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Das letzte Kind

Das letzte Kind

Titel: Das letzte Kind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Hart
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Augen, und die Hautfalten darunter zogen sich zurück und zeigten hellrosa Halbmonde. »Noch sechs weitere da draußen. Vielleicht haben wir Glück.«
    »Glück würde ich das nicht nennen«, sagte Hunt.
    Der Sheriff kräuselte die Mundwinkel. »Sie glauben immer noch, Sie finden sie lebend?«
    Hunt erwiderte seinen harten Blick. »Vielleicht.«
    »Sie sind ein solcher Pfadfinder, Hunt«, sagte der Sheriff. »Bei Gott.«
    »Ich hab jetzt genug von Ihren —«
    »Das reicht«, sagte der Chief. »Alle beide.« die Hunt zwang sich, entspannt dazustehen. »Sie erlauben, dass ich Leute hier wegschicke?«
    Der Chief nickte. »Behalten Sie, wen Sie brauchen, und Sie den Rest nach Hause.«
    »Vom Sheriff's Office brauche ich niemanden.«
    Hunt wartete auf die Reaktion des Sheriffs. Jarvis' Haus stand innerhalb des Stadtgebiets, aber hier draußen im Wald befanden sie sich praktisch auf der Grenze. Wenn der Sheriff die Zuständigkeit beanspruchen wollte, konnte er es tun. Aber er knickte ein.
    »Perkins.« Er schnippte mit den Fingern, und ein Deputy, den Hunt nicht kannte, kam zu ihm. »Trommeln Sie Ihre Leute zusammen und ziehen Sie ab.« Er lächelte Hunt an, schob den Hut in den Nacken und sagte leise: »Wenn Sie das hier versaut haben und längst nicht mehr da sind, werde ich in diesem County immer noch zuständig sein.«
    »Seien Sie sich nicht so sicher.« Noch einmal ein kaltes Lächeln. »Einen schönen Tag noch, Detective.«
    Hunt sah ihm nach. Der Chief wartete, bis Hunt sich wieder umdrehte, doch sein Gesicht zeigte nichts von der erwarteten Feindseligkeit. Er sah geknickt aus. Bekümmert. Er nahm den Hut ab und wischte sich mit dem Hemdärmel über die Stirn. Dann deutete er mit dem Kopf auf die Fahnen und sagte leise: »Wenn das alles Kinder sind ...« Er ließ den Satz in der Schwebe. »Gott helfe uns.«
    »Das hat er vielleicht schon getan. Jarvis ist tot.«
    »Glauben Sie, das hat Jarvis getan?« Wieder nickte er zu den Fahnen hinüber. »Das alles?«
    Hunt sah, wie Trenton Moore an der zweiten Fundstelle zu graben anfing. »Vielleicht.« Er schwieg kurz. »Vielleicht hatte er auch Hilfe.«
    »Sie glauben immer noch, dass ein Cop im Spiel ist?«
    »Sie wissen von der toten Katze? Mit der Johnny Merrimon bedroht wurde, damit er nicht redet?«
    »Ja.«
    »Seine Mutter sagt, bevor das passierte, kam sie aus dem Krankenhaus zurück und sah einen Wagen in der Nähe des Hauses. Spätabends, mit laufendem Motor. Stand einfach da.«
    »Das ist wohl nicht verboten.«
    »Aber da draußen ist nichts. Ein paar Häuser, eine leere Straße. Es gibt keinen vernünftigen Grund, da zu stehen. Als sie auf den Wagen zuging, fuhr er schnell weg. Das war, unmittelbar nach-dem Johnny im Zusammenhang mit der Burton-Jarvis-Story in die Öffentlichkeit gebracht worden war. Sein Name stand in jeder Zeitung und wurde in jeder Nachrichtensendung genannt. Und sein Bild war überall dabei, wie Sie wissen. Er dürfte nicht schwer zu finden gewesen sein.«
    Der Chief drehte ungeduldig die Handflächen nach oben.
    »Und?«
    »Sie sagt, es sah aus wie ein Polizeiwagen.« Der Chief lief rot an, aber Hunt ging darüber hinweg. »Der, den Johnny da draußen bei Jarvis gesehen hat -«
    »Falls er jemanden gesehen hat.«
    Hunt wurde lauter. »Der, den er gesehen hat, war schlau genug, gestohlene Kennzeichen an seinen Wagen zu schrauben. Wenn ein Polizist etwas zu verbergen hätte, würde er genau das tun.«
    »Das würde jeder tun.«
    »Ich will Einblick in die Personalakten.«
    »Das geht nicht.«
    »Ich will, dass Sie es sich noch einmal überlegen.«
    Der Chief zögerte. »Ich werde drüber nachdenken.«
    »Wann sagen Sie mir Bescheid?«
    »Geben Sie mir einen Tag Zeit. Okay? Einen Tag und ein bisschen Seelenfrieden.«
    »Ich brauche noch etwas. Wenn da wirklich Leichen unter diesen Fahnen liegen und wenn es lauter Kinder sind ...«
    »Reden Sie weiter.«
    »Es ist ausgeschlossen, dass sie alle aus Raven County stammen. Nicht mal über zwei Jahrzehnte hinweg.« Er schüttelte den Kopf. »Das hätten wir gewusst.«
    »Stimmt.«
    »Ein paar Leute müssen sich mit den benachbarten Countys und mit den Großstadtbezirken der Umgebung in Verbindung setzen.« Der Chief nickte bereits. »Wir müssen uns nach weiteren vermissten Kindern umsehen.«
    Sie schwiegen beide, und jeder war allein mit seinen Gedanken. Hunt sah trauernde Eltern vor sich, in Schlafzimmern, die zu Museen geworden waren, umgeben von rosa Stofftieren, Sonntagskleidern und sorgsam

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