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Das Land am Feuerfluss - Roman

Das Land am Feuerfluss - Roman

Titel: Das Land am Feuerfluss - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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anzuheben, während Flammen an Kleidung und Haaren züngelten und die beiden Verunglückten unablässig schrien.
    »Hol endlich den verdammten Wassertank her«, brüllte Ben den Mann neben sich an, bevor er sich wieder umdrehte, um gemeinsam mit den anderen die Flammen auszuschlagen.
    Charley war jetzt in Reichweite, doch sein Bein war eingeklemmt und das Feuer versengte seine Kleidung. »Schon gut, Kumpel«, keuchte Ben und hackte weiter auf die Äste ein. »Wir holen dich da raus.«
    Der mächtige Wasserstrahl warf die Retter beinahe um. Rauch und Asche nahmen ihnen die Sicht, als sie noch hektischer versuchten, die Männer zu befreien. Beide hatten inzwischen aufgehört zu schreien, und die grauenhafte Stille brachte die Retter dazu, noch härter zu arbeiten.
    Endlich zischten die Flammen unter dem Ansturm und erstarben, und sie drangen zu den Verunglückten vor.
    Sechs Leute waren nötig, um Charley anzuheben und in Sicherheit zu bringen; er war ohnmächtig und sehr schwer. Der junge Jackaroo war viel leichter. Ben hob ihn auf die Arme und lief auf den ersten Krankenwagen zu, den sie einige hundert Meter vom Feuer entfernt aufgestellt hatten.
    Als er den Jungen neben Charley auf die Trage legte, erkannte er, wie schlimm dessen Verbrennungen waren, und wusste, dass er tot war. Er zog das Laken über den schlanken, verkohlten Körper, murmelte ein kurzes Gebet vor sich hin und drehte sich zu Charley um.
    Paddy war die Verantwortung für den Krankenwagen übertragen worden, denn er war während des Krieges im Sanitätstrupp gewesen. »Schätze mal, er wird überleben«, sagte er, prüfte Charleys Puls und begann, die Hose und das Hemd des Schmieds aufzuschneiden. »Er wird eine Zeit lang nicht allzu hübsch aussehen, aber im Vergleich zu dem armen Kerl da ist er noch glimpflich davongekommen.« Er warf einen Blick auf die verhüllte Gestalt und behandelte Charley weiter.
    Ben trank einen großen Schluck Wasser und blinzelte sich den brennenden Schweiß aus den Augen. Er betrachtete die drei anderen Schwerverwundeten, die auf den Transport nach Morgan’s Reach warteten. »Ich mach mich auf die Suche nach Mark Baker, er soll den Pick-up holen. Wir müssen zusehen, dass diese Männer ins Krankenhaus kommen.«
    »Dem hier werde ich eine Ladung Morphium verabreichen, um ihn für die Fahrt außer Gefecht zu setzen«, sagte Paddy. »Glaube nicht, dass der junge Mark eine Chance hat, ihn ruhig zu halten, wenn der erst mal aufwacht. Der Kerl ist gebaut wie eine Bretterbude.«
    »Ich schicke Marks Bruder mit. Die beiden brauchen eine Verschnaufpause. Und ihre Mutter wird sich freuen, sie zu sehen.«
    Paddy stieß die Nadel in Charleys fleischigen Arm, tauchte ein sauberes Tuch in einen Eimer mit frischem Wasser und deckte ihn damit zu. »Das sollte reichen, damit der Schmutz nicht in die Brandwunden eindringt und sie gekühlt werden.«
    Er schaute zu Ben auf und wischte sich den Schweiß vom Gesicht. »Weiß man inzwischen, wem der Wagen gehört hat? Ich habe nur gehört, es könnte die Leiche des Reverends sein, die sie gefunden haben.«
    »Wir wissen noch nichts Bestimmtes«, antwortete Ben, »und ich wäre sehr froh, wenn du es im Beisein der Zwillinge nicht erwähnen würdest.«
    Der Ire nickte. »Wir haben es bisher verschwiegen, aber ich schätze, es dauert nicht mehr allzu lange, bis sich einer verplappert.«
    Ben konnte sich gut vorstellen, dass Paddy nichts lieber war als ein paar Gerüchte. »Sorg nur dafür, dass es dir nicht passiert«, warnte er ihn. »Die Jungs haben hier so schwer geschuftet wie alle anderen; sie haben es verdient, so etwas in vertraulichem Rahmen zu erfahren.«
    »Ich wollte ja nur sagen –«, protestierte Paddy.
    »Nein, du sagst besser nichts!«, fuhr Ben ihn an, drehte sich um und begab sich auf die Suche nach etwas Essbarem. Er wusste nicht mehr, wann er zuletzt etwas Anständiges zu sich genommen hatte. Die Köche von den Farmen in der Umgebung hatten sich zusammengetan, und jetzt stand ein Proviantwagen in sicherer Entfernung vom Feuer, an dem Fleischeintopf, frisches Brot und Suppe angeboten wurden.
    Doch als er müde darauf zuging, merkte er, dass sich etwas verändert hatte. Er blieb stehen, schaute sich um und fragte sich, was es wohl sein könnte. Als ihm bewusst wurde, was es war, breitete sich ein strahlendes Lächeln auf seinem Gesicht aus.
    Der Wind hatte sich wie durch ein Wunder gedreht und wehte in Richtung Westen, wo sich Tausende Meilen trockener Sand und Felsen

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