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Das Land hinter den Nebeln - Buch der Seelen 02

Das Land hinter den Nebeln - Buch der Seelen 02

Titel: Das Land hinter den Nebeln - Buch der Seelen 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Kendall
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lehnten und offensichtlich aus dem Palast gestohlen worden und noch zusammengerollt waren. Auf dem Tisch standen ein Früchtekorb, zwei Brotlaibe, ein gelber Käselaib und ein paar Flaschen Wein. Tom warf sich auf den Boden, nahm sich einen Apfel und kaute darauf herum, während er den Wein beäugte.
    »Tom«, sagte ich und hörte die Verzweiflung in meiner Stimme, »bitte erzähl mir, was passiert ist. Beginn am Anfang und lass nichts weg.«
    »Das ist immer am besten«, stimmte er zu. Der Apfel war nach drei Bissen verschwunden. Er entkorkte eine Weinflasche, leerte sie in zwei Schlucken und riss ein Stück Brot ab. »Nun, nachdem mich die Wilden bewusstlos geschlagen und dich entführt hatten, hat sich deine Großmutter um mich…«
    »Meine was?«
    »Deine Großmutter«, sagte Tom geduldig. »Geht es dir gut, Peter? Sie hatte dich gerade oben auf den Klippen über dem kleinen Strand aufgespürt, und ihr beiden habt euch unterhalten, als die Soldaten der Wilden kamen– erinnerst du dich?«
    Mutter Chilton. Sie, die sich auf irgendeine Weise in eine zaudernde Alte verwandelt hatte, sodass die Soldaten sie als zu wertlos, um sich damit zu befassen, abgetan hatten. Später war sie zurück zu Tom gegangen und hatte ihm erzählt, sie wäre meine Großmutter.
    »Ich… ich erinnere mich jetzt«, brachte ich hervor.
    »Gut. Ich dachte gerade eine Minute lang, dass vielleicht etwas mit deinem Gehirn nicht stimmt, dass die Bastarde dich gefoltert haben oder so. Sie haben dich nicht gefoltert, oder? Weshalb nicht? Ich dachte, der Wilde, dessen Gesicht von Schatten zugerichtet wurde, wollte…«
    »Tom«, sagte ich verzweifelt, »bitte erzähl mir deine Geschichte. Ich erzähle dir meine anschließend.«
    »Nur dass du«, sagte er in einem seiner plötzlichen, beunruhigenden Anfälle von Gerissenheit, »mir nicht alles davon erzählen wirst, oder? Das tust du nie. Nun gut, deine Großmutter hat mir den Kopf verbunden und mir ein paar Kräuter zu kauen gegeben; die haben mich recht gut wiederhergestellt. Das ist eine nützliche Großmutter, die du da hast, Peter. Ich frage mich, weshalb du sie nicht früher erwähnt hast. Dein Vetter George hat mir erzählt…«
    »Mein… mein…«
    »Hast du mir nicht aufgetragen, meine Geschichte vollständig zu erzählen?«, fragte Tom, ganz der Vernünftige. »Dann unterbrich mich nicht so oft. Deine Großmutter und ich sind in der Hütte oberhalb der Klippen untergekommen, in jener Nacht, in der ich wieder gesund geworden bin. Ich habe noch nie so gut und so lange geschlafen. Nicht einmal, als Fia… na ja. Als ich aufgewacht bin, war George da, und die beiden haben mir erklärt…«
    »Wie hat George ausgesehen?«
    Tom starrte mich an. »Weißt du nicht, wie dein eigener Vetter aussieht?«
    »Ich… ich habe ihn eine ganze Weile nicht mehr gesehen.«
    »Oh. Na, dann tut es mir leid, dir sagen zu müssen, dass er ganz schön gealtert ist. Er sieht alt genug aus, um dein Vater sein zu können. Graues Haar, grüne Augen. Aber immer noch stark wie ein Berg. Tatsächlich habe ich mich gefragt, ob er es in einem fairen Kampf mit mir aufnehmen könnte, und ich hätte es wirklich gern herausgefunden, aber es ist unpassend, mit Leuten zu kämpfen, die einem helfen. Auf jeden Fall haben mir George und deine Großmutter erklärt, dass die Wilden dich wollten, weil sie glauben, du könntest den Pfad der Seelen zum Land der Toten betreten. Nun, es sind Wilde; sie würden alles glauben. Nicht dass nicht eine Menge Frauen in Almsburg auch denselben Unsinn glauben würden! George hat mir auch erklärt, dass es die Rebellion gegen die Wilden wirklich gibt, und du mir nur gesagt hast, das würde nicht stimmen, um mich zu schützen. Das solltest du nicht tun, Peter, ich kann mich um mich selbst kümmern.«
    Er warf mir einen finsteren Blick zu und verschlang dann einen ganzen Laib Brot. Ich war sprachlos.
    »George hat mir gesagt, das Beste, was ich jetzt tun könnte, wäre es, deine Frau zu suchen und… Weshalb hast du mir nie erzählt, dass ihr verheiratet seid, Peter? Ich hätte dir nicht wegen Fia die Hölle heiß gemacht– nicht dass diese verlogene Schlampe es letzten Endes wert gewesen wäre, und wenn ich daran denke, wie niedergeschlagen ich eine Weile ihretwegen war… Das ist verdammt gutes Brot. Willst du etwas vom anderen Laib?«
    »Nein.«
    »Na gut. George wollte, dass ich nach Haryllburg gehe, wo du deine Frau zurückgelassen hast, und mich um sie kümmere, aber was für eine Aufgabe

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