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Das Leben ist ein Baumarkt

Das Leben ist ein Baumarkt

Titel: Das Leben ist ein Baumarkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mirko Trompetter
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zwar anscheinend nicht wirklich lustig, war aber doch sichtlich erleichtert. Seither hat sie mich übrigens nie mehr gefragt, wo ich mit all dem »Diebesgut« hinwill.

 
In die Hose gemacht
    Schon den ganzen Vormittag über bin ich von extremen Blähungen und auch Durchfall geplagt. Eine unangenehme Kombination, denn man weiß nie so genau, was einen da gerade drückt. Vielleicht habe ich etwas Falsches gegessen, vielleicht ist es auch eine Magen-Darm-Grippe. Ich habe keine Ahnung und weiß nur, dass es in meinem Bauch mächtig rumort.
    Als mich wieder etwas drückt und mein Gefühl mir sagt, dass es sich dabei nur um Luft handelt, schaue ich mich kurz um. Da weit und breit kein Kunde zu sehen ist, entscheide ich mich dafür, den Dingen ihren freien Lauf zu lassen. »Na bitte, hat doch prima geklappt. Es war wirklich nur Luft dabei«, denke ich.
    Genau in dem Moment, als ich auch noch einem Nachzügler den Weg nach draußen öffne, steht ein Kunde neben mir und sagt: »Ich hab da so Schimmel auf den Fugen. Haben Sie vielleicht eine Idee, wie ich den wegbekomme?«
    Mann, ist das peinlich. Aber ich lasse mir nichts anmerken und auch der Kunde scheint relativ gelassen zu sein. Nur einen kurzen Augenblick später bemerke ich einen ziemlich unangenehmen Geruch. Um es genau zu sagen, es stinkt nach Scheiße. Damit der Kunde nicht in der Dunstwolke stehen bleiben muss, locke ich ihn ein paar Meter weiter an ein Regal, um ihm die Fugenmassen zu zeigen. Dummerweise scheint mich der Geruch zu verfolgen, also zeige ich ihm auch noch die Anti-Schimmel Produkte, die einen Gang weiter weg stehen. Aber auch hier riecht es echt übel und ich befürchte nun doch, dass bei dem letzten Furz nicht nur Luft dabei war.
    Doch der Kunde scheint entweder starken Schnupfen zu haben oder sehr geruchsunempfindlich zu sein, denn er bleibt seelenruhig stehen und erzählt mir von seinem Schimmelproblem im Bad. Nach einer mir endlos erscheinenden Zeit gelingt es mir, ihn zum Kauf des Schimmelvernichters zu überreden. Danach verabschiedet er sich in Richtung Kasse.
    Gerade als ich feststelle, dass der Geruch irgendwie abzuklingen scheint, kommt mir ein Kollege entgegen und ruft: »Mann, war der Alte bei dir? Der stinkt ja voll nach Scheiße. Und hast du seine Hose gesehen? Voll der braune Streifen am Hintern. Der hat voll in die Hose gemacht.«
    Jetzt kann ich mir das Lachen nicht verkneifen, denn einerseits bin ich natürlich erleichtert, andererseits finde ich die ganze Situation wahnsinnig lustig und denke nur: »Na, besser der als ich.«

 
Übermäßige Beanspruchung
    Schraubendreher sind wie Ratten. Kaum machst du den Deckel vom Werkzeugkasten auf und das Licht fällt hinein, sind alle verschwunden. Nur ein paar krumme und ausgelutschte Exemplare bleiben übrig. Jedenfalls kommt es mir so vor.
    Da bei mir gerade mal wieder Ebbe im Werkzeugkasten war und ich aber unbedingt an meinem freien Tag den neuen Auspuff an mein Auto montieren wollte, habe ich mir in weiser Voraussicht schon einen neuen Satz Schraubendreher bei uns im Baumarkt gekauft. Nichts Besonderes. Einfach ein ganz billiger Satz für knappe 15 Euro, wie er wahrscheinlich in jedem zweiten Haushalt zu finden ist. Ich wäre ja auch bereit gewesen, etwas mehr auszugeben, aber mein Kollege meinte: »Wenn du die nicht dauernd brauchst, dann tun es die billigen locker.«
    Mit dem neuen Schraubendrehersatz bewaffnet mache ich mich also daran, den Auspuff abzumontieren. Doch schon die erste Schraube sitzt ziemlich fest und nach wenigen Sekunden bricht bei meinem neuen Kreuzschraubendreher die Spitze ab. »So ein Mist«, denke ich und fluche noch ein wenig vor mich hin. Aber irgendwie muss die Schraube doch aufgehen, also schnappe ich mir die nächste Größe aus meinem tollen Schraubendrehersortiment und probiere es noch einmal. Da dieses Exemplar aber nicht wirklich auf die Schraube passt, rutscht es immer wieder durch und hat nach kurzer Zeit nur noch eine kleine runde Spitze. Ich ärgere mich wahnsinnig über meine eigene Blödheit und meinen Kollegen. Außerdem meine ich zu hören, wie mich die Schraube auslacht und spöttisch sagt: »Du Depp. Hast du echt gedacht, ich lass mich von so ’nem Billigwerkzeug beeindrucken?«
    »Nein, das hilft nichts. Ich brauche was Besseres«, denke ich schließlich, setze mich ins Auto und fahre in den Baumarkt, um mir meinen Kollegen vorzuknöpfen. Nach kurzer Suche habe ich ihn dann auch gefunden, schmeiße ihm das Schraubendreherset auf den

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