Das Letzte Plädoyer: Roman
hinterlege eine Karte für dich an der Abendkasse. Komm allein. Ich habe nicht die Absicht, dich mit jemandem zu teilen.«
Danny legte den Hörer auf und starrte das Foto von Beth an, das in einem silbernen Rahmen auf seinem Schreibtisch stand.
»Da kommen drei Männer die Auffahrt hoch«, verkündete Molly, während sie aus dem Küchenfenster schaute. »Sie sehen ausländisch aus.«
»Die sind harmlos«, versicherte Danny ihr. »Führen Sie sie ins Wohnzimmer und sagen Sie ihnen, ich komme gleich.«
Danny rannte zu seinem Arbeitszimmer hinauf und nahm die drei Dokumentenmappen, die er in Vorbereitung auf den Termin erstellt hatte, dann lief er rasch wieder nach unten.
Die drei Männer, die auf ihn warteten, sahen identisch aus, mit Ausnahme ihres Alters. Sie trugen maßgeschneiderte dunkelblaue Anzüge, weiße Hemden und Krawatten in gedeckten Farben und jeder führte eine Aktentasche mit sich. Auf der Straße hätte man ihnen keinen zweiten Blick geschenkt – was sie gefreut hätte.
»Wie schön, Sie wiederzusehen, Baron«, sagte Danny.
De Coubertin verbeugte sich. »Wir fühlen uns geehrt, dass Sie uns in Ihr herrliches Heim eingeladen haben, Sir Nicholas. Darf ich Ihnen Monsieur Bresson vorstellen, den Geschäftsführer der Bank? Und Monsieur Segat, der unsere Großkonten führt.« Danny schüttelte allen drei Männern die Hand. Molly kehrte mit einem Tablett zurück, auf dem sich Tee und Kekse befanden.
»Meine Herren«, sagte Danny und setzte sich, »dürfte ich Sie zu Beginn bitten, mich bezüglich meines Kontos auf den neuesten Stand zu bringen?«
»Aber gern.« Monsieur Bresson schlug einen unbeschrifteten braunen Ordner auf. »Ihr Hauptkonto weist derzeit ein Guthaben von etwas über 57 Millionen Dollar auf, die mit 2,75 Prozent jährlich verzinst werden. Ihr zweites Konto«, fuhr er fort, »zeigt ein Guthaben von etwas über einer Million Dollar. Das war das Briefmarkenkonto Ihres Großvaters, dessen er sich bediente, wann immer er seiner Sammlung kurzfristig eine Marke hinzufügen wollte.«
»Sie können die beiden Konten zusammenlegen, da ich keine Briefmarken kaufen werde«, sagte Danny.
Bresson nickte.
»Ich muss sagen, Monsieur Bresson, dass ich 2,75 Prozent Zinsen auf mein Kapital inakzeptabel finde. Künftig werde ich mein Geld besser anlegen.«
»Würden Sie uns mitteilen, an was genau Sie dabei denken?«, fragte Segat.
»Natürlich«, erwiderte Danny. »Ich will auf drei Gebieten investieren – Immobilien, Aktien und Obligationen. Vielleicht auch in Rentenwerten, die derzeit eine Rendite von 7,12 Prozent abwerfen. Ich möchte außerdem einen kleinen Betrag – nie mehr als zehn Prozent meines Gesamtvermögens – für Spekulationsvorhaben beiseitelegen.«
»Dürfte ich unter den gegebenen Umständen vorschlagen, dass wir drei separate Konten einrichten, die nicht zu Ihnen zurückverfolgt werden können, und drei nominelle Direktoren ernennen, die als Ihre Vertreter agieren?«, schlug Segat vor.
»Unter den gegebenen Umständen?«, wiederholte Danny.
»Nach dem 11. September nehmen die Amerikaner und die Briten jeden sehr genau unter die Lupe, der größere Geldsummen verschiebt. Es wäre unklug, wenn Ihr Name auf deren Radarschirm auftaucht.«
»Guter Vorschlag«, sagte Danny.
»Vorausgesetzt, dass Sie diese drei Konten bei uns einrichten«, fügte Bresson hinzu, »möchten Sie dann das Fachwissen der Bank für Ihre Investitionen nutzen? Ich erwähne dies, weil beispielsweise unsere Immobilienabteilung über 40 Spezialisten auf diesem Gebiet beschäftigt – davon allein in London sieben. Sie verwalten derzeit ein Portfolio von etwas unter 100 Milliarden Dollar. Unsere Investmentabteilung ist noch um einiges größer.«
»Ich möchte sehr gern Ihr Expertenwissen nutzen«, sagte Danny. »Lassen Sie mich auf jeden Fall wissen, wenn Sie denken, dass ich die falsche Entscheidung getroffen habe. In den letzten zwei Jahren habe ich jedoch viel Zeit damit verbracht, das Auf und Ab von 28 Firmen zu beobachten, und ich habe beschlossen, in 19 von ihnen mein Geld zu investieren.«
»Welche Strategie möchten Sie beim Erwerb von Aktien dieser Firmen verfolgen?«, erkundigte sich Segat.
»Ich möchte, dass Sie kleine Einheiten kaufen, wann immer sie auf den Markt kommen – niemals aggressiv, da ich den Markt in keiner Richtung beeinflussen will. Ich möchte auch nie mehr als zwei Prozent einer Firma halten.« Danny reichte Bresson eine Liste der Firmen.
Bresson fuhr mit dem
Weitere Kostenlose Bücher