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Das Land am Feuerfluss - Roman

Das Land am Feuerfluss - Roman

Titel: Das Land am Feuerfluss - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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erstreckten. Jetzt war das Feuer zu besiegen, denn in der Simpson-Wüste konnte nichts überleben.
    Gwyneth war so müde, dass sie tatsächlich auf der Rückfahrt nach Hause eingeschlafen war. Sie schlug die Augen auf und schaute sich verwirrt und verschlafen um, als Terence den Wagen zum Stehen brachte – und eine gesegnete Sekunde lang wusste sie nicht mehr, warum sie im ersten Morgengrauen in einem Pick-up saß. Dann fiel es ihr wieder ein, und der Kummer überwältigte sie beinahe.
    »Komm, Gran«, sagte Terence leise. »Ich bringe dich rein.«
    Zum ersten Mal in ihrem Leben hatte sie nicht die Kraft, sich zu wehren, und als er ihr die Treppe zum Krankenhaus hinaufhalf, fühlte sie sich alt wie Methusalem. Jane nahm sie in Empfang und griff nach ihrer Hand. »Gibt es was Neues von Hugh?«, fragte Gwyneth.
    Jane schüttelte den Kopf und erzählte ihr von Danny und Django.
    Gwyneth seufzte tief, erleichtert und traurig zugleich. »Ich habe Hughs Bruder mit nach Hause gebracht«, sagte sie matt. »Ich hoffe, Hugh kommt bald zurück, denn er wird sich von ihm verabschieden wollen.«
    Jane warf einen Blick durch das Fliegengitter auf die angebundenen Ponys und den Wagen. Sal saß auf der Ladefläche neben einer verhüllten Gestalt, die von einem roten Setter bewacht wurde.
    »Er war schon tot, als ich kam«, sagte Gwyneth. »Wir können ihn nur noch in Würde beerdigen.«
    »Das tut mir leid, Gwyneth«, sagte Jane. »Du hast in den letzten Stunden so viel durchgemacht. Komm rein, und ich suche dir ein Bett, damit du dich ausruhen kannst. Rebecca und ich werden ihn aufbahren.«
    Gwyneth schüttelte Janes Hand ab. »Ich werde schlafen, wenn Hugh in Sicherheit ist. Was Max betrifft, so werde ich ihn vorbereiten. Ich bin seine Mutter, und es ist das Letzte, was ich für ihn tun kann.«
    Terence stöhnte ungehalten auf. »Gran, du bist erschöpft. Ich bin mir sicher, wir können –«
    Sie funkelte ihn wütend an. »Du wirst meine Wünsche respektieren, Terence. Bring Max zu mir, und lege ihn auf mein Bett. Ich komme rüber, wenn ich eine Tasse Tee getrunken und etwas gegessen habe.«
    Terence begab sich auf die Suche nach einer Bahre. Gwyneth hakte sich bei Jane unter und schob sie zur Küche. »Mach mir eine Tasse Tee, mein Liebes, und dabei kannst du mir erzählen, was in meiner Abwesenheit passiert ist.«
    Mit Hilfe von Sal und Sandra trug Terence die Trage über die Straße in Gwyneths Schlafzimmer, Brandy trottete neben ihnen her. Der Raum war düster und vollgestopft wie der Rest des Hauses, mit großen altmodischen Möbeln, die das Zimmer sehr klein wirken ließen. Sanft betteten sie Max auf die dicke Daunendecke auf dem kunstvoll geschnitzten Himmelbett, und Sal musste den Hund davon abhalten, hinaufzuklettern.
    »Wir gehen, damit du eine Weile mit ihm allein hast, bevor Gran rüberkommt«, sagte Terence sanft. »Und mach dir keine Sorgen um die Ponys. Ich stelle sie auf das Feld hinter der Schmiede und sorge dafür, dass sie Futter und Wasser bekommen.«
    Sal schenkte ihm ein müdes Lächeln, nickte ihm dankbar zu und als die beiden aus dem Haus traten, stieß sie einen langen, bebenden Seufzer aus. Sie hatte das Gefühl, nicht mehr eingeatmet zu haben, nachdem sie festgestellt hatte, dass Max tot war. Sie setzte sich auf den Stuhl neben dem Bett und schaute auf ihn herab. Wieder kamen ihr die Tränen.
    Brandy jaulte und legte ihr eine Pfote aufs Knie. Seine Augen – gelbbraun wie die von Max – schauten sie bekümmert an.
    »Ich weiß.« Sie streichelte die seidigen Ohren des Tieres. »Er wird uns beiden fehlen, nicht wahr? Er war so ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens – der einzige Mensch, der uns beiden wirklich etwas bedeutet hat. Wie sollen wir bloß ohne ihn zurechtkommen?«
    Sie griff nach der leblosen Hand und küsste die Finger, die so fachmännisch mit Pinsel und Spachtel hatten umgehen können – Finger, die rau waren vom Holzhacken und dem Bau einer Hütte – Finger, die nie wieder ihre Wange liebkosen und ihre Ängste vertreiben würden.
    Die Uhr zeigte mit feierlichem Ticken an, dass die Zeit verstrich. Als Sal hörte, wie Terry seiner Gran zurief, einen Augenblick zu warten, damit er ihr über die Straße helfen könne, erhob sie sich vom Stuhl.
    Sie faltete ihm die Hände auf der Brust, strich liebevoll ein Haarbüschel aus seiner Stirn und spürte bei ihrem Kuss die Kälte des Todes, der ihn jetzt in den Fängen hielt. »Auf Wiedersehen, mein Liebling«, flüsterte sie. »Ich

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