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Das Land am Feuerfluss - Roman

Das Land am Feuerfluss - Roman

Titel: Das Land am Feuerfluss - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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passe auf Brandy und die Pferde auf – und eines Tages werden wir wieder zusammen sein.«
    Sie wandte sich vom Bett ab und ließ den Blick durch den Raum schweifen. Verblasste Fotos in angelaufenen Silberrahmen machten einander den Platz auf dem Frisiertisch und der Kommode streitig, zusammen mit leeren Körnerpackungen für Vögel, trüben Gläsern mit fragwürdigen Cremes, zerdrückten Zahnpastatuben – und, damit unvereinbar, einem Rasierpinsel und einem Rasiermesser.
    Das war weit entfernt von den klaren Linien und der Ordnung, die in der Hütte im Wald geherrscht hatte, doch sie hatte so ein Gefühl, als gehöre Max hierher – als wäre es richtig, dass er am Ende nach Hause gekommen war.
    Sie warf sich seine Umhängetasche über die Schulter. »Komm, Brandy«, sagte sie und schlang ihren Gürtel durch sein Halsband. »Ich weiß, du wirst nicht gern an der Leine geführt, aber ich brauche deine Hilfe, um Bert gegenübertreten zu können, denn ich wette, er ist nicht da draußen und kämpft gegen das Feuer an, sondern liegt sturzbetrunken in der Bar.«
    Nach einem langen, sehnsüchtigen Blick auf Max verließ sie das Haus. Es war kurz vor fünf Uhr morgens, und die gerade aufgehende Sonne wurde von dicken, schwarzen Wolken verdeckt. Der Wind fühlte sich kühler an, als käme er vom Meer im Osten, und ein kleiner Funke Hoffnung glomm in ihr auf. Vielleicht würden der Wind und die dunklen Wolken den Regen bringen und das Feuer löschen.
    Sie eilte die Straße entlang, erleichtert, dass es für die meisten Leute noch zu früh war, unterwegs zu sein. Sich mit jemandem unterhalten zu müssen war das Letzte, was sie brauchte. Doch als sie zum Pub kam, sah sie den Zettel, der an die Eingangstür genagelt worden war.
    »Bis auf Weiteres geschlossen.« Jake hatte es im Auftrag der Polizeibehörde von Queensland unterschrieben, also war es offiziell.
    »Verdammt«, murmelte sie. »Was um alles in der Welt geht hier vor?«
    Vielleicht hat Bert sich ja endlich zu Tode gesoffen, hoffte sie – doch dann schämte sie sich. Bert war ein Scheißkerl, und das Leben wäre viel besser ohne ihn, aber ihm den Tod zu wünschen war gemein.
    Sie packte die provisorische Leine etwas fester und ging auf die Rückseite des Pubs. Die großen Holztore standen offen, und Berts Wagen war verschwunden. Sie runzelte die Stirn. Bert war ein Feigling, und es war unwahrscheinlich, dass er sich den anderen im Kampf gegen das Feuer angeschlossen hatte. Aber wohin könnte er gefahren sein? Das nächste Pub war mehr als hundert Meilen entfernt, und wenn er einen Drink wollte, dann befand sich im Hinterzimmer und in der Bar genug Schnaps, um ein Schlachtschiff zu versenken.
    Vorsichtig näherte sie sich der Hintertür, die im aufkommenden Wind quietschend auf und zu flog. Bert war kräftig und hinterhältig und durchaus imstande, ihr eine Falle zu stellen. Vielleicht hatte er den Wagen versteckt und lag sinnlos betrunken da und wartete auf sie.
    »Bleib bei Fuß, Brandy«, flüsterte sie.
    Der Hund schien zu begreifen, drückte sich an ihre Beine und zog knurrend die Lefzen hoch.
    Sal trat argwöhnisch ins Hinterzimmer und musste bei dem furchtbaren Gestank beinahe würgen. Große schwarze Fliegenschwärme surrten umher, und in den Resten von fauligem Fleisch auf dem Hackbrett krabbelten Maden. Noch mehr verdorbene Nahrung lag zwischen ausgeleerten Mehl- und Zuckertüten, und eine Armee von Ameisen wetteiferte mit Käfern und kleinen Buschmäusen um die Ausbeute.
    Erschrocken schrie sie auf, als eine riesige Ratte unter dem schweren Holztisch hervorschoss, Blut tropfte von ihren Barthaaren. Entsetzt tat sie einen Sprung, als sie ihr über die Füße huschte und im Hof verschwand. Brandy schnappte zu, verpasste den langen Schwanz des Tieres aber um Haaresbreite.
    Sal zog am Gürtel. »Die willst du nicht fressen«, brummte sie, noch immer vor Angst zitternd. »Du würdest dir was Schreckliches einfangen.«
    Voller Argwohn, noch weitere Ratten aufzuscheuchen oder von Bert aus dem Hinterhalt überfallen zu werden, hielt sie den Hund nah bei sich und ging durch den schmalen Flur. Der Vorratsraum stank nicht, war aber geplündert worden. Umgekippte, leere Bierkästen lagen neben zerbrochenen Whisky- und Rumflaschen, und die Kisten, die voller Schnapsflaschen hätten sein sollen, fehlten.
    Sie hob den schweren Hund auf die Arme und suchte sich einen Weg durch die Scherben, auf denen ihre Stiefel knirschten, bis zur Bar.
    Beim Anblick totaler

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