Das Leben ist kein Spiel -kleine Bilder
saßen draußen, unterhielten uns, und er fing an: »Okay, Lilly, hörst du zu?« – »Ja, klar höre ich zu.« – »Nein, hörst du wirklich zu?« – »Ja, was denn?« – »Okay, wir werden heiraten, ein Baby bekommen und zusammenziehen. Einfach so. Du und ich. Okay? Wir heiraten?!« Ich sagte: »Okay, so machen wir es. Ich bin dabei.« Boris hatte den Masterplan für uns: Heirat, Baby. »Ist das okay für dich?« Ich antwortete: »Ja, ist es! So machen wir’s.« Und dann fragte er: »Und was machen wir jetzt in den Weihnachtsferien? Weißt du was, lass uns doch Ski fahren gehen. Elias hat noch nie auf Skiern gestanden. Und eine Luftveränderung würde uns allen guttun. Wir müssen mal raus aus Miami. Wir müssen mal irgendwo hin, wo wir noch nicht alles kennen. Richtige Ferien mit den Kindern eben.« Ich war von der Idee begeistert. Also hab ich in Sankt Moritz nach etwas Passendem geschaut. Boris sagte: »Versuch es doch mal im Hotel ›Badrutt’s Palace‹.« Also rief ich da last minute an. Die Dame sagte: »Oh, ich habe zwar keine Suiten mehr, aber dafür zwei Zimmer, die miteinander verbunden sind … mit zwei Betten.« – »Wissen Sie was, das klingt perfekt. Das nehmen wir für ein paar Tage.« Ich sagte zu Boris: »Okay. Alles organisiert. Wir fahren nach Sankt Moritz.« Wir sind also am 26. Dezember von Miami nach Zürich geflogen, ins Auto gestiegen und nach Sankt Moritz gefahren. Skifahren war – mit Ausnahme von Boris – für uns alle total neu. Wir hatten noch nie zuvor auf Brettern gestanden. Wir waren alle wirklich aufgeregt, sind morgens früh hoch auf den Berg und haben unter der Leitung eines Skilehrers unsere ersten Stunden genommen. Es hat wahnsinnigen Spaß gemacht. Es war herrlich. Der Pulverschnee, die Sonne, die frische Luft und die Pausen auf den gemütlichen Hütten. Es war wirklich der schönste Urlaub meines Lebens. Ich kam mit Noah und Elias wunderbar klar. Ganz im Gegensatz zu Sandy. Die Jungs haben nie einen Hehl daraus gemacht, dass sie sie nicht mochten. Aber selbst in den Zeiten, wo wir getrennt waren, haben sie immer wieder nach mir gefragt. Das hat mir Boris in Sankt Moritz anvertraut.
Und dort, im »Badrutt’s Palace«, bekamen Sie auch Ihren Verlobungsring?
Ja, Boris hat im Saal des »Badrutt’s Palace«, wo später auch unsere Hochzeitsfeier stattfinden sollte, um meine Hand angehalten. Den Ring hatte er zusammen mit Elias am Vortag bei Cartier ausgesucht, einen »Trinity«-Ring. Den habe ich mir ja nun auch wirklich verdient – nach all dem Mist, den der feine Herr Becker vorher gebaut hat. Wir haben dann unsere Hochzeitspläne so lange geheim gehalten, bis Boris es bei »Wetten, dass …?« auf der Couch von Thomas Gottschalk offiziell gemacht hat. Das hat wunderbar funktioniert. Alle haben stillgehalten. Ich fing parallel schon mal an, nach einem Haus in London zu schauen, und Boris fragte mich: »Was hältst du von Wimbledon? « Ich war davon anfangs nicht begeistert, liebte ja meine King’s Road im belebten Chelsea. Und Wimbledon ist schon sehr viel ruhiger und gesetzter. Aber Boris verbindet ja mit diesem Ort unheimlich viel. Dort hat er seine größten Erfolge als Tennisspieler gefeiert, dort kennt er alles und jeden. Wimbledon ist sein Wohnzimmer. Und dann fanden ja auch später ein perfektes Haus für uns. Wir haben hier heute unsere Freunde, und Amadeus geht in einen richtig guten Kindergarten. Außerdem sind die Schulen hier sehr gut. Und wenn wir mal in die City wollen, sind wir in 20 Minuten da. Alles ist perfekt. Wir haben ein nettes Kindermädchen, das bei uns im Haus wohnt und auf Amadeus aufpasst, wenn Boris und ich mal alleine ausgehen wollen. Hier in London kannst du ja jeden Abend Spaß haben, wenn du willst.
Interview mit Amadeus auf dem Arm – keine leichte Übung für Lilly. Wenn der Kleine müde ist, hat auch ein Christian Schommers Pause
© Michael Wilfing
Gehen Sie noch so viel aus wie früher?
Oh, nein. Wir sind viel ruhiger geworden. Wir sind ja Eltern von einem kleinen Sohn. Da verschieben sich die Prioritäten. Wir lieben es, morgens früh aufzustehen, fit und ausgeruht zu sein und mit Amadeus zu frühstücken. Boris und ich sind sehr gereift, und Amadeus ist unser Mittelpunkt, unser Ein und Alles. Wir haben eine große Verantwortung und leben diese auch. Unser Sohn soll Zeit mit uns haben, wohlbehütet und gut erzogen aufwachsen. Er hat seinen festen Tagesablauf, den wir nicht durcheinanderbringen wollen. Morgens geht’s an
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