Das Lächeln in deinen Augen (German Edition)
mich?«
»Absurd, ich weiß«, sagte Cornelia. »Aber du kennst Beate doch gut. Hat sie dir gegenüber vielleicht erwähnt, wo sie hinwill, wenn . . . wenn das mit uns nicht klappt?«
»Sagtest du nicht, sie hat ein Zimmer in einer Pension gemietet?« fragte Jana. »Schnapp dir das Telefonbuch.«
»Es kann Tage dauern, bis ich damit durch bin, alle Pensionen anzurufen. Außerdem kann Beate ja auch privat gemietet haben.« Cornelia schüttelte mutlos den Kopf. Dann kam ihr plötzlich ein Gedanke. »Moment mal. Da fällt mir ein . . . Beate hat ihr Zimmer vom Büro aus bestellt.«
»Und?« fragte Jana.
»Ich bekomme für jeden Apparat in der Firma einen Telefonnummernnachweis. Wenn ich die Telefongesellschaft anrufe und einen Auszug von gestern anfordere?« Cornelias Gesicht hellte sich auf. Warum war sie nicht gleich darauf gekommen?
»Bevor du das tust, solltest du dir überlegen, wie du Beate dazu bringen willst, zurückzukommen«, riet Jana ihr. »Sonst kannst du dir den Rest nämlich sparen.«
Cornelia senkte den Blick. »Das weiß ich auch.«
»Was willst du ihr sagen? Falls ich das fragen darf.«
»Ich sage ihr, dass ich sie liebe«, sagte Cornelia leise, aber fest.
Jana hob erstaunt die Augenbrauen. »Gut«, sagte sie. »Aber Beate wird dich fragen, woher der plötzliche Sinneswandel kommt. Sie wird denken, dass du das nur sagst, um sie zurückzuholen, und später wieder einen Rückzieher machst.«
»Ich werde keinen Rückzieher machen. Diesmal nicht.« Cornelias Stimme klang sehr leise.
»Wie willst du sie davon überzeugen?«
Cornelia schaute sie irritiert an. »Keine Ahnung. Sie muss mir glauben.«
»Würdest du es an ihrer Stelle tun?« gab Jana zu bedenken.
Dank der Telefonliste fand Cornelia am nächsten Tag schnell die Pension, in der Beate ein Zimmer gemietet hatte.
Die Auskunft der Rezeption war allerdings niederschmetternd: »Frau Thiele hat nur einen Tag bei uns gewohnt.«
»Nur einen Tag?« fragte Cornelia am Boden zerstört. »Hat sie gesagt, warum? Ich meine, wissen Sie, ob sie in eine andere Pension gewechselt ist?«
»Nein.«
Cornelia legte enttäuscht auf. Und nun? Nun hast du viel Zeit, über deinen Fehler nachzudenken. G ewöhn dich an den Gedanken, dass du Beate so schnell nicht wiedersiehst. Wer weiß, ob überhaupt.
In dieser Ungewissheit quälte Cornelia sich von Geschäftstermin zu Geschäftstermin durch den Tag. Immer, wenn sie an Beates verwaistem Stuhl vorbeikam, drückte das ihre Stimmung noch tiefer.
Als Ramona nachmittags auf einen Sprung vorbeikam, knurrte sie die nur an.
»Was ist los? Gehen die Geschäfte so schlecht?« fragte Ramona gelassen.
»Pfeif auf die Geschäfte«, war Cornelias lasche Antwort.
Ramona stutzte. »Sag das noch mal.«
Cornelia winkte nur ab.
»Hast du dich mit ihr gekracht?« Ramona machte eine Kopfbewegung in Richtung Vorzimmer. »Wo ist sie überhaupt?«
Cornelia schwieg.
Ramona zählte eins und eins zusammen. »Beate ist weg«, stellte sie ruhig fest. Cornelias Schweigen nahm sie als Bestätigung. »Lass deine schlechte Laune nicht an mir aus. Es ist nicht meine Schuld. Du hast dir das ganz allein zuzuschreiben«, meinte sie und dachte nicht daran, Cornelia zu bemitleiden.
»Du verstehst es, einen aufzubauen«, brummte Cornelia nur.
»Ich will dich nicht aufbauen. Bin ich verrückt? Ehrlich gesagt, ich an Beates Stelle wäre schon viel früher gegangen.«
»Was weißt du schon.«
»Mehr als du denkst.«
»Mit dir hat sie auch über mich geredet?« fragte Cornelia erstaunt.
»Sie hat mich um Rat gefragt. Sie hat um dich gekämpft.« Ramona schüttelte nachdenklich den Kopf. »Schon merkwürdig«, murmelte sie. »Ich wäre nie auf die Idee gekommen, so etwas zu tun.« Über ihr Gesicht huschte ein grüblerischer Ausdruck. »Ich beneide dich fast ein wenig um diese Frau. Werde ich auf meine alten Tage sentimental?«
»Ich will, dass Beate zurückkommt«, überging Cornelia Ramonas Frage. »Ich versuche pausenlos, sie anzurufen, schicke ihr stündlich Nachrichten. Sie reagiert nicht. Ich habe versucht, sie ausfindig zu machen. Ohne Erfolg.«
Ramona ging zu Cornelia, die einem Häufchen Elend gleich in ihrem Sessel saß, und schaute sie spöttisch an. »Du bist wirklich von der Rolle, Schätzchen. Arbeitest du nicht mit einer Ermittlungsagentur zusammen? Ruf die Leute an. Die wissen, wie sie jemanden finden.«
Ramonas Zuversicht erwies sich leider als gänzlich unangebracht. Auch die Ermittlungsagentur rund um Breuer
Weitere Kostenlose Bücher