Das Leben dahinter (German Edition)
des Objekts schwiegen sich im Moment aus.
„Was meinen Sie damit? Was war das eben für ein Zeug?“, fragte er.
„Ach das ? Das war nur eine kleine Lebenshilfe. Aber anders als irgendwelche Talismane oder Glaubensbekenntnisse wirkt das Zeug tatsächlich. Es ist großartig! Und Sie haben bei der Beschaffung mitgeholfen.“ Der Käpt’n wurde plötzlich nachdenklich. „Nun, allerdings glaube ich inzwischen, dass das Serum wohl irgendwie auch der Grund für unsere Probleme ist.“ Eine wegwerfende Handbewegung folgte. „Aber dank Ihnen ist das ja kein Thema mehr.“
Er drehte sich zu seinem Food Jet um und bestellte einen Kaffee.
„Auch einen?“ , fragte er Johannson, der den Kopf schüttelte.
„ Jetzt schauen Sie nicht so“, meinte der Käpt’n gut gelaunt. „Sie müssen nicht alles verstehen. Wenn ich die Leute hier in der Hand habe und die … die Logistik wieder läuft, werde ich das Serum sogar vielleicht für alle zugänglich machen. Aber das kann Ihnen ja egal sein.“
„Wa s wollen Sie eigentlich von mir?“, fragte Johannson und wusste leider bereits, was die Antwort sein musste. Der Käpt’n nippte an seinem frischen, dampfenden Kaffee. Seine Vitalität schien mittlerweile unglaublich gestärkt.
Planetarer Index : 12:18
„Ich werde Sie jetzt töten.“
Stimmen
„ Warum“, fragte Johannson erschrocken. Er stammelte. „Wegen des Serums? Wegen Lisa? Das wird nichts daran ändern. Dass Sie sie verloren haben, wissen Sie doch, oder?“ Johannson hatte Angst. Nicht unbedingt vor dem Tod, wohl aber vor dem Sterben. Zumal er sich nicht im Entferntesten vorstellen konnte, was Jason mit ihm vorhatte.
„ Sie gehen mir auf die Nerven, Mikael“, antwortete der Käpt’n und stellte den Kaffee ab. „Außerdem werden Ihre Dienste nicht länger benötigt. Sie können sich aber sicher sein, dass Ihre Arbeit trotzdem gebührend gewürdigt wird. Sie werden als eine Art Held oder Märtyrer in die Geschichte eingehen. Nur dass Sie dafür erst einmal sterben müssen. Glauben Sie mir, das hier hat nichts weiter mit Lisa zu tun. Aber selbst wenn es so wäre, wenn Sie tot sind und ich der Anführer unserer kleinen Gruppe werde, wird sie wieder zu mir zurückkehren. Ich kenne diese Frau besser als Sie.“
Käpt’n Jason hatte einen Schritt auf ihn zu gemacht. Seine Muskeln zuckten, seine Venen pulsierten. Johannson schrak zurück. Er wollte den Raum so schnell wie möglich verlassen und preschte zwei Schritte zurück zum Ausgang. Natürlich blieb die Tür verschlossen. Sie war verriegelt! Er drehte sich schweißgebadet wieder zum Käpt’n um, der ganz entspannt und in gewohnter Jugendlichkeit dastand.
„Was haben Sie vor?“ , schrie er panisch.
Käpt’n Jason nahm den Injektor wieder auf und tauschte gemächlich die leere Viole gegen eine neue aus einem Regal ein, die eine gelbliche Flüssigkeit enthielt und klein, aber deutlich sichtbar mit einem Warnhinweis versehen war.
„ Nun, die häufigste Todesursache innerhalb der Organisation – jedenfalls vor den Uthrii – war der gute alte Herzinfarkt. Und Sie sind alt genug, dass das schon mal passieren kann. Wir sind eben nicht mehr die jüngsten…“ Sein Lachen war heimtückisch. „Ach und keine Sorge, das Netz bekommt hiervon nichts mit. Wir sind hier ganz unter uns.“ Er blickte Johannson nicht einmal an, während er sprach, sondern betrachtete zufrieden den totbringenden Injektor in seinen Händen.
„ Die Organisation war inzwischen recht gut darin, einen Myokardinfarkt ohne nachweisbare Rückstände auszulösen, aber das wissen Sie sicher besser als ich.“ Er fixierte Johannson mit verrücktem Blick und legte den Kopf schräg. „Waffen oder körperliche Gewalt? Die sind mir zu unelegant. Auch wenn ich Ihnen im Augenblick mit Leichtigkeit das Genick brechen könnte.“
Panik erfasste Johannson, als der Käpt’n mit verschränkten Händen und dem darin vergrabenen Injektor auf ihn zukam. Er beeilte sich nicht, kam jedoch unaufhaltsam näher.
Johannson musste irgendwie zeit schinden. Irgendetwas musste ihm einfallen! Er konnte Jason nicht gewinnen lassen, konnte Lisa oder irgendjemanden sonst nicht diesem Mann überlassen. Was auch immer er mit der Kolonie und den letzten Überlebenden vorhatte, es durfte nicht geschehen!
„Meinen Sie nicht, dass zumindest Lisa wissen wird, dass Sie es waren?“ , fragte er in Ermangelung einer besseren Idee.
Der Käpt’n blieb stehen.
„Haben Sie wirklich noch nicht darüber
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