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Das Leben dahinter (German Edition)

Das Leben dahinter (German Edition)

Titel: Das Leben dahinter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bergner
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gurgelte er und wollte sie ansehen, doch sein Blick war verschleiert. Er konnte gerade so die drei Gestalten im Gang erkennen, von denen eine Lisa sein musste.
    „Jason … will mich töten!“
    „Was?“, rief Lisa aus.
    „Er ist hier irgendwo“, keuchte Johannson. „Wir müssen hier weg!“
    „Du siehst ja schrecklich aus“, stellte Lisa erschrocken fest.
    Sie war bei ihm angelangt und handelte sofort. Sie zog ein Tuch aus ihrer Tasche, schüttelte es aus und wickelte es fest um seinen Kopf.
    „Du hast eine üble Platzwunde, mein Held!“
    „Wir müssen hier weg“, wiederholte er schwach.
     
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    Lesile Cheung bekam von all edem nichts mit, obwohl er sich ebenfalls auf der Argo befand. Allerdings war er in seinem früheren Quartier. Er betrachtete aufmerksam sein Terminal.
    Er hatte es mittlerweile zu seiner Angewohnheit werden lassen, turnusmäßig die Sensordaten der Argo zu prüfen, um mögliche Bedrohungen von außen rechtzeitig erkennen zu können. Er war sich durchaus bewusst, wie unsinnig das war, trotzdem allemal besser, als nur in seinem Haus zu sitzen und nichts zu tun…
    Er beugte sich vor, v ielleicht war es ja doch nicht so unsinnig.
    Hallo! Was ist das denn , dachte er.
    I m Moment verfolgte er eine Aufzeichnung, die etwa drei Tage alt war. Und er glaubte für einen kurzen Augenblick, darin etwas erkannt zu haben – ein Ding, das sich Ceres angenähert hatte. Inzwischen schien es verschwunden zu sein und die Aufzeichnungen ließen keine Rückschlüsse über dessen Beschaffenheit oder Herkunft zu. Es schien zwar keiner der Uthrii-Behälter zu sein, doch seine Erfahrung sagte ihm, dass es wichtig war, und die Logik sagte ihm, dass es kein natürlicher Flugkörper wie ein Meteorit sein konnte, hatte es doch seine Anfluggeschwindigkeit und seinen Kurs geringfügig verändert, bevor es ohne Rückstände verschwand.
    Cheung sah sich diese Aufzeichnung noch ein paarmal an, wischte sie dann beiseite und überlegte, mit wem er darüber sprechen konnte. Dem Käpt‘n wollte er es auf keinen Fall melden. Schließlich hatte er ihn wegen ihrer kleinen Auseinandersetzung inhaftieren lassen und ihn damit beinahe umgebracht. Er hatte sich damals nur vom Schiff retten können, weil die Energieversorgung seiner Zelle aus Sicherheitsgründen bei der Notlandung abgeschaltet worden war – das Bordnetz hatte offensichtlich ein Herz für Verbrecher – und weil sich danach niemand mehr um ihn geschert hatte. Er war eine Weile verwirrt durch die Gänge gehastet, bevor er überhaupt bemerkt hatte, was geschehen war, und er hatte viele Menschen sterben sehen, bevor er letztlich aus der Argo herausgelangt war. Und wer wusste schon, ob die Notlandung des Schiffes seinerzeit nicht vom Käpt’n selbst inszeniert worden war und er dutzende Menschen damit einfach sinnlos in den Tod geschickt hatte, nur um seinen Willen durchzusetzen?
    Nein, diesem Mann würde Cheung jedenfalls nichts von einem möglichen Problem oder einer Bedrohung berichten! Aber wem dann? Wer hatte wohl genügend Erfahrung, um tatsächlich herauszufinden, was das für ein Ding war?
    Er hatte plötzlich das Gefühl, er solle besser schnell handeln. Irgendetwas stimmte da nicht! Er stand deshalb auf und verließ hastig das Quartier – im Gehen konnte er schließlich auch nachdenken.
     
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    Es war ihre weibliche Intuition oder sowas gewesen… Aber egal wieso, Lisa hatte gewusst, dass etwas passieren würde. Sie hatte es gewusst! Und sie hätte einfach schneller bei Mikael sein müssen! Wie konnte das nur passieren?
    Sie stütze Mikael behutsam, während beide durch die Gänge stolperten. Sie waren nicht mehr weit vom Ausgang entfernt, doch durch Mikaels Verletzungen kamen sie nur sehr langsam voran. Lisa hatte zwar die Wunden notdürftig verbinden können, sodass zumindest der Blutverlust gestoppt war, trotzdem würden sie in dieser Geschwindigkeit noch Minuten brauchen.
    Draußen konnten sie die restlichen Kolonisten um Hilfe bitten, hier war das nicht möglich. Jason hatte offensichtlich das gesamte Schiff vom Netz isoliert, wie auch immer er das geschafft hatte. Clara und Miles waren bereits vorgelaufen, um Hilfe zu holen. Sicher waren sie schon draußen und mit einem bewaffneten Trupp auf dem Weg zurück, was Lisa ein wenig beruhigte. Dennoch blickte sie sich ständig um, ob der Käpt’n irgendwo zu entdecken war.
    „Lisa“, fragte Mikael plötzlich abwesend als spräche er im Schlaf. Er blickte zu ihr auf, sein linkes Auge war

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