Das Lächeln in deinen Augen (German Edition)
sich Jana schließlich. »Kannst du noch mal das Ruder nehmen?«
Beate rappelte sich hoch. »Natürlich.« Mittlerweile hatte sie sich daran gewöhnt.
Sie kamen nahe dem Ufer zum Liegen. Jana warf einen Anker in das flache Wasser. »Es lässt sich leider nicht vermeiden, dass wir uns nasse Füße bei unserem Landgang holen. Aber keine Angst. Der Tiefgang des Bootes beträgt nur einen knappen halben Meter.«
Beate sprang gutgelaunt ins Wasser. »Ich nehme dir ab, was rüberzutragen ist.«
»Machst du dich auch nicht mit dem Essen aus dem Staub?« neckte Jana sie.
»Sehe ich so verfressen aus?« Beate lachte laut auf. In diesem Moment waren alle trüben Gedanken an Cornelia vergessen. Sie fühlte sich wirklich sauwohl.
»Deine Augen leuchteten vorhin jedenfalls sehr verdächtig, als ich das Wort Picknick erwähnte.« Jana ging in die Kajüte und kam mit einer Kühltasche wieder. »Hier nimm.«
Beate trug die Tasche zum Ufer. Danach reichte Jana ihr noch einen Korb mit Plastikgeschirr, eine Decke und Handtücher.
»Das war alles. Du kannst drübenbleiben«, rief sie Beate zu.
»Ist gut.«
Jana stakte durch das Wasser auf Beate zu. »Puh, war das kalt!« Sie kam zu Beate und setzte sich neben sie. »Wenn du dich etwas in die Sonne legen willst, ich creme dir gern den Rücken ein.« Sie blinzelte neckisch.
Beate wollte ablehnen, überlegte es sich aber dann anders. »Warum nicht?« Sie traute sich durchaus zu, Jana in die Schranken zu weisen, sollte die ihre Finger nicht unter Kontrolle haben.
Beate zog ihr T-Shirt aus, zupfte das Bikinioberteil zurecht und drehte sich auf den Bauch. Jana beugte sich über sie. Beate fühlte die kalten Kleckse der Creme auf ihrem Rücken, dann Janas Hände, die die Creme verteilten, wobei sie gleichzeitig leicht Beates Haut massierten.
»Ist das okay so?« fragte Jana.
»Absolut.« Beate lag völlig gelöst da und genoss die Entspannung. Wäre es nicht schön, das hier mit Cornelia zu erleben? Beate seufzte schwermütig. Schon wieder dieser Gedanke. Konnte sie nicht einfach nur genießen?
»Fertig«, verkündete Jana schließlich.
»Du auch?« fragte Beate und deutete auf die Flasche mit der Sonnencreme.
»Ich bitte darum.«
Als Beate fertig war, verkündete sie: »Und jetzt bin ich hungrig!«
Jana zauberte eine Tischdecke aus dem mitgebrachten Korb hervor, die sie auf dem Boden ausbreitete und mit dem Plastikgeschirr und Besteck eindeckte. Sie öffnete die Kühltasche. Daraus hervor holte sie eine Dose mit Wurst, eine mit Käse, gebratenes Hähnchen und noch einige andere Köstlichkeiten.
»Verdammt, ich habe das Brot auf dem Boot vergessen!« Eine Unmutsfalte bildete sich auf Janas Stirn, und sie blickte etwas unzufrieden zum Boot hinüber.
»Ich hole es!« Beate lief los.
»Muss noch auf dem Tisch in der Kajüte liegen«, rief Jana ihr hinterher.
Als Beate mit dem Brot zurückkam, stand der Schlemmerei nichts mehr im Wege.
»Hm.« Beate konnte ihr Entzücken nicht verbergen. Wozu auch? »Das sieht ja alles köstlich aus.«
»Lass es dir schmecken«, sagte Jana mit einer einladenden Handbewegung. »Ich möchte auf keinen Fall, dass du bereust, mitgekommen zu sein.«
»Bereuen? Bist du verrückt. Keine Sekunde.«
»Hm. Ich dachte . . . ehrlich gesagt habe ich den Eindruck, du bist nicht so ganz hier. Ich meine, mit deinen Gedanken. Kann das sein?«
Beate schaute betreten vor sich hin. »Merkt man mir das so sehr an?«
»Zum einen. Zum anderen frage ich mich, was dich so sicher macht, dass du nicht interessiert an mir bist, wenn du keine feste Freundin hast. Die Antwort liegt auf der Hand: Du bist verliebt.«
Beate erwiderte nichts.
»Wer ist so unsensibel, diese wunderbare Frau vor mir abzuweisen?« Jana lächelte. »Oder hast du sie nicht gefragt?«
Beate seufzte. »Ich kann sie nicht fragen. Das ist vollkommen ausgeschlossen. Sie würde wahrscheinlich ja sagen, aber für sie wäre es nur eine Affäre.«
»Verstehe. Du hättest gern den Für-immer-dein -Schwur.« Janas Lächeln wurde breiter. »Findest du das nicht etwas altmodisch?«
Beate fuhr sich durchs Haar. »Der Spruch könnte von Cornelia sein.«
Jana pfiff leise. »Ach, so ist das.«
»Ja, so ist das.« Beate nickte. »Natürlich könnte ich danach nicht mehr bei ihr arbeiten.«
»Wieso nicht? Meinst du, sie würde dich feuern?«
»Nein, das glaube ich nicht. Aber ich könnte es nicht mitansehen, wie sie mit der nächsten da weitermacht, wo wir aufgehört haben. Und mit der
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