit Enttäuschungen leben. Zumindest was mich betrifft, wirst du nicht mit einer erfolgreichen Jagd rechnen können«, machte sie Jana lächelnd klar.
»Du bist in festen Händen?«
»Nein. Ich bin nur nicht interessiert.«
»Schade. Trotzdem. Mein Angebot steht. Wenn du Lust auf eine Segeltour hast, jederzeit. Mit oder ohne Freundin.«
Beate blinzelte überrascht. »Ehrlich?«
»Aber ja. Nachdem die Fronten geklärt sind, steht dem doch erst recht nichts mehr im Wege.« Jana gehörte anscheinend zu der seltenen Art Frau, die eine Enttäuschung verkraften konnte.
Beate war beeindruckt. »Also, dazu hätte ich schon mal Lust«, stellte sie in Aussicht.
»Wie wäre es am Samstag?« schlug Jana sofort vor. Zeitverschwendung war anscheinend generell nicht ihre Sache, egal um was es ging. »Die Wettervorhersage ist gut«, fügte sie hinzu. »Wir treffen uns im Club. Sagen wir neun Uhr?«
Beate fühlte sich nun doch ein wenig überrumpelt. »Ich weiß nicht so recht«, erwiderte sie zögernd.
»Was weißt du nicht? Ob ich nicht doch über dich herfalle?« Jana kicherte. »Wir segeln auf dem Wannsee, nicht auf dem Ozean. Es sind hundert andere Boote mit auf dem Wasser. Du kannst jederzeit über Bord springen und dich auffischen lassen. Du kannst doch schwimmen?«
»Natürlich.«
»Na also. Weitere Einwände?«
»Nein.«
»Also machen wir es so?«
Beate gab sich geschlagen. »Ja.«
Jana hatte sich mittlerweile einen Eiscafé bestellt und erzählte Beate jetzt begeistert von ihrer letzten Segeltour nach Norwegen, den kleinen, idyllischen Hafenstädten, der phantastischen Natur. Ein Blick auf die Uhr ließ sie aufschrecken. »Oje, jetzt habe ich mich ganz schön verplappert!« Sie stand auf. »Wir sehen uns dann Samstag?«
»Ja. Neun Uhr«, bestätigte Beate.
Jana ging.
Beate schüttelte den Kopf. Was für ein Energiebündel! Was für eine mitreißende Art. Erst jetzt ging Beate so richtig auf, dass sie einer völlig fremden Frau zugestimmt hatte, einen Ausflug mit ihr zu machen. Und dass sie sich sogar darauf freute.
Beate pfiff fröhlich vor sich hin. Sie hatte Jana gestern noch einmal angerufen und gefragt, was sie mitbringen musste.
»Gute Laune und zur Sicherheit Sachen zum Wechseln«, lautete die Antwort. »Falls wir ein unfreiwilliges Bad nehmen. Was ich doch nicht hoffe. Für alles andere sorge ich.«
Sie plauderten ein paar Minuten miteinander und verabschiedeten sich dann. Beate lehnte sich zurück. Sie lächelte.
Cornelia war nicht entgangen, dass Beate im Laufe der Woche zunehmend aufgekratzter wurde. Als sie nun heute auch noch zu pfeifen begann, stand für Cornelia fest: Da war was im Busch.
»Darf man den Grund für deine Fröhlichkeit erfahren?« fragte sie Beate.
»Was meinst du?« fragte Beate gutgelaunt.
»Man könnte meinen, du wärst verliebt, so wie du herumläufst und trällerst.«
»Wer weiß«, sagte Beate geheimnisvoll. Sollte Cornelia ruhig denken, sie wäre verliebt. Das war überhaupt das beste! Seit sie sich an jenem Abend
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