Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Lächeln in deinen Augen (German Edition)

Das Lächeln in deinen Augen (German Edition)

Titel: Das Lächeln in deinen Augen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
Vom Netzwerk:
versuchte sich zu beherrschen. »Wir haben uns hinreißen lassen.« Verstand Cornelia denn gar nichts? »Wir sind beide erwachsen. Wir können damit umgehen. Aber damit umgehen heißt für mich nicht, es zur Gewohnheit zu machen.«
    Cornelia war völlig verdattert. »Ich verstehe deine Reaktion nicht.« Was war nur in Beate gefahren? Warum war sie so ablehnend, ja beinah aggressiv?
    Beate, die davon ausging, dass Cornelia ihr irgendein zweifelhaftes Angebot machen wollte, erklärte fest: »Dann helfe ich dir verstehen. Du wirst es nicht glauben, aber ich empfinde es nicht als Auszeichnung, auf die Art in deinem Bett gelandet zu sein. Und ich lege nicht den geringsten Wert auf die Position deiner Geliebten.«
    Cornelias Gesicht verschloss sich. »Ich kann mich nicht erinnern, dass ich dich gezwungen habe, mit mir zu schlafen. Und ich kann mich auch nicht erinnern, dir die Position als meine Geliebte überhaupt angeboten zu haben.« Sie schüttelte den Kopf. »Was denkst du eigentlich immer noch von mir?«
    »Bis jetzt habe ich kein Signal erhalten, das darauf hindeutet, dass du dich geändert hast. Nach wie vor redest du um den heißen Brei herum. Ist es etwa nicht so?«
    »Nein«, stritt Cornelia ab.
    »Dann sag mir doch, welche Position du mir zugedacht hast. Welche Rolle soll ich in deinem Leben spielen?« Leichte Wut mischte sich in Beates Stimme.
    »Du bist . . . eine Freundin«, erwiderte Cornelia störrisch.
    Beate schüttelte fassungslos den Kopf. »Merkst du es denn nicht? Du kannst nicht mal sagen meine Freundin«. Warum hast du nur so eine panische Angst vor Nähe? Warum willst du dir immer einen Rest von Distanz bewahren?«
    »Weil es den Schmerz lindert, wenn man allein zurückbleibt!« schrie Cornelia plötzlich laut. Sie funkelte Beate an. »Ich will nicht noch einmal einen mir wichtigen Menschen verlieren.« Sie atmete schwer. »So. Bist du jetzt zufrieden?«
    Beate erschrak und wurde mit einem Mal ganz still. Sie schalt sich eine Närrin. Natürlich! Warum war sie nicht längst darauf gekommen? Cornelia hatte damals bei dem Unfall mit einem Schlag ihre ganze Familie verloren. Sie stand plötzlich allein da. Das war ein Schock für sie. Sie hatte dieses Erlebnis nie richtig verarbeitet, die Erinnerungen daran immer beiseite geschoben. Aber tief in ihrem Innern baute sich eine Angst auf, dass sich ein solches Ereignis wiederholen könnte. »Deshalb sorgst du dafür, dass niemand dir wirklich nahe kommt«, stellte Beate leise, mehr für sich als zu Cornelia, fest. »Aber das ist völlig verquer.«
    »Ich weiß!« Cornelia fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht. »Denn ich bin im Begriff, dich zu verlieren, gerade weil ich diese Distanz so halsstarrig verteidige. Ich sehe ohnmächtig zu, wie du dich von mir entfernst, obwohl das das Letzte ist, was ich will. Du musst wissen, der Grund für mein Verhalten ist nicht der, dass ich dich nicht . . . nicht . . . mag. Es ist, weil ich diesen Schutzwall in mir habe. Immer, wenn mir eine Frau zu nah kommt, ergreife ich in Panik die Flucht. Deshalb habe ich normalerweise nur etwas mit Frauen, die selbst nicht an intensiver Nähe interessiert sind. Da fühle ich mich sicher. Unverletzbar.«
    Beate seufzte. Tja, das Rätsel ist gelöst. Aber die Protagonistinnen können dennoch nicht glücklich in Liebe vereint werden. »Unter diesen Umständen kann ich wohl sofort mit der Wohnungssuche beginnen«, meinte sie niedergeschlagen.
    »Nein! Bitte! Das hast du falsch verstanden. Ich will immer noch nicht, dass du gehst.« Cornelia nahm Beates Hand. »Wie wäre es, wenn du mir einfach etwas mehr Zeit gibst?«
    »Etwas Zeit?« wiederholte Beate leise fragend.
    »Ja. Ich muss mich erst daran gewöhnen, dass ich . . . so empfinde.« Cornelia blickte zu Boden.
    »Ist es denn so schlimm?« Beate strich ihr übers Haar.
    »Das verstehst du sicher nicht. Aber ja, das ist es.« Cornelia blickte auf.
    »Danke für das Kompliment«, sagte Beate verschnupft.
    Cornelia streichelte Beates Wange. »Es ist ja nur so schlimm, weil ich so dumm bin.«

21. Kapitel
    R amona hatte sich zu Besuch angemeldet. Anna deckte den Tisch. Cornelia und Beate warteten auf Ramonas Erscheinen.
    Beate sah nicht sehr glücklich aus. Sie fühlte sich unwohl bei dem Gedanken, den Abend in Gesellschaft von Cornelias früherer Geliebten zu verbringen. Sie erinnerte sich an das Gespräch zwischen den beiden, dass sie zufällig mitangehört hatte, als sie von dem Segelausflug mit Jana zurückgekommen

Weitere Kostenlose Bücher