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Das Land hinter den Nebeln - Buch der Seelen 02

Das Land hinter den Nebeln - Buch der Seelen 02

Titel: Das Land hinter den Nebeln - Buch der Seelen 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Kendall
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Rolle, ob er die Wahrheit sagte. Alles, worauf es ankam, war, dass ich Frieden mit ihm hielt, damit ich überleben konnte.
    »Dreizehn?«, fragte ich schläfrig. »Wirklich?«
    »Ja. Ich habe dir schon von Betsy Turner und Joan Westfield erzählt. Meine erste war Annie Palmer. Ich war erst zwölf, aber schon ein Prachtbursche, beinahe so, wie ich jetzt bin, weißt du, und sie war fünfzehn. Eines Tages hat mich Annie erwischt, als ich Äpfel aus dem Obsthain ihres Vaters gestohlen habe, und sie sagte… Und dann sind wir… den Schuppen… nur ich…«
    Seine Stimme wurde leiser und lauter. Die Sonne ging auf, ihre Wärme war mir auf meinem nassen Umhang willkommen, machte mich aber nur noch schläfriger. »Wirklich«, murmelte ich.
    »Nell Potter… im Melkschuppen… Annie hat herausgefunden, dass sie… Susannah Tenler… Peter, du hörst nicht zu!«
    Der Tonfall, vorwurfsvoll und ungeduldig, weckte mich sofort. Man lernt am Hof, alles Bedrohliche zu erkennen. Ich brauchte Tom Jenkins.
    »Doch, ich habe zugehört. Susannah und… und der Melkschuppen.«
    »Nein, Nell war im Melkschuppen, und Susannah und ich haben uns im Wald getroffen. Sie konnte mich melken, als wäre ich ein säugendes Schaf, verdamm mich!«
    Ich wusste, was ich sagen sollte, was von mir erwartet wurde. »So viele Mädchen! Ich beneide dich.«
    Befriedigung breitete sich auf seinem hübschen Gesicht aus. »Ich behaupte, dass nicht einmal George in meinem Alter so viele Mädchen hatte, was?«
    »Nicht einmal halb so viele.«
    »Und du auch nicht?«
    »Nur drei«, sagte ich. Drei schien mir eine gute Anzahl zu sein, ausreichend, um respektabel zu klingen, aber nicht so viele, dass ich wie ein Rivale wirkte.
    Tom war einer von jenen, die der Sieg großzügig machte. »Nun, ich behaupte, dass du früher oder später mehr Mädchen haben wirst. Da wette ich zwei zu eins. Sogar mit nur einer Hand.«
    »Vielleicht.«
    »Schlaf jetzt, Peter. Du siehst müde aus. Du bist nicht sehr stark, oder?«
    »Nicht so stark wie du.« Nicht einmal der Berg unter uns war so stark wie Tom Jenkins.
    Er beugte sich herüber, zog seinen Umhang enger um mich und sagte: »Hast du noch Hunger, bevor du schläfst? Es ist noch was von diesem Kaninchen übrig.«
    »Das isst du.«
    »Nein, ich hebe es dir auf, wenn du wieder wach bist. Schlaf jetzt.« Er wandte sich ab, als ob der Anblick seiner Lebendigkeit irgendwie meine Ruhe stören könnte.
    Es war unmöglich, ihn nicht zu mögen. Er war dreist, eitel, stand nicht unbedingt mit beiden Beinen auf dem Boden, und dennoch fand sich in seinem gedankenlosen Hirn keine einzige hinterhältige Faser. Kurz bevor ich einnickte, erkannte ich, dass ich bei Tom Jenkins ein Gefühl hatte wie einst bei Cecilia: Überlegenheit. Etwas, das ich bei Maggie beinahe nie gespürt hatte.
    Maggie. Was machten sie und Jee jetzt? Ich hatte daran gedacht, Schatten zum Schutz bei ihnen zu lassen, aber er klebte an mir, wie die Flöhe an ihm klebten. Er kratzte sich in diesem Augenblick, sein Bein streckte sich bis zum Hals hinauf, und beim tröstlichen Geräusch des Kratzens schlief ich schließlich ein.
    Als ich aufwachte, war Schatten fort.
    Anfangs machte ich mir nichts daraus, dass der Hund verschwunden war. Er war zum Jagen gegangen, markierte sein Revier oder verfolgte ein Eichhörnchen. Schatten betrieb einen endlosen Krieg gegen alle Eichhörnchen. Ich richtete mich auf, streckte mich und kam auf die Beine. Mein Mantel war nach einem Tag voller Sonnenschein getrocknet. Als ich ihn abnahm, fing sogar meine Tunika an zu trocknen, und ich wandte mein Gesicht dankbar der Sonne zu.
    Tom erwachte, wie es seine Art war, urplötzlich und begutachtete sofort seine bedeckte Glut. »Noch Feuer da. Verflucht, was bin ich gut. Wo ist Schatten?«
    »Weg.« Ich streckte mich wieder aus, aalte mich in der heißen Sonne und der süßen Luft eines goldenen Spätnachmittags.
    »Weg? Weshalb hast du sein Halsband abgenommen?«
    Toms Augen waren schärfer als meine. Er rutschte an meine Seite des Lagerfeuers herüber, wo Schattens graues Lederhalsband auf dem Boden lag. Als er es aufhob, ließ Tom die Finger über die Schnörkel streichen, die in das Leder geätzt waren.
    »Ich habe das Halsband nicht abgenommen«, sagte ich. »Er muss es selbst gelockert haben.«
    »Oh. Na ja, er braucht es sowieso nicht. Ich wünschte, ich wüsste, was diese Buchstaben bedeuten.«
    »Das sind keine richtigen Buchstaben.«
    Er starrte mich an. »Kannst du lesen?«
    »Ja.«
    Das

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