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Das Leben Mohammeds, des arabischen Propheten (German Edition)

Das Leben Mohammeds, des arabischen Propheten (German Edition)

Titel: Das Leben Mohammeds, des arabischen Propheten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Washington Irving
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der Sohn Abdollahs und Apostel Gottes, an Khosru, den König von Persien.« »Wie!« rief Khosru mit stolzem Zorne auffahrend, »wagt derjenige, welcher mein Sclave ist, in einem Schreiben an mich seinen Namen zuerst zu setzen?« Hierauf schrieb er an seinen Vicekönig in Yemen folgendermaßen: »Mir wird berichtet, daß es in Medina einen Wahnwitzigen aus dem Stamme Koreisch giebt, welcher ein Prophet zu sein behauptet. Bringe ihn wieder zu Verstande, oder schicke mir seinen Kopf, wenn du jenes nicht vermagst.« Als Mohammed erfuhr, daß Khosru seinen Brief zerrissen hätte, so sagte er: »Gerade so wird Allah das Reich desselben in Stücke zerreißen.«
    Der Brief des Propheten an Heraklius wurde gnädiger aufgenommen, da er an denselben wahrscheinlich während der Unglücksfälle gelangte. Er war mit silbernen Buchstaben, »Mohammed Azzarael«, Mohammed der Gesandte Gottes, unterschrieben und forderte den Kaiser auf, dem Christenthume zu entsagen und den Islam anzunehmen. Heraklius legte, wie uns erzählt wird, das Schreiben hochachtungsvoll auf sein Kissen, behandelte den Gesandten mit Auszeichnung und entließ ihn mit prächtigen Geschenken. Mit den persischen Kriegen beschäftigt, widmete er dieser Gesandtschaft von einem Manne, welchen er jedenfalls als einen bloßen arabischen Fanatiker betrachtete, keine weitere Aufmerksamkeit; auch legte er nicht ausreichende Wichtigkeit den militärischen Operationen desselben bei, da er sie für bloße Raubzüge der wilden Stämme der Wüste halten mochte.
    Eine andere Gesandtschaft Mohammeds ging an den Mukowkis, d. i. an den Gouverneur von Aegypten ab. Dieser war ursprünglich von Heraklius dorthin geschickt worden, um den Tribut einzuziehen, hatte sich aber, die durch die Kriege zwischen Römern und Persern entstandene Verwirrung benutzend, der Alleinherrschaft bemächtigt und beinahe jegliche Lehnsverbindlichkeit gegen den Kaiser beseitigt. Er empfing den Botschafter mit vorzüglicher Ehrenerweisung, vermied aber eine unumwundene Entgegnung auf die Aufforderung, den Islam anzunehmen, indem er bemerkte, daß dies ein ernster Gegenstand wäre, welcher viel Ueberlegung erfordere. Indessen schickte er Mohammed zu Geschenken kostbare Juwelen, Gewänder von ägyptischer Leinwand, ausgezeichneten Honig und Butter, eine weiße Eselin, Yafur genannt, ein weißes Maulthier, Daldal geheißen, und ein flinkes Pferd, Lazlos mit Namen, d. i. das Prunkroß. Das willkommenste unter seinen Geschenken waren jedoch zwei koptische Landmädchen, zwei Schwestern, Namens Mariyah (oder Marie) und Shiren.
    Mariyahs Schönheit erregte in dem Gemüthe des Propheten große Unruhe. Er hätte sie gern zu seiner Beischläferin gemacht, wurde aber durch sein eigenes Gesetz in der siebenzehnten Sure des Korans daran verhindert; denn dieses befiehlt, daß Hurerei mit Peitschenhieben bestraft werden soll. Aus dieser Verlegenheit wurde er durch eine andere Offenbarung befreit, welche das Gesetz nur in Rücksicht auf ihn widerrief und ihm den Verkehr mit seinem Hausmädchen erlaubte; für alle andern Moslemen blieb es jedoch in voller Kraft. Um Aergerniß zu vermeiden, und vor allen Dingen, um die Eifersucht seiner Frauen nicht zu reizen, setzte er den Umgang mit der schönen Mariyah im Geheimen fort, und das mag auch ein Grund sein, warum sie lange vor den andern Frauen bevorzugt wurde.

Siebenundzwanzigstes Capitel.
Mohammeds Pilgerreise nach Mekka; seine Verehelichung mit Maimuna. – Khaled Ibn al Waled und Amru Ibn al Aaß werden bekehrt.
    Die Zeit war nun herbeigekommen, wo es nach dem mit den Koreischiten geschlossenen Vertrage Mohammed und seinen Bekennern gestattet war, die Pilgerreise nach Mekka zu machen und unbelästigt drei Tage bei dem heiligen Hause zuzubringen. Demnach reiste er ab mit einem zahlreichen und wohl bewaffneten Heere und siebenzig Kameelen zu Opfern. Seine alten Feinde hätten gern sein Vorrücken aufgehalten, aber sie fürchteten sich und zogen sich bei seiner Annäherung schweigend auf die benachbarten Anhöhen zurück. Beim Eintritt in die mekkanischen Gränzen legten die Pilger, dem Vertrage und Herkommen gemäß, ihre ganze Kriegerrüstung ab, ausgenommen die Schwerter, welche sie in den Scheiden trugen.
    Groß war die Freude, als sie die Mauern und Thürme der heiligen Stadt noch einmal erblickten. In Pilgertracht und mit dankerfüllten Herzen zogen sie durch die Thore, und Mohammed vollzog alle alten und gewöhnlichen Gebräuche mit einem Eifer und einer Andacht,

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