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Das Land am Feuerfluss - Roman

Das Land am Feuerfluss - Roman

Titel: Das Land am Feuerfluss - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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flüsterte er. »Komm schon, Charley, du hast dir eine Pause verdient, Kumpel. Wir kriegen Gesellschaft.«
    »Ich mache erst dann Pause, wenn diese Scheiße gelöscht ist«, brummte der Schmied und schwang die Axt, um einen brennenden Baum zu fällen, der ächzend nach hinten ins Inferno stürzte.
    »Pass auf, was du machst, Kumpel. Ein müder Mann wird unvorsichtig.« Ben sah Charley an, dass er nicht zuhörte, wischte sich Schweiß und Schmutz aus dem Gesicht und eilte davon, um die Neuankömmlinge in Empfang zu nehmen.
    Der Feuerwehrhauptmann von Windorah war ein großer Mann Mitte fünfzig, der das alles schon einmal erlebt hatte. »Hallo, Ben!«, dröhnte er, sprang vom vorderen Laster und schüttelte Ben die Hand. »Tut mir leid, dass wir es nicht früher geschafft haben, aber diese alte Kiste schafft an einem guten Tag nur zwanzig Meilen die Stunde.« Er warf einen Blick auf das Feuer, zog die Hose hoch und grinste. »Und ich schätze, heute ist kein guter Tag.«
    »Schön, dich zu sehen, Kumpel.« Ben bewegte die Finger, um nach dem eisernen Griff die Durchblutung zu fördern. »Mit euren zusätzlichen Wassertanks sollten wir das hier jetzt unter Kontrolle kriegen.«
    Noch immer grinsend schlug der Mann aus Windorah Ben mit fleischiger Hand auf die Schulter. »Keine Sorge, Kumpel. Wir machen es für euch aus und fahren dann rüber nach Carey Downs – die haben es da dem Vernehmen nach mit einem echten Schweinehund zu tun.« Er wandte sich ab und bellte seinen Männern Befehle zu.
    Ben lächelte kleinlaut, lockerte die Schulter und beobachtete, wie die vier Wassertanks neben seinen aufgestellt wurden. Innerhalb weniger Minuten durchnässten die Düsen die lange Reihe Männer, die noch immer Bäume fällten und die Flammen zurückschlugen. Das Atmen fiel ihm leichter, denn unter dem schweren Beschuss erstarben die Flammen, das Tosen und Knistern des Feuers verstummten endlich.
    Ben nahm per Funk Kontakt mit Jake auf. »Wie sieht es denn bei euch aus?«
    »Besser. Wir haben inzwischen Hilfe aus Windorah und Blackall. Die Männer aus Charleville und Quilpie sagen, sie kommen südlich von uns auch voran. Aber Big Mac hat schwere Verbrennungen davongetragen. Der Blödmann hat versucht, mit dem Feuer um die Wette zu rennen und die Benzinkanister und Petroleumvorräte aus der Scheune zu schaffen, als das Ganze nach Westen umschlug und hochging.«
    »Aber es geht ihm gut, oder?«
    »Er wird überleben«, sagte Jake, »aber der chinesische Koch ist tot, und zwei andere werden es auch nicht schaffen. Ich habe neun Leute ins Krankenhaus geschickt und kann mir nicht leisten, noch mehr zu verlieren. Wie sieht es bei dir aus?«
    »Wir gewinnen, nachdem wir jetzt Hilfe haben. Sobald ich sicher sein kann, dass es weitgehend gelöscht ist und nur noch ein kleiner Trupp hierbleiben muss, machen wir uns auf den Weg.«
    »Schön, das zu hören.« Jake trennte die Verbindung.
    Ben trank einen großen Schluck Wasser und griff nach einem Sandwich in einer der Proviantkisten. Das Feuer ließ auf jeden Fall nach, denn die Wassertanks kamen langsam in südlicher Richtung voran, während die Männer am Boden weiterhin Bäume fällten und die Flammen mit Schaufeln und Säcken und allem, was ihnen in die Hände fiel, erstickten. Der große Mann aus Windorah hatte offenbar alles unter Kontrolle, also griff Ben noch einmal zum Funkgerät.
    »Gibt’s was Neues von Danny?«
    »Django hat sich vor ungefähr einer Stunde gemeldet«, antwortete Emily matt. »Er schätzt, dass Danny über die Fernstraße in eure Richtung gefahren ist, denn Django fand Dannys Fahrrad unter ein paar Büschen etwa zehn Meilen nördlich von Goff’s Siding.«
    »Was zum Teufel hat er denn da gewollt?«
    »Keine Ahnung.« Sie klang mürrisch. »Django hat gesagt, er verfolgt seine Spur, mehr nicht. Ich bin keine Gedankenleserin.«
    Er rieb sich mit der freien Hand übers Gesicht. »Verzeih, Em. Ich wollte dich nicht anschreien.«
    »Wir sind alle am Ende unserer Kräfte, Ben. Ich sage dir Bescheid, sobald ich was Neues erfahre. Wie geht’s Jake?«
    »Gut – wir haben gerade miteinander gesprochen. Ich gehe rüber, sobald ich hier gefahrlos aufbrechen kann.«
    »Sag ihm, er soll vorsichtig sein und nicht den verdammten Helden spielen. Ich hätte ihn gern heil zurück.«
    Ben grinste. »Ja, mach ich, Em. Ende der Durchsage.« Er klemmte das Funkgerät wieder an den Gürtel, als er den Feuerwehrhauptmann aus Windorah auf sich zukommen sah.
    »Habe gerade von den

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