Das Lächeln in deinen Augen (German Edition)
Meisterleistung einer Kehrtwende. Cornelia schien es schlagartig besser zu gehen, seit sie ihren Zwiespalt auf so geniale Weise gelöst hatte. Sie trank den Becher innerhalb von fünf Minuten aus und holte ihnen beiden gutgelaunt einen zweiten.
Sie schauten den Lichtfontänen zu, die sich in einer wunderschönen Farbenvielfalt am Himmel ausbreiteten.
Cornelia stellte sich hinter Beate, umarmte sie, legte den Kopf an ihren. »Ist das nicht schön?« flüsterte sie in Beates Ohr.
Beate drehte den Kopf, sagte nichts.
Cornelia küsste sie. »Aber das ist schöner«, hauchte sie leise.
Beate wandte den Kopf wieder nach vorn, sah hinauf zum hell erleuchteten Himmel, genoss den Augenblick. Cornelia so nah zu fühlen tat unheimlich gut. Leider würde das bald vorbei sein. Ihr Gespräch hatte Beate eines deutlich gezeigt: Cornelia würde nie über ihren eigenen Schatten springen und sich auf eine Beziehung einlassen. Für Beate stand damit fest: Sie würde keine weiteren Verabredungen mit Cornelia eingehen. Sie hoffte nur, dass sie stark genug sein würde, ihren Entschluss auch umzusetzen.
Cornelia schwankte leicht, pickte mit dem Schlüssel zum wiederholten Mal neben dem Schloss in der Luft herum.
»Gut, dass es kein Laser ist, sonst wäre die Tür jetzt ein löchriger Käse«, kicherte Beate.
Endlich glückte es Cornelia, die Tür zu öffnen. Sie ging zielstrebig ins Wohnzimmer, ließ sich auf das Sofa fallen, zog die Schuhe aus und warf sie in hohem Bogen von sich.
»Du siehst geschafft aus«, sagte Beate hinter ihr mit anteilnehmender Stimme.
»Ich bin geschafft. Nein. Ich bin tot. Zumindest meine Füße. Und ich bin beschwipst. Vornehm ausgedrückt.«
Beate ging zu Cornelia, setzte sich vor sie auf den Fußboden, nahm ihre Füße in die Hand und begann sie zu massieren. »Ich kann von mir auch nicht behaupten, stocknüchtern zu sein. Aber es war so ein schöner Tag.« Mal abgesehen von deiner Rede über maßvolle Verabredungen. Beate seufzte.
Cornelia stöhnte genießerisch. »Das tut gut, was du da machst.«
Beate massierte still weiter. In ihrem Kopf drehte es sich ein wenig, und sie registrierte, dass diese Massage schlecht zu ihrem neuen Vorsatz passte, Cornelia in Zukunft abblitzen zu lassen. Aber noch ist ja nicht Zukunft, und man soll nichts übers Knie brechen. Sie strich sanft über Cornelias Knöchel.
»Meine Schultern sind auch ganz verspannt«, sagte Cornelia.
Beate schaute auf, sah in Cornelias schelmisch blickende Augen. Sie stand auf und setzte sich zu Cornelia auf die Couch. »Leg dich auf den Bauch.«
Das ließ sich Cornelia nicht zweimal sagen. Beates Hände griffen nach Cornelias Schultern, gruben sich tief in die Schulterblätter.
»Mmmmh«, stöhnte Cornelia wohlig.
Eine Weile massierte Beate Cornelia schweigend. Plötzlich drehte sich Cornelia um, legte ihre Hände um Beate und zog sie zu sich hinunter. Cornelia hatte dabei keine Eile. Sie spürte Beates leichten Widerstand und wartete einige Sekunden, bevor sie sie erneut und energischer zu sich zog. Ihre Lippen trafen sich. Zuerst war es nur eine kurze Berührung. Es folgte eine zweite und dritte. Mit jedem Mal wurde sie länger.
»Ich bin total verrückt nach dir«, flüsterte Cornelia atemlos, ohne sich wirklich von Beates Lippen zu lösen. Cornelias Hände strichen über Beates Rücken, nestelten an ihrem Shirt, fuhren darunter, wanderten Beates Rücken wieder hoch, änderten die Richtung, glitten nach vorn und berührten Beates Brüste. Beate zuckte zusammen.
»Schhh.« Cornelia hielt inne, umfasste Beate fest. »Schon gut. Ich tue nichts.« Sie küsste Beate flüchtig und ließ sie los.
Beate erhob sich. Sie zog befangen ihre Sachen zurecht. »Vielleicht sollten wir besser schlafen gehen«, schlug sie verlegen vor. Bevor ich alle meine Vorsätze vergesse , fügte sie in Gedanken hinzu.
Cornelia erhob sich ebenfalls. Unschlüssig standen sie einander gegenüber. Cornelias Blick war ein einziger Ausdruck des in ihr brennenden Verlangens.
Beate schloss die Augen. »O bitte, Cornelia. Tu das nicht . . .«
»Was?« Cornelias Augen glühten und fuhren immer wieder sehnsuchtsvoll über Beates Gesicht.
»Schau mich nicht so an.« Beates Stimme zitterte.
»Ich kann nicht anders«, sagte Cornelia leise. »Ich kann im Moment nur an eines denken. Du weißt, an was.«
Beate seufzte. Natürlich weiß ich das. Mir geht es ja nicht viel anders. Beate ließ es widerstandslos zu, dass Cornelia erneut ihre Arme um sie legte und sie
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