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Das Leben dahinter (German Edition)

Das Leben dahinter (German Edition)

Titel: Das Leben dahinter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bergner
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eine lange Zeit sein. Und noch viel mehr … ich werde der Heilsbringer sein!“
    Kein irrer Diktator hätte diese Rede besser halten können. Sie war leidenschaftlich und trug die Gesamtheit des Wahnsinns der Menschheitsgeschichte mit sich, kam aus Jason wie aus einem alten Megaphon. Hätte darin ein Flehen oder Angst gelegen, hätte Johannson den Käpt‘n vielleicht sogar noch zur Vernunft bringen, ihn zur Aufgabe bewegen können. Doch dieser Mann schien seinen Plan nicht ändern zu wollen. Oder es zu können… Er schien so fest an seine eigene Überlegenheit zu glauben, an seine Rolle, seine Führung, dass er sich damit selbst aus einem humanen Dasein befördert hatte. Er befand sich gerade weit außerhalb normaler Denkmuster.
    „ Außerdem“, setzte der Käpt’n dann ruhiger nach. „kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie Sie mir das Zeug in die Blutbahn schießen wollen, mein Freund. Sie haben wohl vergessen, dass ich im Moment um einiges kräftiger bin als Sie.“
    Und plötzlich war sich Johannson nicht mehr sicher, ob er diesen Überlebenskampf bereits für sich entschieden hatte, während er das schnaufende, schwitzende, wütende und dennoch makellose Gesicht des Käpt’n betrachtete. Er war sich nicht mehr sicher, weil der Käpt’n das Instrument der Einschüchterung – und war es allein durch einfache Mimik – perfekt beherrschte. Weil er irgendetwas in seinem Körper hatte, das ihn um mindestens zwanzig Jahre verjüngt hatte. Weil er mit seiner Überzeugung sogar Johannson beinahe überzeugen konnte. Ja, er hatte wahrscheinlich sogar Recht und war überhaupt nicht zu besiegen…
    Doch dann dachte Johannson an die Stimme in seinem Geist und daran, wie sie ihn bis zu dieser Patsituation geleitet und gelenkt hatte. Wie sie ihn reflexartig und unglaublich schnell hatte agieren lassen. Er war sich sicher, dass es wieder das Karmesinobjekt gewesen sein musste, das ihn beeinflusst und in seinem Verstand zu ihm gesprochen hatte. Darum war ihm die Stimme auch unbekannt und bekannt zugleich vorgekommen.
    „Ach, wissen Sie, Käpt’n“, antwortete Johannson.
    Beide rappelten sich auf, ohne den Blick vom jeweils anderen abzuwenden, und standen sich dann gegenüber. Der Injektor lag noch immer kalt in Johannsons Hand.
    „ ich denke, ich bin heute ebenfalls ziemlich gut drauf. Eine innere Stimme kümmert sich um mich.“
    Zunächst war der Käpt‘n extrem verwirrt. Er musste sich fragen, wie der alte Mann das gemeint haben konnte, und schien sich nun seine Chancen auszurechnen. Doch als Johannson einfach nur mild zu lächeln begann und einen Schritt auf ihn zu machte, reagierte er erneut mit unsäglicher Wut. Jason fletschte die Zähne, schrie lauthals auf und stürzte sich einmal mehr auf Johannson. Er streckte die Arme aus, um ihn am Hals zu packen – vermutlich wollte er ihm diesmal tatsächlich das Genick brechen – doch Johannson duckte sich nur und streckte ein Bein aus. Mit dem zugeschwollenen Auge war ihm allerdings auch die Tiefenwahrnehmung abhanden gekommen. Sein Fußschwinger verfehlte deshalb Jasons Beine um Haaresbreite. Der Käpt‘n stolperte stattdessen über den ausgestreckten Fuß, ruderte mit den Armen und landete der Länge nach auf Johannson, der instinktiv die Arme nach oben riss. Der Injektor glitt ihm dabei aus der Hand und die gesamte Luft entwich aus seinen Lungen, als er schmerzhaft von Jasons Gewicht zusammengepresst wurde, so als stürzte eine Lawine oder ein tonnenschwerer Tresor auf ihn.
    Verdammte Scheiße , dachte Johannson und tastete hastig nach dem Injektor, der jedoch nicht zu finden war.
    Der Käpt‘n erhob seinen gewaltigen Körper hastig und mit angewidertem, doch verwirrtem Gesicht, sodass sich Johannson einen kurzen Moment nach dem Gerät umsehen konnte. Er fand es schnell. Es war unter einen dieser monströsen hölzernen Schränke gerutscht und damit unerreichbar geworden. Jetzt hatte er nichts mehr zur Verteidigung gegen den Käpt’n! Jetzt würde ihn Jason mit bloßen Händen einfach so umbringen können.
    Johannson erfasste erneut die Panik und er vertraute nicht mehr auf seine neuen kämpferischen Fähigkeiten. Ein übermenschlicher Fluchtinstinkt überkam ihn stattdessen. Bevor sich der Käpt’n der neuen Situation bewusst werden konnte, schubste Johannson den benebelten Riesen zur Seite, sodass er wie ein Sack Kartoffeln herunterrollte.
    Johannson sprang so schnell er konnte auf und entfernte sich einige Schritte von Jason. Fieberhaft

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