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Das Legat der Toten

Das Legat der Toten

Titel: Das Legat der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Heute ist es nicht viel anders. Wir brauchen nur die Zeitungen und Illustrierten aufzuschlagen, um die düsteren Prophezeiungen zu lesen. Eine wahre Fundgrube für Booker und sein Legat der Toten.«
    Ich räusperte mich. »Dann müssen wir uns also darauf gefaßt machen, daß von nun an ähnliche Dinge hier in der Stadt passieren wie vor hundert Jahren?«
    Jane nickte mir zu. »Das müssen wir wohl.«
    Ich stand auf und trat an eines der schrägen Fenster.
    Es hatte angefangen zu nieseln, und auf der Scheibe lagen die unzähligen kleinen Tropfen wie eine Gänsehaut aus Wasser. Dahinter färbte sich der Himmel noch grauer ein. Es war sowieso ein Tag gewesen, an dem es kaum hell wurde, aber jetzt nahm die Dunkelheit noch mehr zu. Die Schatten der Dämmerung zogen auf.
    »Noch ist nichts passiert«, sagte ich.
    Jane lachte nicht eben fröhlich. »Wehret den Anfängen.«
    »Stimmt und wo?«
    Da stellte Suko, der bisher zugehört hatte, eine entscheidende Frage. »Wir haben doch von einer Druckerei gelesen. Wie wäre es denn, wenn wir nachforschen, ob es sie noch gibt? Natürlich wird da nicht mehr gearbeitet. Uns sollte es um das Gebäude gehen, das für Booker so unheimlich wichtig gewesen ist. Wenn wirklich alles so werden soll wie damals, dann gehörten auch gewisse Schauplätze dazu. Ich gehe noch einen Schritt weiter. Wir müssen all die Orte herausfinden, in denen Booker und sein Legat der Toten ihre Spuren hinterlassen haben. Sie haben Kirchen zerstört, sie haben Brände gelegt. Diese Informationen sind gut und schön, aber es ist zu wenig. Erst wenn wir genaue Ortsangaben haben, könnten wir etwas unternehmen und die Stellen unter Beobachtung lassen. In London hat sich zwar vieles verändert, das wißt ihr besser als ich. Doch ich kann mir vorstellen, daß gewisse Häuser und Bauten noch so vorhanden sind wie sie damals gewesen sind.«
    Fasziniert hatten wir Suko’s Rede zugehört. Er war normalerweise schweigsamer. Daß er sich so engagierte, ließ darauf schließen, daß ihn dieser Fall nicht kaltließ.
    Lady Sarah nickte ihm zu. »Respekt, Suko, das war hervorragend kombiniert. Doch am wichtigsten ist meiner Ansicht nach der Ort, an dem Booker angeblich gestorben ist.«
    »Da fahren wir auch hin«, sagte ich.
    »Du mußt ihn erst einmal herausfinden.«
    Jane hatte es gesagt, und ich deutete auf den Bildschirm. »Les’ doch mal den Text genauer durch. Vielleicht erhältst du einen Hinweis, wo die Druckerei damals zu finden war. Ich werde mich inzwischen mit Sir James in Verbindung setzen, um ihn zu informieren. Er soll sich stand by halten, falls Gebäude überwacht werden müssen.«
    Sir James hielt sich noch im Büro auf. Nur Glenda war schon gegangen. Ich gab ihm einen Kurzbericht. »Mir geht es um die Druckerei, die in den Artikeln erwähnt worden ist, Sir«, sagte ich zum Schluß. »Können Sie herausfinden, ob es sie noch gibt?«
    »Werde ich machen. Wo kann ich Sie erreichen?«
    »Wir sind noch bei Sarah Goldwyn. Ich lasse auch mein Handy eingeschaltet.«
    Ich stellte mich hinter Jane, die den Kopf schüttelte und ihren Blick nicht vom Monitor nahm. »Tut mir leid, John«, sagte sie, »aber ich habe nicht viel herausfinden können. Die Druckerei ist mehrmals erwähnt, aber nicht ihr Standort. Allerdings muß sie außerhalb Londons gelegen haben.«
    »Das sagte ich Sir James auch.«
    »Und sie war ziemlich groß.«
    »Na, das ist doch was.«
    Ich telefonierte noch einmal mit meinem Chef und gab ihm diese letzte Einzelheit durch. Er hatte noch nichts in die Wege geleitet und würde sich sofort darum kümmern.
    »Das heißt, wir müssen warten.«
    »Und inzwischen kann irgendwo die Hölle losbrechen«, sagte Lady Sarah mit leiser Stimme. Dann schüttelte sie den Kopf. »In welch einer Welt leben wir nur?«
    »In einer, die nicht besser ist als die Welt früher auch«, sagte ich. »Selbst die Menschen haben sich im Prinzip nicht verändert. Sie haben alle positiven und negativen Seiten mit übernommen. Nur die Gesellschaft ist eine andere geworden. Weg mit der Philosophie. Ich hoffe, daß wir die alte Druckerei finden, sofern sie noch steht.«
    Fünf Minuten später hatte das Warten ein Ende. Da rief Sir James Powell an.
    »Ich glaube, ich habe eine gute Nachricht für Sie, John. Ich habe mich mit einem Spezialisten für Stadt-Historie in Verbindung gesetzt. Er hat mir tatsächlich einen entsprechenden Tip gegeben.«
    »Sagenhaft. Und wo müssen wir suchen?«
    »Leider etwas außerhalb der Stadt. Auf dem

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