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Das Legat der Toten

Das Legat der Toten

Titel: Das Legat der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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leuchteten nach vorn und sahen eine Tür.
    Diesmal war Suko schneller. Er zerrte sie auf, und abermals erlebten wir keine Überraschungen. Der Raum dahinter war ebenfalls dunkel. Nur wehte uns ein anderer Geruch entgegen. Dieser hier war noch feuchter, auch irgendwie naß und stockig.
    Ich schaute nach rechts und sah dort einen Lichtschalter. Viel Hoffnung, daß es hell wurde, hatte ich nicht. Trotzdem drehte ich ihn und war überrascht, daß unter der Decke plötzlich die Lampen ihren trüben Schein verbreiteten, er über zahlreiche Kacheln strich. Wir waren in einer alten Kaue gelandet. In einem Waschraum, an dem nicht einmal die rostigen Duschtassen abmontiert waren. Wie Mini-Ufos hingen sie über uns.
    Wir gingen weiter. Die Stille blieb unser Begleiter. Der Boden war schmutzig, und auf den Kacheln, innerhalb des Schmutzes, zeichneten sich Fußspuren ab.
    Sie waren zwar ineinander gerutscht, aber noch sehr gut zu erkennen, und irgendwie sahen sie auch frisch aus. Den gleichen Gedanken verfolgte Suko, als er sagte: »Ich denke, daß wir hier richtig sind. Booker oder wer auch immer war da.«
    Wir hätten früher hier erscheinen sollen, doch das war nicht mehr zu ändern. Statt dessen mußten wir uns darauf verlassen, was noch an Spuren zurückgeblieben war.
    Wieder zog uns eine Tür an. Sie war schmaler als die beiden ersten. Diesmal spürten wir eine gewisse Spannung in uns, das war an den Gesichtern abzulesen.
    Ich zog die Tür auf.
    Nichts.
    Dunkelheit in einem kleinen Raum, der sehr schnell erhellt wurde, als Suko einen Lichtschalter drückte. Auch hier sah alles normal aus. Wir standen in einer kleinen Werkstatt oder einem Magazin, denn an beiden Wänden standen Metall-Regale, die nur teilweise leergeräumt waren, denn in einigen Fächern lagen noch Werkzeuge, Hammer, Zangen, Schraubenzieher oder Drehschlüssel in verschiedenen Größen.
    Sie waren hiergewesen. Sie hatten ihre Fußspuren hinterlassen. Und es hing ein bestimmter Geruch in der Luft, der sich noch nicht völlig verflüchtigt hatte.
    Als ich zu schnuppern begann, schaute mich Suko an. »Was hast du?«
    »Parfüm.«
    »Ach.«
    »Ja, das ist Parfümgeruch. Zwar nur schwach, aber immerhin.« Meine Augen verengten sich. »Ist dieser Dean Todd von Beruf nicht Parfümeur gewesen?«
    »Ja, war er.«
    »Eben. Der Beruf prägt. Das Zeug muß ihm noch in den Klamotten gehangen haben. Für mich ist es ein Hinweis, daß wir auf der richtigen Spur sind.«
    Nur brachte es leider nicht viel, so lange wir allein blieben. Das war eben das Ärgerliche. Wir hatten uns verspätet. Trotzdem hielten wir uns noch etwas länger in diesem kleinen Magazin auf. Es war ein fensterloser Raum. Gegenüber der Tür befand sich eine Wand, auf die ich zuging. Ich tat es nicht einmal bewußt, ich wollte nur in sämtliche Regalfächer geschaut haben.
    Dann erwischte es mich!
    Es war der kurze Wärmestoß auf meiner Brust, den das Kreuz verursacht hatte. So überraschend und auch so schnell, daß ich abrupt stehenblieb.
    Suko sah es nicht, denn er hatte das kleine Lager verlassen und suchte nach anderen Räumen.
    Ich war allein und war es trotzdem nicht. Das Kreuz hatte sich nicht grundlos »gemeldet«. Mein sensibler Talisman hatte die Spur aufgenommen. Etwas, das im genauen Widerspruch zu seinen Kräften stand, mußte sich in der Nähe befinden.
    Aber wo?
    Ich konnte nichts entdecken. Weder an der Decke noch in den Regalen oder den Wänden dahinter. Trotzdem war ich mir sicher, daß sich das Kreuz nicht geirrt hatte.
    Oder war es die Wand vor mir?
    Beim ersten Hinsehen sah sie nicht anders aus als die Decke. Schaute man genauer hin, was ich auch tat, so fiel mir der Unterschied schon auf, denn ich hatte den Eindruck, daß sie etwas heller war. Ich ging mit kleinen Schritten darauf zu und blieb davor stehen. Meine Hand fuhr kreisförmig über sie hinweg, ohne daß ich eine Veränderung spürte. Wieder verließ ich mich auf mein Kreuz. Es hatte mir etwas angezeigt und sollte nun einen Schritt weitergehen.
    Ich streifte die Kette über den Kopf. Die Wärme war geblieben. Als ich das Kreuz in die Nähe der Wand brachte, nahm sie zu, und es gab vor mir die Veränderung.
    Ein Ausschnitt in der Wand veränderte sich. Ein Viereck entstand, das von der Decke bis zum Boden reichte. Es war sehr hell geworden, beinahe schon weiß. Mein Kreuz mußte ein Tor geöffnet haben, hinter dem eine andere Dimension lag.
    Aber es war kein Strahlen, das mich geblendet hätte. Dieses Licht war sehr kalt,

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