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Das Leben dahinter (German Edition)

Das Leben dahinter (German Edition)

Titel: Das Leben dahinter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bergner
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ungläubige Augen an. Er wurde langsam ungehalten und wies mit ausgestrecktem Arm in das Labor.
    „Wenn Sie genau hinsehen, finden Sie unsere neuen Freunde in dieser dunklen Wolke dort. Das ist unsere harmlose Version der Insekten. Team zwei. Unsere Rettung!“
    Noch immer keine Reaktion . Nur skeptische Blicke aus unbekannten Gesichtern.
    Das ist doch zum Mäuse melken , dachte Johannson erbost, sprang auf und ging hastig durch die Schleuse in das Labor L12. Dort tanzte er durch den Schwarm und fuchtelte mit den Armen. Die Wolke zuckte erschrocken vor ihm zurück.
    „ Meine Güte, sind Sie ein anstrengendes Publikum.“ Er atmete seufzend aus.
    „Also wenn Sie wollen, kann ich auch noch einen Schwarm der Uthrii-Insekten produzieren lassen und das wiederholen, was Sie gerade gesehen haben…“
    „Ich glaube“, sagte plötzlich eine blonde und adrette junge Frau direkt hinter der Scheibe. „wir haben genug gesehen. Ich glaube Ihnen jedenfalls.“
    „Sehr gnädig“, knurrte Johannson mit verschränkten Armen.
    Die Blondine nickte einer anderen ebenso jungen, brünetten Frau neben sich zu.
    „ Gut, der Käpt’n darf landen“, sagte sie dann.
    Sie ist hier die Rädelsführerin , wunderte sich Johannson. Ein bisschen jung für eine solche Autorität, oder? Doch dann erinnerte er sich kurz, doch schmerzhaft an Alka Singh. Sie war ja auch nicht viel älter gewesen und hatte dennoch praktisch ihre ganze Abteilung getragen.
    Die Brünette reagierte mit etwas, das wie ein schlecht choreographierter und noch schlechter ausgeführter Bauchtanz aussah.
    Und was wird das jetzt?
    „ Der Cluster steht wieder zur Verfügung“, meinte sie lächelnd und tauschte mit der Blondine einen vertraut wirkenden Blick aus. Dann sagte Blondie:
    „Okay, ich glaube, wir können diese Versammlung auflösen. Geben Sie Jason Bescheid! Er hat gewonnen…“
    Den letzten Satz ha tte sie hinter sich gesprochen.
    Als die Meute dann langsam und murmelnd den Raum verließ, konnte Johannson auch erkennen, wem diese Worte gegolten hatten; Lisa Stein blieb allein zurück und blickte Johannson ein wenig beschämt an. Er kam durch die Schleuse zurück, blieb aber in gebührendem Abstand zu ihr stehen.
    „Was war da los?“, fragte er sofort.
    „Diese Leute“, sagte sie und kam einen Schritt auf ihn zu. „wollten eine Meuterei starten, weil wir auf dem Planeten landen wollten.“
    „ Die hatten Angst, die Insekten würden uns dort erwischen“, vervollständigte Johannson.
    „Genau. Deine Erfolgsmeldung kam in letzter Minute.“ Sie sah betroffen auf den Boden.
    „Oder eigentlich“, setzte sie nach. „zwei Schüsse zu spät. Wir haben zwei Mitglieder der Brückenbesatzung bei diesem Meutereiversuch verloren.“
    „Tut mir leid“ , sagte Johannson.
    D och dieses Mal berührte ihn der Tod dieser Leute erschreckend wenig, kannte er doch außer Jason und Stein niemanden von der Brücke. Es war bedrückend, dass das Ableben etwas derartig personalisiertes sein musste, aber hätte er sich mit allen Toten der letzten Zeit gleichsam beschäftigt, wäre er schließlich wahnsinnig geworden oder komplett abgestumpft. Oder beides…
    „Wer waren die Beiden?“, fragte er dennoch aus Höflichkeit.
    „Cal Gordon und Muhammad Lewaru.“
    Sie machte einen weiteren Schritt auf Johannson zu. Inzwischen war sie nur noch einen halben Meter von ihm entfernt.
    „Und John Cameron wurde die Hand gebrochen“, sagte sie und konnte dabei ein hämisches Lächeln nicht verstecken.
    „Was ist mit dem Käpt’n?“
    Diesmal war es an Johannson, den Rest des Abstands zu überbrücken. Nun standen sie dicht voreinander. Stein fuhr sich unbewusst nervös durchs Haar.
    „Nur ein paar blaue Flecken. Na ja, und eine gebrochene Nase.“
    „Und…“, begann Johannson und fühlte sich plötzlich sehr unsicher. „Und habt ihr inzwischen das Kriegsbeil begraben?“
    „Ich denke schon .“ Sie holte tief Luft.
    „Mikael “, sagte sie dann in einem leicht flehenden Ton. „wie soll das jetzt nur mit uns weitergehen?“ Sie berührte seinen Arm.
    „ Ich meine, willst du mir für immer aus dem Weg gehen? Auf Ceres eine Hütte außerhalb bauen lassen, damit wir uns nicht mehr sehen? Ich hab gemerkt, dass du mich gemieden hast.“ Sie suchte auf dem Boden nach weiteren Worten.
    „ Entschuldige, dass ich dich mit meinen Gefühlen belästigt habe. Soll nie wieder vorkommen. Versprochen. Wir können auch nur–“
    „Lisa !“ Aber Johannson hatte keine Ahnung, was er ihr

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